Montag, 28. Februar 2011

Launing Kapitel 3/1

Samstag
Da war ein Traum den  sie nicht wollte, doch er ließ nicht von ihr ab. Eng umschlungen hielt er sie, während sie versuchte sich frei zu kämpfen. Arme und Beine reagierten nicht auf Befehle, sondern lagen locker und doch verkrampft herum.
Erschwerend kam hinzu, dass Träume nicht zu greifen sind, sondern aus Nebel bestanden der sich unerbittlich auf einen legten und dabei Körper und Geist durchdrangen. Das Einzige womit man ihnen entkommen konnte war pure Willenskraft. Man musste den Willen aufbringen nicht mehr zu träumen und nicht mehr zu schlafen, sonst würde man wieder zurückfallen in den Nebel.

Montag, 21. Februar 2011

Launing Kapitel 2/6

Dabei hatte sie es nur so dahin gesagt, damit sie ihre Ruhe hatte.
„Achtung, eine Kurve!“ rief es plötzlich neben ihr und steil fuhr das Auto in den nächstgelegen Kreisverkehr. Ihre schlechte Laune war wohl so offensichtlich, dass er nun versuchte aufzuheitern. Das mit der Kurve und dem Kreisverkehr machte er seit sie Kinder waren und es klappte auch diesmal sehr gut. Sie fuhren so lange steil im Kreis mit ihm Unsinn redend bis sie das Grinsen von ihrem Gesicht nicht mehr weg bekam.
Zu Hause angekommen umarmte sie ihren Vater noch einmal bevor sie nach oben ging und blieb ein wenig länger an seinem warmen schützenden Körper. Er hielt sie fest und strich ihr sachte durch das Haar.
„Du riechst nach Bier und Zigaretten Kleines“, brummte die Brust an ihrem Ohr.
Langsam löste sie sich von ihm um fast verteidigend zu erwidern: „Geraucht habe ich nicht, der ganze Schuppen war voller Qualm.“
„Ach, aber getrunken.“
„Nur eine Flasche und die anderen Male hast du nichts gesagt.“
Eine verspielt ernste Miene zierte sein Gesicht. Er wusste, dass sie die Geschichte mit seinem Vater kannte und sie hatte nie gelogen was diese Sachen anging. Mahnend erhob sich sein linker Zeigefinger vor ihrer Nase.
„Das mir das nicht zur Gewohnheit wird.“
„Nein Papa, gute Nacht.“
„Du gehst jetzt schon ins Bett? Meine kleine Nachteule?“
„Ja, vielleicht lese ich noch ein bisschen in diesem Weisen.“
„Alles klar, gute Nacht
Er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und dann ging sie die knirschende Treppe hoch direkt in das Badezimmer.
Endlich allein. Maxi war mit seinen Kumpels bestimmt noch in irgendeinem Keller, wo sie Musik hörten und sich mit ziemlicher Sicherheit die Kannte gaben.
Wo blieben die Tränen fragte sie sich verwundert. Jedes andere Mädchen dass sie kannte würde in Panik verfallen. Ihre Hände zitterten nicht, der Atem war ruhig. Aus dem Spiegel blickte ihr ein lauerndes Mädchen entgegen, das angespannt darauf wartete, dass aus der Duschkabine ein Angreifer heraussprang. Langsam zog sie ihre Kapuze zurück und betrachtete den Hals. Eine braune Kruste hatte sich dort breitgemacht. Sie konnte von Glück reden, dass ihre Wunden immer schnell verheilten. Wenn Berta sich schnitt, dann brachen die Wunden immer wieder auf, das hatte irgendetwas mit den Blutplättchen zu tun und bei ihr funktionierten sie anscheinend mehr als gut.
Aus dem Hahn strömte lauwarmes Wasser mit dem sie langsam und bedacht die Kruste abwusch. Die Wunde war kleiner als gedacht, wahrscheinlich hatte der Typ eine Ader mit viel Blut getroffen, aber das hatte nichts zu heißen. Sie hatte sich mal den Kopf an der Schläfe gestoßen und das Blut hatte nur so gesprudelt. Maxi, der sie zu der Kletteraktion überredet hatte, war der Panik nahe gewesen und hatte aufgeregt nach ihrer Mutter gerufen. Als diese dann angekommen war und die Situation begutachtete, hatte sie nur ein Schulterzucken dafür übrig. Es war nichts gebrochen und die getroffene Ader war nicht überlebenswichtig.
Sie faltete ihren Pulli zusammen und betrachtete sich noch einmal abschließend im Spiegel. Da war ein Kratzer am Hals. Vielleicht war sie unpraktisch aus dem Bett gefallen. Mehr nicht.
Den Pulli den ihre Mutter nach ihren Vorstellungen gestrickt hatte fest an ihre Brust gedrückt ging sie nach dem Zähneputzen in ihr Zimmer, zog sich um und legte sich ins Bett um in das Reich der Träume zu flüchten.
Am Fenster klopften die ersten Regentropfen einen eigenen Takt.

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Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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Dienstag, 15. Februar 2011

Briefe aus der Fremde 04

Komm grad vom Collegemeeting zurück. Das übliche: tragt die Reflektoren sichtbar auf der rechten Seite wenn ihr im Dunkeln auf den Straßen lauft, denkt an die Regeln auf dem Campus – kein Alkohol!, es gibt jetzt Unterricht für Nichtschwimmer, Freitag – 3Uhr und so weiter. Davor Amnesty International Meeting. Sonst ist alles wie immer. Schule heute war OK: Mathe, Norwegisch (geschwänzt), Frei, Welt Literatur, Mittagessen (Fiskekake – glaubt mir davon wollt ihr nichts wissen). Den letzten Block Kunst open end. Musste mein Assignment (Arbeitsauftrag) beenden. Fertigen sie ein Stillleben an.
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