Donnerstag, 28. April 2011

Launing Kapitel 3/5

„Wir haben etwas rumgemacht aber er war einfach...“
Ein elendes Arschloch das eine kranke Scheiße abgezogen hat.
„… ein verdammter Idiot, den ich dann stehen gelassen habe. Nicht weiter der Rede wert“
Lügen war so einfach, denn die Leute dachten nicht über das nach was ihnen erzählt wurde. Vielleicht sollte sie Politiker werden, oder Therapeut. Therapeutisch verlief auch das weitere Gespräch wo sie eigentlich nur dem unerträglich hohen Ton aus dem Hörer zuhörte wie er Wörter formte die sie so nicht kannte. Das Verliebt sein sollte ja biochemisch mit einer Geisteskrankheit vergleichbar sein, weil dann die Neuronen nicht mehr in der richtigen Reihenfolge aufblinkten.
Zum Mittagessen gab es Hühnerfrikassee mit Reis, was alle genossen, schließlich gab es das nur alle zwei Wochen. Die warme Mahlzeit tat ihr auch deshalb gut, weil die Wirkung des Likörs abgemildert wurde, so dass fast nichts mehr zu spüren war. Dadurch wurde aber wieder die Unruhe die bis jetzt abgestumpft war merkbarer. 
Sie brauchte etwas das sie aufbaute. Etwas das sie beschäftigte. Zum zeichnen war sie zu aufgewühlt. Sie brauchte etwas das sie mit ihren Fingern fühlen konnte. An Gartenarbeit war nicht zu denken, da es immer wieder regnete und der Gedanke bei diesem Wetter hinauszugehen ließ ihre Haut unangenehm kribbeln.
Im Wohnzimmer gab es einen Bastelkasten.
Ostern war schon an ihnen vorbeigezogen, aber ab dem nächsten Monat würden sich die Geburtstage aneinanderreihen und da war es nie verkehrt schon etwas vorbereitet zu haben.
Gekonnt wurde der Draht um Holz gewickelt und mehr und mehr vertiefte sie sich in die Detailarbeit aus der irgendwann die Rohlinge für Kerzenständer und Windspiele entstanden. Ab und zu fiel ihr dabei auf, dass sie den Draht vielleicht etwas zu fest drehte, wodurch er ein zwei Mal brach, was ihr die Möglichkeit gab zu fluchen ohne dabei wirklich wütend zu sein, sondern eher froh einen Grund zum fluchen zu haben.
Der Rest des Tages verschwamm zu einem Brei aus Floskeln und Ritualen. Es war Samstag, ein Tag wo nie wirklich viel geschah. Roberta hatte zwar vorgeschlagen sich zu treffen, aber darauf hatte sie nach der Quietschparade erst recht keine Lust. Als Entschuldigung hatte sie Gartenarbeit vorgeschoben. Irgendwann lag sie im Bett und schlief. Johnny hatte sich schon zuvor in die Nacht verabschiedet und erlegte sich wahrscheinlich einen Maulwurf oder ein Eichhörnchen. Ihre Hände pulsierten noch von den Anstrengungen des Bastelns.

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Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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