Donnerstag, 28. April 2011

Launing Kapitel 3/5

„Wir haben etwas rumgemacht aber er war einfach...“
Ein elendes Arschloch das eine kranke Scheiße abgezogen hat.
„… ein verdammter Idiot, den ich dann stehen gelassen habe. Nicht weiter der Rede wert“
Lügen war so einfach, denn die Leute dachten nicht über das nach was ihnen erzählt wurde. Vielleicht sollte sie Politiker werden, oder Therapeut. Therapeutisch verlief auch das weitere Gespräch wo sie eigentlich nur dem unerträglich hohen Ton aus dem Hörer zuhörte wie er Wörter formte die sie so nicht kannte. Das Verliebt sein sollte ja biochemisch mit einer Geisteskrankheit vergleichbar sein, weil dann die Neuronen nicht mehr in der richtigen Reihenfolge aufblinkten.
Zum Mittagessen gab es Hühnerfrikassee mit Reis, was alle genossen, schließlich gab es das nur alle zwei Wochen. Die warme Mahlzeit tat ihr auch deshalb gut, weil die Wirkung des Likörs abgemildert wurde, so dass fast nichts mehr zu spüren war. Dadurch wurde aber wieder die Unruhe die bis jetzt abgestumpft war merkbarer. 
Sie brauchte etwas das sie aufbaute. Etwas das sie beschäftigte. Zum zeichnen war sie zu aufgewühlt. Sie brauchte etwas das sie mit ihren Fingern fühlen konnte. An Gartenarbeit war nicht zu denken, da es immer wieder regnete und der Gedanke bei diesem Wetter hinauszugehen ließ ihre Haut unangenehm kribbeln.
Im Wohnzimmer gab es einen Bastelkasten.
Ostern war schon an ihnen vorbeigezogen, aber ab dem nächsten Monat würden sich die Geburtstage aneinanderreihen und da war es nie verkehrt schon etwas vorbereitet zu haben.
Gekonnt wurde der Draht um Holz gewickelt und mehr und mehr vertiefte sie sich in die Detailarbeit aus der irgendwann die Rohlinge für Kerzenständer und Windspiele entstanden. Ab und zu fiel ihr dabei auf, dass sie den Draht vielleicht etwas zu fest drehte, wodurch er ein zwei Mal brach, was ihr die Möglichkeit gab zu fluchen ohne dabei wirklich wütend zu sein, sondern eher froh einen Grund zum fluchen zu haben.
Der Rest des Tages verschwamm zu einem Brei aus Floskeln und Ritualen. Es war Samstag, ein Tag wo nie wirklich viel geschah. Roberta hatte zwar vorgeschlagen sich zu treffen, aber darauf hatte sie nach der Quietschparade erst recht keine Lust. Als Entschuldigung hatte sie Gartenarbeit vorgeschoben. Irgendwann lag sie im Bett und schlief. Johnny hatte sich schon zuvor in die Nacht verabschiedet und erlegte sich wahrscheinlich einen Maulwurf oder ein Eichhörnchen. Ihre Hände pulsierten noch von den Anstrengungen des Bastelns.

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Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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Donnerstag, 21. April 2011

Launing Kapitel 3/4

„Wie kommst du auf diese Idee mit der Beschreibung? Das was ich von den anderen Vätern mitbekomme so raten sie ihren Töchtern Feuer zu rufen.“
„Dein Onkel Thorsten war in seinem früheren Leben Polizist, aber darauf sprichst du ihn nicht an.“
Darauf prosteten sie sich ein letztes Mal zu, die Flasche wurde verstaut und sie gingen aus der Küche in den Flur wo ihnen ihre Mutter mit einem Wäschekorb und einem kritischen Blick entgegen kam.

Freitag, 15. April 2011

Pilotenscherze

Nach jedem Flug füllen Piloten ein Formular ...

