Freitag, 15. Juli 2011

fallen

Ich verliere den Boden unter den Füssen und fange an zu fallen. Noch einige Sekunden trennen mich von dem kurzen, unglaublich intensiven Schmerz und der sich anschließenden endlosen Ruhe. Der Erdboden kommt mir immer näher, und ich warte darauf, dass das Leben in meinen Gedanken an mir vorüberzieht. Ich warte auf die Bilder meiner frühen Kindheit, auf die ersten Gehversuche, die Schultüte meiner Einschulung, die erste Freundin. Ich warte darauf, noch einmal den ersten Kuss, das erste intime Erlebnis und schließlich meine erste Nacht mit einer Frau zu erleben. Ich warte, doch es passiert nicht! Keine Bilder meiner Hochzeit, kein Film der Geburt meiner Tochter. Ich denke, ich bin enttäuscht! Die Menschen belügen einander sogar, wenn es um den Tod geht. Kein zweites Leben erfahre ich hier. Alles, was ich spüre, ist Hunger. Ich hätte davor noch etwas essen sollen. Mein Magen gibt ein lautes Brummen von sich. Tja, der Snack lässt sich wohl dieses Mal nicht nachholen! Habe ich die Fenster geschlossen?! Es sieht nach Regen aus. Verdammt, die Couch!!! Hoffentlich denkt meine Frau daran. Ich kann es ja wohl nicht mehr. Ach schade, ich hätte noch den ...

DA HÄNG KLOTZ die ersten anderthalb Jahre

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Donnerstag, 14. Juli 2011

Kinder

Kinder sind wie Katzen
Zwar ham‘ sie keine Tatzen
Doch kann man ihnen statt Namen Nummern geben
Da sie sich beim rufen des ersteren eh nicht benehmen



Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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Sonntag, 10. Juli 2011

Die Kiefer

Die Kiefer ist ein gemeines Biest
Denn weht der Wind im Herbst
die Äpfel fallen zu Boden derbst
Und auf dem Kopfe eine Beule sprießt



Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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Mittwoch, 6. Juli 2011

Schnupfen

Der Rotz kommt einmal im Quartal
Und ist im Sommer eine Qual
Während andre‘ sich sonnen und betrinken
Riecht man sich selber nicht mal stinken



Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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Freitag, 1. Juli 2011

Geschichten aus 1001 Bewerbung

 
Geschichten aus 1001 Bewerbung

Na ja, ganz so viele waren es nicht, genauer gesagt geht es sogar mehr oder weniger nur um meine eigene.
Vor kurzem, im Dezember 2005, habe ich mich im zarten Alter von sechzehn Jahren in den Bewerbungs-Dschungel geworfen.
Es ging um einen Platz an einem von zehn Colleges aus dem Verbund „United World Colleges“, die über die ganze Welt verteilt sind und eine hochgradige Ausbildung und Zusammenleben mit Menschen aus aller Welt möglich machen. Keine schlechte Sache eigentlich, aber selbstverständlich zu einem entsprechenden Preis.

Dienstag, 28. Juni 2011

Launing Kapitel 4/4

„Lass dich nicht fertig machen. Du musst immer davon ausgehen, dass es überall eine zehn Prozent Arschlochquote gibt. Das gilt für die Leute, die bei uns mit in der Klasse sitzen und auch für die Lehrer. Und einige Lehrer sind manchmal echt arrogante Fachidioten. Wenn du in einer Klausur nicht das hinschreibst, was die für richtig halten, dann hast du nicht die geringste Chance über eine drei zu kommen.“

Dienstag, 21. Juni 2011

Launing Kapitel 4/3

Urplötzlich stieg ihr der Geruch ihres eigenen Schweißes in die Nase, gemischt mit dem ihres Regelblutes. Ruckartig drehte sie sich an der Schwelle ihrer Zimmers wieder um und begab sich zügig in das Bad. Ohne wirklich auf Ordnung zu achten warf sie ihre Sachen in die nächste Ecke und entledigte sich des Tampons, der schon fast vollgesogen war. Entgegen ihrer Neigung stellte sie das Wasser auf warm und ließ sich berieseln.
Der fehlende Schlaf und die auslaugenden Erlebnisse der letzten beiden Tage ließen sie wie in Trance die Wasserstrahlen betrachten die auf ihre Hände und Schultern fielen und von da herunter perlten.

