Das war es nun mit diesem Jahr.
Manchmal war es wunderbar.
Das nächste Jahr steht vor der Tür.
Neue Aufgaben warten hier.
Vielleicht geht manches futsch.
Egal.
Ich wünsche einen guten Rutsch.
Dienstag, 31. Dezember 2013
Dienstag, 24. Dezember 2013
Frohe Weihnachten
Eingestellt von
maharas
Nach dem 4. Advent nun auch der Sambuca brennt.
Die Gaben, an denen wir uns wollen laben, werden gleich gebracht.
Frohe Weihnacht!
Die Gaben, an denen wir uns wollen laben, werden gleich gebracht.
Frohe Weihnacht!
Sonntag, 1. Dezember 2013
Tischgespräche: Die Vorstellung
Eingestellt von
maharas
Nichts widerstrebte mir mehr in der
Schule, als mich vorzustellen.
Dummerweise schienen meine Eltern den
Plan zu haben vor ihrem Tod in jeder denkbaren Stadt des Landes
gewohnt zu haben.
Wer rastet der rostet, pflegte mein
eiserner Großvater immer wieder zu sagen.
Und so fand ich mich immer wieder vor
neuen Gesichtern wieder und hatte ihnen meine Familie zu erklären.
Ich hatte einen Vater und eine Mutter,
zwei Schwestern und einen Bruder.
Eine Schwester war älter als ich und
die anderen waren jünger.
Die folgenden Fragen meiner sogenannten
Klassenkameraden waren in jeder Stadt gleich und kamen so sicher wie
der Hunger nach dem Schwimmen.
„Wie viele seid ihr noch mal?“
„Kriegt ihr Hilfe vom Amt?“
„Seid ihr alle von den selben
Eltern?“
Diese letzte Frage war es, die mir
beharrlich im Hinterkopf herumschwirrte.
Ich hatte die Geburt meiner jüngeren
Geschwister mit erlebt.
Aber was war mit meiner eigenen oder
der von meiner großen Schwester?
Daran konnte ich mich nicht erinnern.
Tag für Tag drückte mir die Frage auf
das Gemüt.
Monat für Monat wurde sie wieder
gestellt.
Meine Unsicherheit bot meinen
Schulkameraden nur noch mehr Futter.
Deine Mutter ist doch fremdgegangen,
musste ich mir in der Pause anhören.
Ich konnte mir darunter nichts
vorstellen.
Was war denn bitte Fremdgehen? Ich
kannte Fremdsprachen, da hörte es dann auch auf.
Gab es neben der englischen Sprache
auch einen englischen Gang?
Ging man mit dem englischen Gang in
Deutschland fremd?
Ihr seid doch alle adoptiert, schallte
es mir höhnisch entgegen.
Mein Vater erzählte manchmal was von
Adaptern, aber das hatte meistens mit Musik und Computern zu tun.
Ich ließ es mir die beiden Wörter auf
dem Schulhof erklären und war entsetzt.
„Seid ihr eigentlich schon einmal
fremdgegangen?“
Ich stellte die Frage wie immer am
Frühstückstisch.
Es war an einem Samstag.
Auf dem Tisch standen frische
Eierkuchen, die ihren wohligen Geruch in der ganzen Wohnung
verbreiteten.
Natürlich gab es noch anderes auf dem
Tisch, aber mich interessierten einzig und allein die Eierkuchen.
Kalt und eisern tadelte mich meine
große Schwester Thea mit ihrem Blick für meine Frage.
Sie war vier Jahre älter als ich, tat
aber immer so als wäre sie schon richtig erwachsen.
„Hier etwas Apfelmus, mein Kleiner.“
Meine Mutter ignorierte meine Frage
ganz einfach.
Sie hatte sich Bubi zugewendet.
Bubi war mein jüngster Bruder und im
Oktober würde er drei Jahre werden.
Eigentlich hieß er Johannes, aber alle
nannten ihn Bubi.
Es war an meinen Vater meine unbequeme
Frage zu beantworten.
„Wenn einer von uns fremdgegangen
wäre, wären wir nicht mehr verheiratet.“
Damit war das Thema erledigt.
Bubi ließ sich seinen Eierkuchen mit
Apfelmus schmecken.
Jule kaute unmotiviert auf einer
Mohrrübe herum. Sie musste mal wieder Diät machen.
„Ist einer von uns adoptiert?“
„Eure Haare sind alle wild“, dabei
strich er sich über seinen glatt rasierten Schädel,
„und ihr habt alle die Augen eurer
Mutter. Opa Kiel sagt immer wir haben alle den selben Mund.“
Und du hast den Kopf von Onkel Max“
Verlässlich und beruhigend schloss
sich die Hand meines Vater um meine Schulter und um meinen Nacken.
Alles war gut.
Es gab da nur noch eine Frage.
„Kriegen wir Hilfe vom Amt?“
Da brach meine Mutter in schallendes
Gelächter aus.
Bubi ließ vor lauter Schreck sein
Stück Eierkuchen fallen, nur um dann in das Lachen unserer Mutter
mit einzufallen.
„Nein mein Kleiner, wir gehen
arbeiten.“
Triumphierend blickte ich Thea
entgegen.
Meine Fragen waren beantwortet.
Der nächste Tag auf dem Schulhof war
sicher.
Wer Onkel Max war, war mir egal.
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