... aus, auf dem sie die Mechaniker über Probleme informieren, die während des Flugs aufgetreten sind, und die eine Reparatur oder eine Korrektur erfordern. Die Mechaniker informieren im Gegenzug auf dem unteren Teil des Formulars die Piloten darüber, welche Maßnahmen sie jeweils ergriffen haben, bevor das Flugzeug wieder startet. Hier einige Beschwerden und Probleme, die tatsächlich so von Piloten der Fluglinie QANTAS eingereicht wurden. Dazu der jeweilige Antwortkommentar der Mechaniker. Übrigens ist Quantas die einzige große Airline, bei der es noch nie einen Absturz gab.

P = Problem, das vom Piloten berichtet wurde.
S = Die Lösung/Maßnahme des Ingenieurs/Mechanikers.

P: Bereifung innen links muss fast erneuert werden.
S: Bereifung innen links fast erneuert.

P: Testflug OK, Landung mit Autopilot sehr hart.
S: Landung mit Autopilot bei diesem Flugzeugtyp nicht installiert.

P: Im Cockpit ist irgendetwas locker.
S: Wir haben im Cockpit irgendetwas wieder fest gemacht.

P: Tote Käfer auf der Scheibe.
S: Lebende Käfer im Lieferrückstand.

P: Der Autopilot leitet trotz Einstellung auf "Höhe halten" einen Sinkflug von 200 fpm ein.
S: Wir können dieses Problem auf dem Boden leider nicht nachvollziehen.

P: Hinweis auf undichte Stelle an der rechten Seite.
S: Hinweis entfernt.

P: DME ist unglaublich laut.
S: DME auf glaubwürdigere Lautstärke eingestellt.

P: IFF funktioniert nicht.
S: IFF funktioniert nie, wenn es ausgeschaltet ist.

P: Vermute Sprung in der Scheibe.
S: Vermute Sie haben Recht.

P: Antrieb 3 fehlt.
S: Antrieb 3 nach kurzer Suche an der rechten Tragfläche gefunden.

P: Flugzeug fliegt komisch.
S: Flugzeug ermahnt, ernst zu sein und anständig zu fliegen.

P: Zielradar summt.
S: Zielradar neu programmiert, so dass es jetzt in Worten spricht.

P: Maus im Cockpit.
S: Katze installiert.
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Freitag, 1. April 2011

Sprichwörter

 
Bei jemandem einen Stein im Brett haben
Die Redewendung ist schon ziemlich alt. Einen ersten Beleg findet man in Joh. Agricolas "Sprichwörtersammlung" von 1529. "Ich hab eyn guten steyn im brette". Ursprung der Redensart ist ein Brettspiel: das "Puffspiel" oder auch "Tricktrack".
Im Spiel hat derjenige einen guten Stein im Brett, der zwei nebeneinanderliegende Felder mit seinen Steinen belegt hält, da er dem Mitspieler das Gewinnen erschwert. Ein guter Freund, der einem zur Seite steht wird metaphorisch "als guter Stein im Brett" bezeichnet.


Eine Abfuhr erteilen
hatte bei einem studentischen Zweikampf einer der sog. Paukanten so schlimme Säbel- oder Degenhiebe erhalten, dass er vom Sekundanten abgeführt werden musste, so sprach man von einer Abfuhr

Von Pontius bis Pilatus laufen
bedeutet "erfolglos von einem zum anderen laufen". Die Redensart existiert nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und den Niederlanden und ist seit 1704 literarisch belegt.
Den Ursprung hat sie in der biblischen Ostergeschichte Jesus wurde von Pilatus zu Herodes und zurück geschickt. In ländlichen Passionsspielen waren auf der Bühne das Haus von P. Pilatus auf der einen, der Palast von Herodes auf der anderen Seite. Das Hin und Her wurde dabei sehr deutlich. In manchen Regionen (z.B. in Dänemark) sagt man übrigens auch "einen von Herodes zu Pilatus schicken".

Ach du grüne Neune
Da gibt es eine halbwegs wahrscheinliche Deutung: Das Berliner Vergnügungslokal "Coventgarden" in der Blumenstraße 9 hatte einen Eingang am "Grünen Weg". Nach 1852 wurde das Lokal ein billiges Tanzcafé in dem es ständig zu Handgreiflichkeiten kam. "Die grüne Neune" wurde also eine volkstümliche Benennung des berüchtigten Lokals.