Mittwoch, 15. Juni 2011

die stimme

 
Es geschah alles an einem dieser typischen Abende. Man sitzt in seinem Zimmer, starrt an die Wand, steht auf, um sinnlos auf und ab zu gehen. Der Blick auf die Uhr, als würde man auf etwas warten. Tatsächlich könnte es so sein. Die Unruhe quält einen, und man wartet, wartet auf etwas, von dem man selbst nicht weiß, was es ist. Warten auf eine Person? Auf ein Ereignis? Auf die Situation, die das ungute Gefühl im Körper erklärt oder vielleicht sogar verschwinden lässt? Man schaltet sich etwas Musik ein, um sich abzulenken, bemerkt aber schnell, dass diese nur den Soundtrack zur Situation liefert. Unfähig, die Musik wieder auszustellen gerät man nun immer tiefer in den Strudel der Unausgeglichenheit. So würde, wie es aussah, auch mein Abend enden. Ich öffnete das Fenster, atmete die angenehm klare Abendluft und sah zum Nachthimmel hinauf. Etwas traurig musste ich an den Sternenhimmel über meinem Heimatdorf denken. Ich bedauerte, dass hier in der Stadt niemals richtig die Sterne zu sehen waren. Der Himmel ist in der Nacht stets erleuchtet. Ein orangefarbener Nebel, verursacht durch jede Straßenlaterne, verhindert die absolut ungetrübte Sicht hinauf ins All. Ich schloss das Fenster wieder, zog die Vorhänge zu und blieb in Gedanken an einen schöneren Sternenhimmel noch einige Zeit ruhig stehen. Plötzlich riss mich das Klingeln des Telefons aus meinen Träumereien. Ich wartete etwas, ließ es noch 4 Mal klingeln, bevor ich mich entschloss, abzuheben. War es dieser Anruf, auf den ich wartete? Ich meldete mich wie üblich mit einem schlichten ‑Hallo! , um Fremden nicht zu viel über mich preiszugeben. Am anderen Ende der Leitung antwortete eine sanfte, mir unbekannte Frauenstimme mit einem ebenfalls schlichten ‑Hallo! . Ich fragte, was ich für sie tun könne, doch sie schwieg. Ich wiederholte die Frage. Die Stimme im Telefon machte keinerlei Anstalten zu antworten. Sie war jedoch noch in der Leitung, das konnte ich am Atemgeräusch erkennen. Verwundert legte ich auf. Sie musste sich wohl verwählt haben! Meine Gedanken wollten zurück zum Sternenhimmel, da unterbrach der Ruf des Telefons alle Ansätze. Wieder ließ ich es 4 Mal klingeln. Dann hob ich ab. Diesmal schwieg ich, genau wie meine unbekannte Anruferin. ‑Was wollen Sie? fragte ich irgendwann etwas genervt. ‑Bleib bei mir! Die Stimme ließ sich ganz klar als die, einer jungen Frau identifizieren. ‑Leg bitte nicht wieder auf! , wimmerte sie halb flüsternd. ‑Ich will nicht alleine sterben! Ich erschrak, doch aus mir noch heute nicht nachvollziehbaren Gründen legte ich nicht auf. ‑Was haben sie? , fragte ich. Ihre Antwort ließ mich vor Schreck erstarren. ‑Ich sehe dem Blut zu, wie es sich mit dem Wasser vermischt. ‑Wo befinden sie sich? Ich werde jemanden rufen, der Ihnen hilft. ‑Nein! , beruhigte mich die Stimme. ‑Lass nur! Ich will keine Hilfe. Ich möchte nur nicht alleine gehen. Ich will, dass sich wenigstens einer an mich erinnert, wenn ich fort bin. ‑Bitte sagen