Samstag, 30. August 2014

(Archiv) Das Wort


Kurz oder lang
Leicht oder bang
Viel oder wenig
Kurz oder ewig
In jeder Situation
Reicht eines schon.



Launing
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Mittwoch, 27. August 2014

Im Ring des Grauens: Problemlösung

Seit fünf Jahren war Robert Lampe Kapitän.
Sie selber war seit über zehn Jahren Maat auf diesem Schiff und hatte mehr als genug Kapitäne kommen und gehen sehen.
Robert war dabei, als Anton starb.
Der große Robert Lampe hatte von allen am längsten durch gehalten.
Katze, Spinne und Echse waren alle gerade erst drei Jahre mit dabei.
Während Robert von Anfang an sich wie von selbst auf das Schiff und den Maat einlassen konnte, waren die drei Neulinge viel zu sehr in ihren Rollen gefangen.
Garfield machte ihr mit seiner ruhigen und entspannten Art und Weise am meisten Hoffnung. Er bestand immer wieder auf der Befehlskette, aber gleichzeitig konnte er die Arbeit der anderen sehen und schätzen.

Samstag, 23. August 2014

(Archiv) Abschied

Ich weiß es hat heut' Spaß gemacht
Doch alles hat ein Ende
Wir haben ja auch viel gelacht
Jetzt reichen wir die Hände

Jetzt komm gut heim und mach kein Mist.
Die Zeit, sie ist verronnen.
Du weißt dass du der beste bist.
Das Spiel hast du gewonnen.

Das nächste Mal wird auch so toll.
Jetzt lauf, die Mama wartet schon.
Vom ganzen Essen bin ich voll.
Auf Wiedersehn.





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Mittwoch, 20. August 2014

Im Ring des Grauens: Katze, Spinne, Echse. halber Mensch

Sie hatte damals noch ihre beiden Beine gehabt, als sie sich auf das Schiff schlich.
Bei einem Absturz hatte sie diese verloren.
Sie war nicht schnell genug durch eine der automatischen Nottüren gerutscht und dann war die Tür einfach herunter gekommen.
Sie hatte Glück gehabt, dass sie instinktiv mit dem Kopf voran gerutscht war. Dorthin wo der Sauerstoff war. Sonst hätte sie nicht nur ihr Beine verloren.
Nachzüchten war in der Situation damals nicht möglich gewesen. Dafür hatte das Schiff einfach nicht die Kapazitäten.
Also hatte ihr der alte Maat Anton einfach neue Beine gebaut, genauso, wie er sich ein neues Ohr und ein neues Auge und einen neuen Magen gebaut hatte.
Bei einem Absturz war Anton ums Leben gekommen.
Ein Träger hatte sich gelöst und ihm den Kopf zerschmettert.
Er hatte immer erzählt, dass er ein Glückskind war, das so leicht nicht kaputt ging.
Aber irgendwann war eines jeden Glück verbraucht.
Nun waren sie wieder abgestürzt und ihr großer Kapitän Robert war irgendwo da draußen.
Sie wollte sich keine Sorgen machen, das verklebte nur das Denken.
Aber sie hatte über den Funk die Sache mit den Jurathiel mitbekommen. Sie waren auf Geschöpfe gestoßen, die es eigentlich nicht geben durfte.
Sie merkte wie sich ihr verklebter Mund verspannte und wie sich ein unangenehmer Stein in ihrer Magengrube breit machte.
Als sie an der Tür zur Mensa ankam, legte sie instinktiv ihre Hand darauf um die Vibrationen des Schiffes zu spüren.
Surrend bahnte sich leise der Strom seinen Weg. Immer wieder gab es ein leichtes Klopfen von den Wiederaufbereitungsanlagen. Die künstliche Gravitation zog kam merklich ihre Kreise. Die Tür selber blieb still, da der Antrieb gerade aufgrund des fehlenden Kern nicht im Betrieb war. Das hintergründige Klappern fehlte, aber sonst war alles gut.
Ungewollt nahm sie einen tiefen Atemzug, dann drückte sie den Öffner und trat in die Mensa ein.
„Schön dass du da bist,“ begrüßte sie Garfield freundlich in seinem typisch ausdruckslosen Ton.
„Thomas war gerade damit fertig zu erzählen, dass das alles hier nichts gegen den Angriff der fliegenden Bären auf VK19 ist,“ fuhr er in demselben Ton fort.
Der schlanke hohe Mann mit den Katzenaugen hatte die Kunst perfektioniert, sarkastisch zu sein ohne seine ewig gleiche Tonart zu wechseln.
Sonja war da schon weitaus klarer.
„Ja, du hast wirklich was verpasst,“ schnarrte es abschätzig aus ihrem schuppigen Mund.
Was Garfield seine Tonart, war Sonja ihre Mimik.
Ihre Spezies war nicht dazu in der Lage ihr Gesicht in irgendeiner Weise zu verziehen, trotzdem sah man ihr ganz klar an wie wenig sie von den Geschichten des Arztes hielt.
„Das war aber auch ein Anblick,“ hob der fünfbeinige Prahlhans an zu erzählen, „Wie diese haarigen Biester über die feurigen Felder auf uns...“
„Danke, Herr Doktor, vielleicht ein anderes Mal.“ unterbrach ihn Garfield ohne weiteres. Alle drei saßen zusammen an dem üblichen Tisch in der vorderen Ecke, der allgemein als „Offizierstisch“ bezeichnet wurde.
Wie immer bot Garfield an sich zu setzen.
Wie immer lehnte sie dankend ab.
Ein Maat stand oder lag.
So entspannt, wie sie konnte lehnte sie sich an die Wand.