Das ist der springende Punkt
Diese Redewendung ist auf Aristoteles zurückzuführen. Er spricht in einem seiner Bücher davon, dass sich im Weißen des Eies das Herz des werdenden Vogels "als ein Blutfleck" anzeige; dieses Zeichen hüpfe und springe. In einer Übersetzung wurde das Ganze dann mit "quod punctum salit..." als "springender Punkt" wiedergegeben.

Was ist dir für eine Laus über die Leber gelaufen?
die Redewendung hat ihren Ursprung in der Annahme, dass die Leber der Sitz der leidenschaftlichen Empfindungen sei. Ursprünglich hieß es einfach: "es ist ihm etwas über die Leber gelaufen". Die Laus wurde dann als Sinnbild für einen geringfügigen Anlass, eine Nichtigkeit, dazugepackt. Man erkennt dabei auch die Vorliebe des redensartlichen Ausdrucks für den Stabreim.

Etwas aus dem "ff" beherrschen
die Redewendung hat ihren Ursprung wahrscheinlich im Mittelalter, als Schreiber Zitate aus den Pandekten (einer Sammlung altrömischen Rechtsgrundsätze als Grundlage für das Corpus Juris) mit dem griechischen Buchstaben "Pi" kennzeichneten. Schreibt man das kleine "Pi" unsauber, indem man die vertikalen Striche über den horizontalen Balken hinauszieht, erscheint der Buchstabe wie ein "ff". Noch die Juristen des 16. Jahrhunderts zitierten die Pandekten mit "ff", aus dem "Effeff" schöpfte als oder Jurist sein Wissen; es war Quelle und Bürge gesichteten Wissens.
Weitere Quellen gibt es hierzu aber auch aus der Kaufmannssprache. Da bedeutet das einfache f  "fein" (italienisch "fino"), das doppelte ff "sehr fein" (italienisch "finissimo"). Grimm meint im "Deutschen Wörterbuch": "...bezieht sich auf das Zeichen ff in der Musik für fortissimo und will sagen, etwas mit Nachdruck ausführen...".
Jemanden einen Bären aufbinden
hier gibt es mehrere Deutungen. Es wird erzählt das früher mal ein Trupp Jäger in ein Wirtshaus sich haben bedienen lassen, ohne jedoch dafür Bezahlen zu können. Diese haben den Wirt dazu überredet, einen zuvor gefangenen lebenden Bären als Pfand da zu lassen, bis Sie die Schuld begleichen könnten. Dieser wurde aber nicht abgeholt. Was in aller Welt sollte dieser aber mit den Bären anfangen?
Wohl eher ist jedoch das das Wort Bär eine fälschliche Herleitung des alten germanischen Wortes BAR mit der Bedeutung tragen herrührt. Sie finden diese Wurzel noch in den Wörtern Bahre, Bürde und Last. Also jemanden eine Last auflegen
Gretchenfrage
Unter der "Gretchenfrage" versteht man "die entscheidende Frage stellen, jedoch mit einer ausweichenden Antwort rechnen". Ihren Ursprung hat diese Redewendung in Goethes Faust, wo Gretchen Faust fragt: "Wie hast Du's mit der Religion?".

Hals- und Beinbruch
stammt aus dem Hebräischen und lautet im Original: "hazlóche un bróche" (hazlachá = Glück; b'rache = Segen).

Das geht auf keine Kuhhaut
Bedeutet es passt auf kein noch so großes Pergament. Pergament wurde normalerweise aus Schafs- oder Kalbshäuten gemacht. Wenn etwas zu lang wurde, passte es nicht einmal mehr auf eine (viel größere) Kuhhaut. Der erste Beleg für die Redewendung sind die "sermones vulgares" von Jaques de Vitry (vor 1240).

Jemand etwas abknöpfen
ihn um Geld oder andere Wertgegenstände erleichtern. - Reiche Herren trugen früher häufig goldene oder silberne Knöpfe, manchmal auch Münzen oder Medaillen, an ihren Röcken. In Geberlaune schenkten sie gelegentlich solche Knöpfe dem Untergebenen, der seinem Herrn auf diese Weise wörtlich etwas abknöpfte.

