Eintrag
1871 3. Buch 5. Jahr
Die
Nacht war den Umständen entsprechend ruhig.
Harald
ist tot.
Sein
Fleisch, seine Knochen und sein Fell liegen fertig aufbereitet vor
mir.
Er
wird mich weiter begleiten.
An
Schlaf ist nicht zu denken.
Es
war so einfach.
Ich
habe meine Hände um seinen Hals gelegt und ihm das Genick gebrochen.
Es
war so unglaublich leicht.
Er
hat such nicht gewehrt.
Warum
sollte er auch.
Wir
kennen uns seit mehr als zehn Jahren.
Dieses
Geräusch.
Es
hat einfach nur kurz geknackt.
Ich
habe meinen besten Freund getötet.
Er
hätte die nächsten Tage nicht überlebt.
Seit
Wochen schleppt er sich an meiner Seite durch die Wüste.
Er
war eine gute Abschreckung für mögliche Angreifer.
Aber
seit dem letzten Angriff war er nicht mehr der selbe.
Wir
lernten uns auf der Straße kennen.
Es
war irgendeine Straße auf meinem Weg nach Hause und er fiel mir auf.
Er
war einfach majestätisch in seinem Gebaren und ich fühlte mich
sofort zu ihm hingezogen.
Wie
er mit Angreifern umging war einzigartig.
Ich
konnte meine Augen nicht von ihm lassen und hatte ihm in meine
Unterkunft zu bringen.
Meine
Eltern waren nicht begeistert von meiner neuen Bekanntschaft.
Sie
zeigten mir vorsichtig aber bestimmt meine Alternativen auf
Es
war immer ein Wunsch von mir gewesen einen besten Freund zu haben der
immer für dich da sein wird.
Harald
war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Wir
haben beide als einzige die Nacht der Blitze überlebt.
Zusammen
haben wir den Niedergang der Familie begleitet.
Am
Ende blieben nur wir beide übrig.
Wir
standen vor der Wahl in den Trümmern zu leben oder uns ein Ziel zu
suchen.
Mein
Großvater schwärmte immer von den unendlichen Wälder im Osten, die
ewig grünen sollten.
Der
Osten, der Süden und der Norden hatte nur die vergiftete See zu
bieten.
Also
machten wir uns auf den Weg.
Aus
den Trümmern der Stadt schlugen wir uns durch die Steppe in diese
ewige Wüste die nicht zu enden schien.
Nun
ist auch Harald weg.
Er
war ein guter Kamerad.
Alle
die ich kannte sind tot.
Ich
bin allein.
Diesen
ganzen Verluste haben für irgendetwas gut zu sein.
Der
elende durchdringende Ton in der Nacht der Blitze.
Die
toten Augen meines Vaters.
Das
verbrannte Haar meiner Mutter.
Wer
oder was ist durch die Tür meiner Schwester gebrochen?
Wie
lautete die Erklärung für das ganze Desaster?
Was
brachte meine Bruder zum explodieren?
Wieso
kam das Ende unserer Welt zu unserer Zeit?
Weshalb
kam es auf eine Art und Weise auf die wir nicht vorbereitet waren?
Warum
war der Himmel so elend feindlich grün?
Alles
was ich einmal war ist lange vergangen.
Das
hier ist mein zweites Leben.
Ich
kann hier bleiben und enden.
Aber
das will ich nicht und es würde niemanden einen Dienst erweisen.
Wenn
das heißt, dass ich selber in dieser verdammten Wüste verende auf
meinem Weg, dann sei es so.
Aber
ich werde es auf meinem Weg tun.
Ich
darf nicht aufgeben.
Ich
will nicht scheitern.
Ich
ziehe weiter.
Launing
die Geschichte einer Verwandlung
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