Sie mir& ‑Nenn mich Lisa! , unterbrach sie. Ihr Tonfall offenbarte eine eigenartige Zufriedenheit. ‑Sag mir wo Du bist, Lisa! Sie seufzte. ‑Dafür wäre es zu spät! Steh mir bei, statt mich aufhalten zu wollen. Ich bitte Dich! Völlig hilflos kam ich mir vor. Was sollte ich tun? Wie konnte ich ihr helfen? Eines war leider klar. Sollte sie sich etwas angetan haben, würde kein Krankenwagen oder Notarzt rechtzeitig bei ihr sein. ‑Gut, wie kann ich Dir dann helfen? ‑Es ist schön, zu wissen, dass alles bald vorbei ist. Aber ich fürchte mich ein Bisschen vor dem Tod. Sag, glaubst Du, dass danach etwas Besseres kommt? Darüber hatte ich mir nie richtig Gedanken gemacht. Es war mir immer gelungen, dieses Thema zu meiden. Trotzdem antwortete ich: ‑Ja, ganz sicher! Lisa lachte erleichtert. Ich hörte, wie ihr Atmen allmählich schwächer wurde. ‑Erzähl von Dir! , hauchte sie. ‑Hast Du Kinder? Ich wollte immer Kinder haben. ‑Ja, eine Tochter. Sie ist jetzt 9. Ich musste daran denken, wie die kleine ruhig schlafend in ihrem Zimmer lag. Sie bemerkte nichts von diesem Telefonat, und sollte auch nie etwas davon erfahren. Im warmen Bett eingekuschelt träumte sie sicher von irgendwelchen Tieren, um die sie sich liebevoll kümmerte. ‑Sie möchte mal Tierärztin werden. , fügte ich noch hinzu. Lisas Stimme wurde nun unheimlich kraftlos. Es schien, als konnte man spüren, wie das Leben langsam ihren Körper verließ. ‑Das ist schön&das ist&Hilf ihr, & ihre Träume wahr zu machen! Sie darf ihren Traum nicht verlieren! & niemals aufgeben! & den Traum&. Plötzlich war alles still. Ein platschendes Geräusch hatte sie unterbrochen. Ich vermute, das Telefon fiel ihr aus der Hand. War es vorbei? War sie schon tot? Darauf sollte es nie eine Antwort geben. Möglicherweise verließ sie nur ihre Kraft. Sicher ist aber, dass sie in dem Fall auch nur wenige Minuten später eingeschlafen und dem Leben entronnen wäre. Nun zerschnitt die automatische Telefonansagestimme die Stille. ‑Ihre Verbindung wurde unterbrochen& Ich sackte zusammen, und begann erst da zu realisieren und zu verarbeiten. Als ich wirklich begriff, brach ich in Tränen aus. Den Rest der Nacht saß ich zusammengekauert an der Heizung und weinte. Vielleicht hätte ich mich ja für Lisa freuen sollen, vielleicht hätte mir das auch egal sein können. Immerhin wusste ich ja nicht mit Gewissheit, dass sich Lisa an diesem Abend das Leben nahm. Ich hätte schließlich auch Opfer eines morbiden Telefonstreiches sein können. Fakt ist jedoch, dass ich nur noch weinen konnte& Tränen aus Mitleid, Tränen der Trauer, Tränen der Hilflosigkeit. 2 Tage später las ich in der Zeitung von Lisa, die mit aufgeschnittenen Pulsadern in ihrer Badewanne starb. Es hieß, niemand habe es vorhergesehen, und nichts habe auf ihren wahren mentalen Zustand hingewiesen. Angehörige beschrieben sie als rund um glücklich. Sie ist nur 24 Jahre alt geworden! Ich rief in dieser Nacht weder Notarzt noch Polizei. Ich habe es auch sonst niemals jemandem erzählt. Bis heute.