Ins Fettnäpfchen treten
durch eine unbedachte Äußerung es mit jemand verderben. - In Erzgehbiergischen Bauernhäusern stand zwischen Tür und Ofen ein Fettnäpfchen, mit dessen Inhalt die nassen Stiefel der Heimkehrenden sogleich geschmiert wurden. Wer durch Unachtsamkeit das Fettnäpfchen umkippte und so Fettflecken auf der Diele verursachte, zog sich den Unwillen der Hausfrau zu.

Flitterwochen
Hat mit Flitter = Glanz nichts zu tun. Gemeint ist vielmehr die Zeit, in der "gevlittert" wird. Das mittelhochdeutsche "vlittern" bedeutet kichern, flüstern, liebkosen.

Unter aller Kanone
unter aller Kritik, unter jedem Niveau. - Hat mit Kanone nichts zu tun , sondern müsste "unter allem Kanon" heißen. Geht zurück auf die Geschichte von einer deutschen Lateinschule, deren Schüler so schlecht waren, dass die Professoren eine Stufenleiter von fünf Zensuren, einen sogenannten Kanon, einführten. Diese Neuerung scheint nicht viel genützt zu haben, denn die Arbeiten fielen weiterhin meist so schlecht aus, dass die Zensur lautete: "sub omni canoni" = unter allem Kanon, was die Schüler scherzhaft mit unter aller Kanone übersetzten.

Jemandem etwas vom Pferd erzählen
Einst belagerten die Griechen Troja. Um Truppen in die belagerte Stadt einzuschleusen bauten sie das berühmte Trojanische Pferd, in dessen hohlem Körper sich Soldaten versteckten. Die Trojaner waren sich nicht ganz einig, was sie mit dem Gaul, der als ein Opfergeschenk der abgezogenen Griechen an die Göttin Athene angesehen wurde, tun sollten. Dann fanden sie einen Mann, der dem König vorgesetzt wurde, und erzählte, Odysseus habe ihn als Opfer zurückgelassen. Dieser Mann war aber von Odysseus zurückgelassen worden, um den Trojanern "vom Pferd zu erzählen". Er tischte ihnen also eine dreiste Lüge auf und die gutgläubigen Trojaner schafften das Holzpferd in die Stadt. Der Rest ist Geschichte.

Durch die Lappen gegangen
entwischen, entkommen. - Die Redensart stammt aus der Jägersprache. Um das Wild am Ausbrechen aus dem Jagdrevier zu hindern, wurden bunte Zeuglappen zwischen den Bäumen aufgehängt, vor denen die Tiere zurückscheuten. Oft genug durchbrachen sie aber in Todesangst die Absperrung und "gingen so durch die Lappen". Seit dem 18. Jh. wird die Wendung auch auf Menschen angewandt.

Kein Moos in der Tasche
Der Ausdruck Moos für Geld, stammt aus dem hebräischen ma'oth = Pfennige, Kleingeld.

Aus dem Stegreif sprechen
ohne Vorbereitung reden. - Stegreif hieß früher die einfache Ringform des Steigbügels. Königs- und Fürstenkuriere verlasen die Erlasse ihres Herrn, ohne abzusitzen, "aus dem Stegreif", um dann eiligst weiterzureiten.

Einen Vogel haben
nicht bei Verstand sein. - Nach altem Volksglauben waren Geistesgestörte nicht nur behext, in manchen Fällen nisteten Vögel in ihrem Kopf. Daher: Bei dir piept's wohl!


Den Faden verlieren 
Nicht weiter wissen. Bezieht sich auf den Ariadne - Faden der griechischen Sage, das Garnknäuel, das Ariadne, die Tochter des Königs Minos von Kreta,dem geliebten Theseus gab, damit er aus dem Labyrinth wieder herausfände. Er durfte also nicht den Faden verlieren.

Da liegt der Hund begraben
Diese Redewendung hat nichts mit dem Haustier zu tun, sondern kommt vielmehr vom mittelhochdeutschen "hunde", das Beute, Raub, Schatz bedeutet, also somit : Da also liegt der Schatz begraben.