Samstag, 16. August 2014

(Archiv) Kaffee

Fühle ich mich müd und leer
Muss ein schwarzer Kaffee her
Die Hände zittern nach zehn Tassem
Ich kann gar nichts richtig fassen
Das was zählt, das ist der Kick
Am Ende bin ich eingenickt.


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Mittwoch, 13. August 2014

Im Ring des Grauens: Sei nett zum Maat

Ohne sich der Eile verpflichtet zu fühlen, spurtete Bonnie im leichten Trab die Gänge von Anton entlang und steuerte dabei die Mensa an, wo Garfield zusammen mit den anderen Führungsoffizieren auf sie wartete.
Der katzenhafte Garfield war mit Sicherheit als erster eingetroffen, so wie bei jedem Treffen, egal ob er es einberufen hatte oder nicht.
Die alte Spinne Thomas würde als nächstes den Raum betreten, inklusive mit irgendeiner unglaublichen Geschichte, die ihm entweder vor ein paar Minuten oder vor ein paar Jahren passiert war. Mit großer Gewissheit, wusste sie, dass der Arzt des Schiffes bestimmt ein kleines Problem von seiner Krankenstation aufzubauschen wusste, um den Eindruck zu erwecken, dass sein Anteil an der gesamten Arbeit viel wichtiger war.
Die agile Schlange Sonja würde sich ohne weitere Worte an den Tisch setzen und in Stichpunkten
erklären, welche Probleme gerade im Maschinenraum von Anton gelöst worden waren.
Robert würde dieses Mal nicht mit dabei sein.
Robert war draußen in der schwarzen Wildnis und suchte den Kern.
Vielleicht würde Robert nie wieder mit dabei sein.
Dann würde es nie wieder schlechte Witze und sarkastisches Kopfnicken bei den Besprechungen geben.
Bonnie hatte es nicht eilig in die Mensa anzukommen.
Sie wollte nicht merken, dass Robert fehlte.
Sie wusste eh, wie es ablaufen würde.
Wie immer würde sie allen sagen, dass mit ihrem Anton alles in Ordnung war.
Anton, Anton, immer wieder Anton.
An jeder Ecke und bei jeder Besprechung wurde sie an ihn erinnert.
Das hatte sie sich selber eingebrockt.
Schließlich hatte sie durch ihre Erzählungen dem Schiff seinen Namen gegeben.
Davor wurde es Karla genannt und davor Hannes und davor Fritze und davor Paul.
Ganz zu Anfang, als die übliche Flasche mit ungenießbarem Alkohol am Bug zerschmettert wurde, wurde diese Ansammlung von Stahl, Glas und Kunststoff von irgendeinem General auf den Namen Andromeda getauft.
Doch Schiffe bekommen ihre Namen von keinem General, von keinem Architekten und auch nicht von irgendwelchen Kapitänen.
Der Maat entschied darüber, wie sein liebstes Kind genannt wurde.
Es war der Maat, der alle Gänge wie seine Westentasche kannte.
Es war der Maat, der wusste, wo alle Leitungen entlang liefen.
Es war der Maat, der die Mannschaft auf Spur brachte
Es war der Maat, der die Vibrationen in der Wand mit einem einfachen Tasten deuten konnte.
Und wenn sich jemand an diese einfache Regel nicht hielt, zum Beispiel ein Kapitän, dann musste man damit rechnen, dass die Mannschaft nicht auf Spur blieb.
Der Name Andromeda war unzählige Generationen her.
Als das Schiff noch Karla hieß, hatte es vor endlosen Jahren auf dem Mond von Io angedockt und dort hatte sich ein kleines Mädchen namens Bonnie an Bord geschlichen.
Sie hatte kein zu hause und wusste nicht wohin, also hatte sie sich einfach treiben lassen.
Ganze drei Wochen hatte sie es geschafft sich vor der Mannschaft zu verstecken.
Das beeindruckte den damaligen Maat so sehr, dass er sie als seinen Lehrling aufnahm.
Der Kapitän konnte protestieren wie er wollte, aber der alte Maat mit dem Namen Anton hielt an seiner Entscheidung fest.