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Mittwoch, 1. Juni 2011

Schauen Sie nicht weg rufen Sie wenigstens die Polizei!


Wenn Hakenkreuze an den Wänden prangen, Aufkleber mit dem Slogan ‑Wir kriegen Euch alle! ins Blickfeld rücken, mir ein ‑Heil Hitler von der Wand entgegenspringt  dann ist das ein Raum, der mich das Fürchten lehrt. Im Fachjargon werden diese Räume als ‑Angstzone bezeichnet.
Eine solche ist die Gegend um den S-Bahnhof Schweineweide. Nicht nur, dass diese braune Brause meine Augen trübt, nein, an jeder Ecke muss ich auch noch damit rechnen, eins in die Fresse zu kriegen. Ich kann mir nicht aussuchen, ob mit oder ohne Baseballschläger. Unter Umständen sehe ich mich einer ganzen Horde dieser Dumpfbacken gegenüber und werde zusammengelatscht. Das Gruseligste dabei ist , dass Sie zusehen. Oder wahlweise weg. Ja SIE! Gucken Sie nicht so pikiert über den Seitenrand!
Wie oft haben sie schon schnelle Füße gekriegt, wenn einige dieser braunen Randfiguren einen Anderen angepöbelt haben. Und danach zusammengeschlagen. Oh, Entschuldigung, dass konnten Sie ja nicht mehr sehen, SIE waren ja schon weg. Die Polizei war auch gerade nicht in Ihrem Telefon gespeichert. Ach, es war ein Funkloch? Oh. Das tut mir leid. Dem Opfer übrigens auch. Ich war gestern zu seiner Beerdigung.
Ja, ich gebe Ihnen ja in gewisser Weise recht. Einem braunen Mob würde ich mich glaub ich auch nicht an den Hals werfen. Schlagringe eitern so schnell nicht raus. Am besten ist es zu Hause vorm Fernseher darüber nicht nachzudenken, ob  während ich meinen Döner esse  dem anderen gerade auf unkomplizierte Weise die Zähne entfernt wurden.
Haben Sie noch Zeit auf ein Bier? Dann kommen Sie doch morgen Abend wieder. Wir könnten in die ‑Spreehexe gehen, oder in den ‑Eisenbahner. Das Publikum ist recht einfach und homogen. Ausländer werden Sie nicht fürchten müssen. Und Linke auch nicht. Eigentlich gar keine Opfergruppen. Die sind nur draußen. Man kann sich dort ordentlich einen hinter den Binder kippen und zum krölenden Abschluss am Abend Zecken klatschen. Oder Punks. Oder Fitschies. Oder keine Ahnung wer gerade dran ist. Irgendeinen trifft man schon.
Ach Sie gehen Abends hier nicht lang? Schade, hat was von Adventure. Aber wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder... Vielleicht  könnten wir ja mal nett im Fußgängertunnel Schweineöde spazieren gehen und wer weiß, wenn Sie's dann mal erwischt, ruf ich die Polizei.
Man kennt sich ja jetzt.
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Samstag, 28. Mai 2011

Launing Kapitel 4/2

Die Stimme ihrer Mutter hatte sich nur leicht verändert, aber Jahre des Trainings ließen genau den Ton erkennen, der darauf hindeutete, dass sie ernsthaft gereizt war.
Sie mochte ihren Bruder wirklich gerne, aber er war ein elender Provokateur, der nicht wusste wann es genug war, geschweige denn wann die richtige Zeit für schlechte Witze.
Der Erstgeborene erntete einen prüfenden Blick seiner Mutter, die darauf kühl nach dem Vater des Hauses rief.

Samstag, 21. Mai 2011

Launing Kapitel 4/1

Sonntag

Immer wieder wachte sie kurz auf.
Das verhinderte jedoch nicht, dass sie auf der Suche nach etwas war. Ihr Weg führte sie ununterbrochen am Rande eines Waldes entlang und ständig flogen Vögel in den Süden.
Dann kam ein Stechen im Bauch wie von einer Nadel. Der Schmerz breitete sich langsam und gleichmäßig in Wellen aus bis er ein glühender Ball in ihren Eierstöcken war.