Hundstage
Die heiß-schwülen Tage von Ende Juli bis Ende August. - Nach dem hellsten aller Fixsterne genannt, dem Hundsstern oder Sirius, der zu dieser Zeit den Himmel beherrscht.

Schmiere stehen
Bei Diebstahl oder anderen Vergehen aufpassen, daß die Täter nicht überrascht werden. - Aus der Gaunersprache, dem hebräischen schemirah = Bewachung, Beaufsichtigung entlehnt. 
Sich verfranzen
Sich verirren. - Fliegersprache. "Franz" wurde im ersten Weltkrieg der Beobachter eines Flugzeugs genannt. Der Pilot hieß "Emil". Hatte sich "Emil" verflogen, weil "Franz" als Beobachter einen falschen Kurs angegeben hatte, so hatte sich die Maschine verfranzt.

Alter Schwede
Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges hat der Große Kurfürst bewährte und erfahrene schwedische Soldaten für sein Heer als Ausbilder anwerben lassen. Weil sie sich besonders gut auf "führtrefflichen Drill" verstanden, wurden sie meist als Unteroffiziere eingesetzt. In der Soldatensprache wurden diese Korporale dann kurzweg "die alten Schweden" genannt.

Über die Wupper gehen
In Wuppertal gab es ein Gefängnis, dessen Todestrakt nur über eine Brücke erreichbar, auf der anderen Seite der Wupper lag. Wurde ein Verurteilter zur Hinrichtung geführt, musste er zuerst "über die Wupper gehen". Ähnlich der Seufzerbrücke in Venedig.

Vasistas
Die Oberlichter heißen in Frankreich "vasistas", aber erst seit dem 2.Weltkrieg. Als die Deutschen das Land besetzten, fragten sie, weil sie noch nie ein Oberlicht gesehen hatten: "Was ist das?". Die Franzosen haben seither diese Bezeichnung übernommen. (wirklich wahr, steht im Brockhaus!)

Spinne am morgen, Kummer und Sorgen. Spinne am Abend, erquickend und labend
Dabei geht es nicht um Arachniden. Das Spinnen (Wolle) hat einst gutes Geld eingebracht. Die armen Leute, mussten damit in der Zeit, in der es auf dem Feld keine Arbeit gab ein Zubrot verdienen, sie fingen schon morgens mit dem Spinnen an. Die Reichen konnten es sich leisten, dass Spinnen als nette Handarbeit in die Abendstunden zu verlegen.

Geld stinkt nicht
Der römische Kaiser Titus Flavius Vespasian hatte die Idee die öffentlichen Toiletten einzurichten und dafür eine Gebühr zu erheben. Als sein Sohn eine Erklärung verlangte antwortete der Kaiser mit dem Legende gewordenen Satz (Pecunia non olet).

Immer der Nase nach
hat nichts mit der Richtung in der die Nase zeigt zu tun, sondern vielmehr mit der man früher Händler und Gaukler in die nächstgelegene Burg und den damit verbundenen Markt schickte. Da die Fäkalien einfach in den Burgraben entleert wurden, wurden aufgrund des Gestankes diese auch schnell gefunden.

Mit Kind und Kegel
Als Kegel wurden früher uneheliche Kinder bezeichnet, insbesondere solche von Mägden und ihren Herren.

Verballhornung
Mit Verballhornung bezeichnet man eine sinnentstellende Verfremdung eines Textes. Das Wort Verballhornung ist geprägt auf den Lübecker Buchdrucker Johann Ballhorn (Balhorn), in dessen Verlagshaus 1586 eine überarbeitete Fassung des Lübecker Stadtrechts erschien, die übertriebene Korrekturen und Veränderungen enthielt. Im 16. Jahrhundert wurde das Ballhornsche Mängelexemplar dann sprichwörtlich. Peinlich war die Aktion vor allem deshalb, weil auch viele andere Städte nach dem Lübeckere Stadtrecht urteilten.
Allerdings tut man dem guten Mann wohl unrecht, denn die Änderungen stammten nicht von ihm. Zwei Juristen des Rates hatten das Lübecker Recht "aufs Neue übersehen und korrigiert".