Samstag, 9. August 2014

(Archiv) Die Mücke


Elendes Vieh dich krieg ich schon
Dein Hunger ist der blanke Hohn
Platzt du auf der Hand
Klatsch ich dich an die Wand
Stirb Insekt, verrecke
Deinesgleichen bringe ich zur Strecke



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Mittwoch, 6. August 2014

Im Ring des Grauens: Sing Maat, sing

„Kannst du mich hören?“
Bonnie konnte auf diese ewigen und andauernd wieder kehrenden Fragen nach dem Status sehr gerne verzichten.
Alles was sie wollte, war, dass jede einzelne Wand des Schiffs auf mögliche Risse überprüft wurde.
Sie waren im Nirgendwo gelandet, fernab von jeder bekannten Konstellation.
Oder um es anders auszudrücken: Die Idioten auf der Brücke hatten Mist gebaut und nun war es wie immer an ihr und ihrer Truppe, diesen Mist wieder auszubügeln.
Das war ja eine der Grundvoraussetzungen der Raumfahrt.
Sing Maat sing.
Sing dein Lied.
Auf dass dem Schiff nichts geschieht.
„Ja doch und ich bin auf dem Weg, verdammt nochmal.“
Unwillkürlich spuckte sie weiter beim Formulieren der Wörter immer wieder kleine Tropfen dunkler Spucke gegen ihre Atemmaske.
Es wurde einem bei der Einweisung immer wieder gesagt, dass man darauf zu achten hatte, dieses permanente Spucken zu unterbinden.
Dummerweise spuckte jeder, egal wie viel Mühe er oder sie oder es sich gab gemäß seiner Spezies immer kleine Tropfen von Spucke gegen die Atemmaske und spürte dann wie diese gesammelten Tropfen die Haut hinunter zum Kinn liefen, wo sie einen spürbaren kleinen See bildeten, der von außen nicht zu erkennen war.
Man sollte also etwas unterdrücken, dass sich nicht zu unterbinden ließ.
Jeder spürte für sich seine unerlaubte Spucke zwischen den Wänden, die nur ein paar Zentimeter dick waren und die dünne Grenze zwischen Atemluft und kompletten Nichts bildeten.
Das war ein wunderbares Beispiel dafür, wie selbst die kleinsten Dinge Druck auf jeden einzelnen ausüben konnte in der Weite des Allls.
Und dann wunderten sich alle wenn jemand durchdrehte.
Sie hatte sich daran gewöhnt und jeder aus ihrer Truppe kannte ihre gekonnte Ohrfeige´, sobald er nur den Anschein von Nervosität erweckte.
Nur dein Wissen hält die Wände.
Wahre Magie bewirken deine Hände.
Ohne dich sind wir am Ende.
„Danke für die Rückmeldung.“
Garfield ließ sich wie immer nicht aus der Ruhe bringen.
Das war ihr auch ganz lieb.
Nichts wäre katastrophaler, wenn auch nur einer der leitenden Offiziere jetzt den Verstand verlieren würde.
Sobald auch nur einer von ihnen seine Fassung fallen lassen würde, würde sich das auch bei der gesamten Mannschaft bemerkbar machen und schon wären sie inmitten all der schrecklichen Geschichten, die man sich Abends bei einem Bier oder nach dem Sex erzählte.
Halte Stand!
Gib Halt der Wand!
Auf das wir nicht verenden im fremden Sand!
Der Kapitän war mit seiner Liebsten und einem kompletten Anfänger auf Erkundungsmission um den Kern zu bergen.
Die amouröse Verbindung zwischen Robert und Ella war immer wieder für eine Anekdote gut. Gerüchten zufolge, zog sie ihm abends ein Kleid an und ließ ihn für sich tanzen.
Man erzählte sich abends nach dem Dienst, dass der Kapitän erst dann Ruhe geben würde, wenn er jeden von der Brücke in seinem Bett hatte und dann würde er sich weiter durch alle Betten vom Schiff arbeiten.
Aber wenn es nach der immer lebendigen Gerüchteküche auf dem Schiff ging, war sie ja auch kein Mensch mehr.
Sing Maat, sing.
Sing dein Lied.
Auf das dem Schiff auch nichts geschieht.
Das war wie immer nur die halbe Wahrheit, wenn überhaupt.

Samstag, 2. August 2014

(Archiv) Lied des (Zeit) Arbeiters

 
Ja mein Herr, sehr wohl mein Herr,
natürlich Komm ich pünktlich
Die Gewerkschaft kenn ich nicht,
die sind mir eh zu kritisch

Unbezahlte Überstunden
Die sind kein Problem
Ich tue das was wird verlangt
Solang es ist genehm

Privates Leben hab ich nicht,
wer braucht denn sowas schon.
Arbeit nur zur Selbsterfüllung
Das ist blanker Hohn



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