Sonntag, 15. Mai 2011

Berliner Luft

 
Ick jing ausm Haus und dachte, mir komt son Aliän entjejen, bis ick so merkt, dass dit nur so ne französische Bulldogge is, der de Ogen zu weit ausm Kopp jetreten sind! Ick fragte mir, ob dat vieh tatsache so berbast duftete, da ick dachte, dit wärn so ville Fliejen , die um dit Vieh herumschwirrtn. Doch dann las ick dit Schild, uff dem stand: „Ein französischer Flohzirkus ist in Köpenick!!“ Dat war dann nu wohl der Werbehund...
Ick lief weita und man mag it kom globen, für mir selbt ne riesje Überraschung, ne Mutantenschnack griff mir janz dreist an und wollte mir einfach meen Täschchen mopsn. Die Beinabeet, die ick im Ballett jelernt hab , wandte ick asn, um den dreisten Räuber „DIE SCHNACKE“ niedazulatschn. Dit Mutantenvieh fiel zu Boden und brach sich nen Flügl. Ick konnt mir dit Lachn nich verkneifen, als se aning zu heuln...
Danach musste ick erstmal in den nahejelejenen Park, unter nen riesen Boom lejen. Zu meim Erstaun must ick feststelln, dass dit Spideamän war, der sich da vor mir wom Boom abseilte, Der Typ stand so vor mir und zückte uff enmal ne Parücke, setzet se uff und frachte im selben Moment, ob a denn weg lofen dürfe!? Ick antwortete: Na kla! Aba nur mit wehende Haar und de Arme wedelnd inna Luft!! Und so rannte er nu davon und vaspritzte aus Vasehn sein Spinnnetz inna Jejend...
Ick war von die Ereignisse noch völli jeplättet und trat de Flucht na Hause an. Doch dann jeschah dat Unglooblichste. Ick bekam n Anruf und keena war dran.

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Sonntag, 1. Mai 2011

Rätsel

 
1.             Ein Mann legt sich um 20.00 Uhr ins Bett und stellt den                                                                        Wecker auf 09.00 Uhr. Wieviel Stunden hat er geschlafen wenn der Wecker klingelt?

Donnerstag, 28. April 2011

Launing Kapitel 3/5

„Wir haben etwas rumgemacht aber er war einfach...“
Ein elendes Arschloch das eine kranke Scheiße abgezogen hat.
„… ein verdammter Idiot, den ich dann stehen gelassen habe. Nicht weiter der Rede wert“
Lügen war so einfach, denn die Leute dachten nicht über das nach was ihnen erzählt wurde. Vielleicht sollte sie Politiker werden, oder Therapeut. Therapeutisch verlief auch das weitere Gespräch wo sie eigentlich nur dem unerträglich hohen Ton aus dem Hörer zuhörte wie er Wörter formte die sie so nicht kannte. Das Verliebt sein sollte ja biochemisch mit einer Geisteskrankheit vergleichbar sein, weil dann die Neuronen nicht mehr in der richtigen Reihenfolge aufblinkten.
Zum Mittagessen gab es Hühnerfrikassee mit Reis, was alle genossen, schließlich gab es das nur alle zwei Wochen. Die warme Mahlzeit tat ihr auch deshalb gut, weil die Wirkung des Likörs abgemildert wurde, so dass fast nichts mehr zu spüren war. Dadurch wurde aber wieder die Unruhe die bis jetzt abgestumpft war merkbarer. 
Sie brauchte etwas das sie aufbaute. Etwas das sie beschäftigte. Zum zeichnen war sie zu aufgewühlt. Sie brauchte etwas das sie mit ihren Fingern fühlen konnte. An Gartenarbeit war nicht zu denken, da es immer wieder regnete und der Gedanke bei diesem Wetter hinauszugehen ließ ihre Haut unangenehm kribbeln.
Im Wohnzimmer gab es einen Bastelkasten.
Ostern war schon an ihnen vorbeigezogen, aber ab dem nächsten Monat würden sich die Geburtstage aneinanderreihen und da war es nie verkehrt schon etwas vorbereitet zu haben.
Gekonnt wurde der Draht um Holz gewickelt und mehr und mehr vertiefte sie sich in die Detailarbeit aus der irgendwann die Rohlinge für Kerzenständer und Windspiele entstanden. Ab und zu fiel ihr dabei auf, dass sie den Draht vielleicht etwas zu fest drehte, wodurch er ein zwei Mal brach, was ihr die Möglichkeit gab zu fluchen ohne dabei wirklich wütend zu sein, sondern eher froh einen Grund zum fluchen zu haben.
Der Rest des Tages verschwamm zu einem Brei aus Floskeln und Ritualen. Es war Samstag, ein Tag wo nie wirklich viel geschah. Roberta hatte zwar vorgeschlagen sich zu treffen, aber darauf hatte sie nach der Quietschparade erst recht keine Lust. Als Entschuldigung hatte sie Gartenarbeit vorgeschoben. Irgendwann lag sie im Bett und schlief. Johnny hatte sich schon zuvor in die Nacht verabschiedet und erlegte sich wahrscheinlich einen Maulwurf oder ein Eichhörnchen. Ihre Hände pulsierten noch von den Anstrengungen des Bastelns.