Den Löffel abgeben
Kommt daher, dass Löffel früher nicht im Überfluss vorhanden waren und so, wenn der Älteste starb, der Jüngste seinen Löffel bekam. Der Älteste hatte also den Löffel abgegeben.

Muckefuck
ist eine Bezeichnung für Malzkaffee. Der Begriff leitet sich von französischem "mocca faux" = falscher Kaffee ab.

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts
Ausspruch eines gewissen Jurastudenten Victor Hase, als er 1854 beschuldigt wurde (wohl durch absichtliches Verlieren seines Studentenausweis) einem Kommilitonen, der einen anderen im Duell getötet hatte, die Flucht nach Frankreich ermöglicht zu haben.
Seine Aussage ("Mein Name ist Hase, ich verneine alle Generalfragen, ich weiß von nichts.") vor dem Universitätsgericht wurde in abgespeckter Form bald sprichwörtlich.

Nassauer
Das noch junge Herzogtum Nassau hatte keine eigene Universität. Wollte ein nassauischer Gymnasialabsolvent nicht im "Ausland" (sprich: in Hessen oder sonst wo in Deutschland) studieren, blieb ihm für ihn nur die "Hohe Schule" von Herborn. Diese besaß jedoch kein Promotionsrecht. Um nassauischen Studenten ein vollwertiges "inländisches" Studium zu ermöglichen, schloss Herzog Wilhelm von Nassau am 28. Oktober 1817 einen Staatsvertrag mit dem Königreich Hannover, wonach die Königlich Hannoversche Georg-August-Universität zu Göttingen zur Nassauischen Landesuniversität wurde. Als Anreiz zur Aufnahme des Studiums im doch immerhin über 300 Kilometer entfernten Göttingen gewährte der Herzog seinen Studenten Stipendien in Form eines "Freitisches", d.h. der kostenlosen Verköstigung. Die Stipendiaten konnten also bei einem Göttinger Wirt, mit dem die herzogliche Regierung einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hatte, umsonst essen. Blieb ein Nassauer Student dem Freitisch fern, fand sich schnell ein fremder, unbefugter, der sich als Nassauer ausgab und das Mahl einnahm. Auf diese Weise entstanden hier die studentischen Ausdrücke "nassauern" und "Nassauer". Diese Begriffe sind also auf ungebetene Gäste zu beziehen, die auf Kosten und anstelle anderer - der Nassauer - gegessen und getrunken haben.
Einen Korb bekommen
Zu Zeiten als Ritter noch in die Ferne zogen um Gott und der Welt zu zeigen wofür Ritterrüstungen eigentlich gefertigt wurden, ließen sie nicht selten ihre Burgfräuleins in den damals modischen Wehrtürmen zurück. Die um die Gunst der daheimgebliebenen edlen Fräuleins buhlenden Männer (so war dies Brauch) stellten sich unter das Fenster der Angebeteten um ihrer Liebsten ein Ständchen zu singen. In fast jedem Falle lies dieses Fräulein (unterstützt durch ihre Dienerschaft) einen Korb vom Turm herunter. War sie ihm wohlgesonnen, konnte er - oben angelangt - sein ganzes Glück in ihren Armen finden. War sie ihm nicht so sehr zugetan, so konnte man auf halber Höhe an dem Seil so lange rütteln bis der Boden des Korbes durchbrach und der Minnediener in die Tiefe stürzte. Nicht lustig - aber wahr.

Tollpatsch
Das Wort "Tollpatsch" kommt ursprünglich aus Ungarn: Die ungarischer Soldaten des 17. Jahrhunderts ("talpas") mussten breite Sohlen (=talp) an den Füßen tragen; im Deutschen wurde aus "breitfüßg" erst "schwerfällig" und dann "ungeschickt".

Es zieht wie Hechtsuppe
kommt wohl aus dem jiddischen: "hech supha"=starker Wind.

Das geht aus wie das Hornberger Schießen
In Hornberg wurde vor langer Zeit einmal Prominenz erwartet (irgendein Fürst), also wurde eine Ehrensalut organisiert. Als man den Ehrengast in einer Kutsche vermutete, wurde eifrig geballert, es war aber falscher Alarm. Beim tatsächlichen Eintreffen war dann das Pulver alle.