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Launing
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Donnerstag, 21. April 2011

Launing Kapitel 3/4

„Wie kommst du auf diese Idee mit der Beschreibung? Das was ich von den anderen Vätern mitbekomme so raten sie ihren Töchtern Feuer zu rufen.“
„Dein Onkel Thorsten war in seinem früheren Leben Polizist, aber darauf sprichst du ihn nicht an.“
Darauf prosteten sie sich ein letztes Mal zu, die Flasche wurde verstaut und sie gingen aus der Küche in den Flur wo ihnen ihre Mutter mit einem Wäschekorb und einem kritischen Blick entgegen kam.

Freitag, 15. April 2011

Pilotenscherze

Nach jedem Flug füllen Piloten ein Formular ...

... aus, auf dem sie die Mechaniker über Probleme informieren, die während des Flugs aufgetreten sind, und die eine Reparatur oder eine Korrektur erfordern. Die Mechaniker informieren im Gegenzug auf dem unteren Teil des Formulars die Piloten darüber, welche Maßnahmen sie jeweils ergriffen haben, bevor das Flugzeug wieder startet. Hier einige Beschwerden und Probleme, die tatsächlich so von Piloten der Fluglinie QANTAS eingereicht wurden. Dazu der jeweilige Antwortkommentar der Mechaniker. Übrigens ist Quantas die einzige große Airline, bei der es noch nie einen Absturz gab.

P = Problem, das vom Piloten berichtet wurde.
S = Die Lösung/Maßnahme des Ingenieurs/Mechanikers.

P: Bereifung innen links muss fast erneuert werden.
S: Bereifung innen links fast erneuert.

P: Testflug OK, Landung mit Autopilot sehr hart.
S: Landung mit Autopilot bei diesem Flugzeugtyp nicht installiert.

P: Im Cockpit ist irgendetwas locker.
S: Wir haben im Cockpit irgendetwas wieder fest gemacht.

P: Tote Käfer auf der Scheibe.
S: Lebende Käfer im Lieferrückstand.

P: Der Autopilot leitet trotz Einstellung auf "Höhe halten" einen Sinkflug von 200 fpm ein.
S: Wir können dieses Problem auf dem Boden leider nicht nachvollziehen.

P: Hinweis auf undichte Stelle an der rechten Seite.
S: Hinweis entfernt.

P: DME ist unglaublich laut.
S: DME auf glaubwürdigere Lautstärke eingestellt.

P: IFF funktioniert nicht.
S: IFF funktioniert nie, wenn es ausgeschaltet ist.

P: Vermute Sprung in der Scheibe.
S: Vermute Sie haben Recht.

P: Antrieb 3 fehlt.
S: Antrieb 3 nach kurzer Suche an der rechten Tragfläche gefunden.

P: Flugzeug fliegt komisch.
S: Flugzeug ermahnt, ernst zu sein und anständig zu fliegen.

P: Zielradar summt.
S: Zielradar neu programmiert, so dass es jetzt in Worten spricht.

P: Maus im Cockpit.
S: Katze installiert.
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Freitag, 1. April 2011

Sprichwörter

 
Bei jemandem einen Stein im Brett haben
Die Redewendung ist schon ziemlich alt. Einen ersten Beleg findet man in Joh. Agricolas "Sprichwörtersammlung" von 1529. "Ich hab eyn guten steyn im brette". Ursprung der Redensart ist ein Brettspiel: das "Puffspiel" oder auch "Tricktrack".
Im Spiel hat derjenige einen guten Stein im Brett, der zwei nebeneinanderliegende Felder mit seinen Steinen belegt hält, da er dem Mitspieler das Gewinnen erschwert. Ein guter Freund, der einem zur Seite steht wird metaphorisch "als guter Stein im Brett" bezeichnet.


Eine Abfuhr erteilen
hatte bei einem studentischen Zweikampf einer der sog. Paukanten so schlimme Säbel- oder Degenhiebe erhalten, dass er vom Sekundanten abgeführt werden musste, so sprach man von einer Abfuhr

Von Pontius bis Pilatus laufen
bedeutet "erfolglos von einem zum anderen laufen". Die Redensart existiert nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und den Niederlanden und ist seit 1704 literarisch belegt.
Den Ursprung hat sie in der biblischen Ostergeschichte Jesus wurde von Pilatus zu Herodes und zurück geschickt. In ländlichen Passionsspielen waren auf der Bühne das Haus von P. Pilatus auf der einen, der Palast von Herodes auf der anderen Seite. Das Hin und Her wurde dabei sehr deutlich. In manchen Regionen (z.B. in Dänemark) sagt man übrigens auch "einen von Herodes zu Pilatus schicken".

Ach du grüne Neune
Da gibt es eine halbwegs wahrscheinliche Deutung: Das Berliner Vergnügungslokal "Coventgarden" in der Blumenstraße 9 hatte einen Eingang am "Grünen Weg". Nach 1852 wurde das Lokal ein billiges Tanzcafé in dem es ständig zu Handgreiflichkeiten kam. "Die grüne Neune" wurde also eine volkstümliche Benennung des berüchtigten Lokals.

Das ist der springende Punkt
Diese Redewendung ist auf Aristoteles zurückzuführen. Er spricht in einem seiner Bücher davon, dass sich im Weißen des Eies das Herz des werdenden Vogels "als ein Blutfleck" anzeige; dieses Zeichen hüpfe und springe. In einer Übersetzung wurde das Ganze dann mit "quod punctum salit..." als "springender Punkt" wiedergegeben.

Was ist dir für eine Laus über die Leber gelaufen?
die Redewendung hat ihren Ursprung in der Annahme, dass die Leber der Sitz der leidenschaftlichen Empfindungen sei. Ursprünglich hieß es einfach: "es ist ihm etwas über die Leber gelaufen". Die Laus wurde dann als Sinnbild für einen geringfügigen Anlass, eine Nichtigkeit, dazugepackt. Man erkennt dabei auch die Vorliebe des redensartlichen Ausdrucks für den Stabreim.

Etwas aus dem "ff" beherrschen
die Redewendung hat ihren Ursprung wahrscheinlich im Mittelalter, als Schreiber Zitate aus den Pandekten (einer Sammlung altrömischen Rechtsgrundsätze als Grundlage für das Corpus Juris) mit dem griechischen Buchstaben "Pi" kennzeichneten. Schreibt man das kleine "Pi" unsauber, indem man die vertikalen Striche über den horizontalen Balken hinauszieht, erscheint der Buchstabe wie ein "ff". Noch die Juristen des 16. Jahrhunderts zitierten die Pandekten mit "ff", aus dem "Effeff" schöpfte als oder Jurist sein Wissen; es war Quelle und Bürge gesichteten Wissens.
Weitere Quellen gibt es hierzu aber auch aus der Kaufmannssprache. Da bedeutet das einfache f  "fein" (italienisch "fino"), das doppelte ff "sehr fein" (italienisch "finissimo"). Grimm meint im "Deutschen Wörterbuch": "...bezieht sich auf das Zeichen ff in der Musik für fortissimo und will sagen, etwas mit Nachdruck ausführen...".
Jemanden einen Bären aufbinden
hier gibt es mehrere Deutungen. Es wird erzählt das früher mal ein Trupp Jäger in ein Wirtshaus sich haben bedienen lassen, ohne jedoch dafür Bezahlen zu können. Diese haben den Wirt dazu überredet, einen zuvor gefangenen lebenden Bären als Pfand da zu lassen, bis Sie die Schuld begleichen könnten. Dieser wurde aber nicht abgeholt. Was in aller Welt sollte dieser aber mit den Bären anfangen?
Wohl eher ist jedoch das das Wort Bär eine fälschliche Herleitung des alten germanischen Wortes BAR mit der Bedeutung tragen herrührt. Sie finden diese Wurzel noch in den Wörtern Bahre, Bürde und Last. Also jemanden eine Last auflegen
Gretchenfrage
Unter der "Gretchenfrage" versteht man "die entscheidende Frage stellen, jedoch mit einer ausweichenden Antwort rechnen". Ihren Ursprung hat diese Redewendung in Goethes Faust, wo Gretchen Faust fragt: "Wie hast Du's mit der Religion?".