Keine Fisematenten machen
Hier gibt es zwei unterschiedliche Aussagen.
1. Variante: Ursprung ist wohl das bereits im 16. Jahrhundert belegte Wort "visepatenten" aus dem Frühneuhochdeutschen. In der Bedeutung ordnungsgemäß verdientes schriftlich ausgefertigtes Patent. Das Fachwort wurde in Verspottung des Bürokratischen zum Begriff für unnötige Schwierigkeiten.
2. Variante: Die französischen Besatzer erdreisten sich die Hamburger Mädchen anzusprechen: "Möchten Sie meine Tante besuchen?" (visitez ma tante), wobei sich bei näherer Betrachtung die Tante als Zelt (tente) herausstellte. Die Mütter der Mädchen, die das natürlich mitbekommen hatten, tadelten ihre Mädchen mit dem Satz: "mach mir ja keine fisematente" weil sie es nicht richtig aussprechen konnten, formte sich dann mit der zeit dieses Sprichwort.

Hänseln
Kommt aus dem "kaufmännischen". Da das Aufnahmeritual für zukünftige Hansekaufleute relativ drastisch und peinlich war, wurden es bald schon im Volksmund "hänseln" genannt.

Auf dem Holzweg sein
In den Wäldern existieren einfache Wege, die nur dem Transport des geschlagenen Holzes dienen. Diese Straßen führen nun aber nicht von Ort zu Ort, sondern enden meist mitten im Wald.

Urlaub
"Urlaub" stammt von dem althochdeutschen Wort "urloup" ab. Das hatte im Mittelalter die Bedeutung: die Erlaubnis haben, von der Arbeit fernzubleiben.

Das kannst du halten wie ein Dachdecker
Kommt daher, weil zur Jahrhundertwende die Dachdecker nicht kontrollierbar waren, da keiner der Bauherren den Mut hatte, aufs Dach zu klettern um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.

Keinen Deut wert sein
Ein Deut, oder niederländisch Duit, ist eine Münze, die seit dem 14. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts geprägt wurde. Sie war anfangs aus Silber, dann ließ man nach und nach immer mehr Silber weg und ersetzte es durch ein billigeres Material. Ab 1573 bestand sie dann nur noch aus Kupfer.
Eine Sache, die keinen Deut wert ist, wird also ähnlich gering geschätzt wie diese unedle Münze.

Aus echtem Schrot und Korn
Wenn ein Mensch von echtem Schrot und Korn ist hat er einen untadeligen Charakter.
Schrot bezeichnet das Raugewicht einer Münze, also das Gesamtgewicht der Münze, ihren Edelmetallanteil ebenso wie die beilegierten unedlen Metalle.
Das Korn einer Münze ist dagegen das Feingewicht, das Gewicht des Edelmetalls in einer Münze.
Münzen aus echtem Schrot und Korn waren in Zeiten der Münzverschlechterung natürlich immer besser angesehen.

In der Kreide stehen
Ließ man früher beim Wirt anschreiben, so machte dieser Notizen auf einer Tafel, die Schulden standen also "in Kreide".

Ein X für ein U vormachen
Da die Wirte (s.o.) die Schulden ihrer Kunden mit Strichen (lateinische Zahlen) notierten, konnte aus einem V (U bzw. 5) mit zwei kleinen Strichen schnell ein X (also 10) gemacht werden. Wer sich kein X für ein U vormachen lässt, hat also eine Täuschung durchschaut.

Einen Zahn zulegen
Auf der Feuerstelle im Haus hing der Topf an einer Art Sägekamm. Wurde der Topf einen Zahn nach unten gehängt, wurde das Essen schneller fertig.

Eselsbrücke
Esel weigern sich normalerweise beharrlich, auch kleinste Wasserläufe zu durchwaten. Daher baute man oft kleine Brücken, um mit den Lasttieren doch ans Ziel zu kommen. Eine Eselsbrücke ist also ein kleiner Umweg, der ans Ziel führt. 

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