Hals- und Beinbruch
stammt aus dem Hebräischen und lautet im Original: "hazlóche un bróche" (hazlachá = Glück; b'rache = Segen).

Das geht auf keine Kuhhaut
Bedeutet es passt auf kein noch so großes Pergament. Pergament wurde normalerweise aus Schafs- oder Kalbshäuten gemacht. Wenn etwas zu lang wurde, passte es nicht einmal mehr auf eine (viel größere) Kuhhaut. Der erste Beleg für die Redewendung sind die "sermones vulgares" von Jaques de Vitry (vor 1240).

Jemand etwas abknöpfen
ihn um Geld oder andere Wertgegenstände erleichtern. - Reiche Herren trugen früher häufig goldene oder silberne Knöpfe, manchmal auch Münzen oder Medaillen, an ihren Röcken. In Geberlaune schenkten sie gelegentlich solche Knöpfe dem Untergebenen, der seinem Herrn auf diese Weise wörtlich etwas abknöpfte.

Ins Fettnäpfchen treten
durch eine unbedachte Äußerung es mit jemand verderben. - In Erzgehbiergischen Bauernhäusern stand zwischen Tür und Ofen ein Fettnäpfchen, mit dessen Inhalt die nassen Stiefel der Heimkehrenden sogleich geschmiert wurden. Wer durch Unachtsamkeit das Fettnäpfchen umkippte und so Fettflecken auf der Diele verursachte, zog sich den Unwillen der Hausfrau zu.

Flitterwochen
Hat mit Flitter = Glanz nichts zu tun. Gemeint ist vielmehr die Zeit, in der "gevlittert" wird. Das mittelhochdeutsche "vlittern" bedeutet kichern, flüstern, liebkosen.

Unter aller Kanone
unter aller Kritik, unter jedem Niveau. - Hat mit Kanone nichts zu tun , sondern müsste "unter allem Kanon" heißen. Geht zurück auf die Geschichte von einer deutschen Lateinschule, deren Schüler so schlecht waren, dass die Professoren eine Stufenleiter von fünf Zensuren, einen sogenannten Kanon, einführten. Diese Neuerung scheint nicht viel genützt zu haben, denn die Arbeiten fielen weiterhin meist so schlecht aus, dass die Zensur lautete: "sub omni canoni" = unter allem Kanon, was die Schüler scherzhaft mit unter aller Kanone übersetzten.

Jemandem etwas vom Pferd erzählen
Einst belagerten die Griechen Troja. Um Truppen in die belagerte Stadt einzuschleusen bauten sie das berühmte Trojanische Pferd, in dessen hohlem Körper sich Soldaten versteckten. Die Trojaner waren sich nicht ganz einig, was sie mit dem Gaul, der als ein Opfergeschenk der abgezogenen Griechen an die Göttin Athene angesehen wurde, tun sollten. Dann fanden sie einen Mann, der dem König vorgesetzt wurde, und erzählte, Odysseus habe ihn als Opfer zurückgelassen. Dieser Mann war aber von Odysseus zurückgelassen worden, um den Trojanern "vom Pferd zu erzählen". Er tischte ihnen also eine dreiste Lüge auf und die gutgläubigen Trojaner schafften das Holzpferd in die Stadt. Der Rest ist Geschichte.

Durch die Lappen gegangen
entwischen, entkommen. - Die Redensart stammt aus der Jägersprache. Um das Wild am Ausbrechen aus dem Jagdrevier zu hindern, wurden bunte Zeuglappen zwischen den Bäumen aufgehängt, vor denen die Tiere zurückscheuten. Oft genug durchbrachen sie aber in Todesangst die Absperrung und "gingen so durch die Lappen". Seit dem 18. Jh. wird die Wendung auch auf Menschen angewandt.

Kein Moos in der Tasche
Der Ausdruck Moos für Geld, stammt aus dem hebräischen ma'oth = Pfennige, Kleingeld.

Aus dem Stegreif sprechen
ohne Vorbereitung reden. - Stegreif hieß früher die einfache Ringform des Steigbügels. Königs- und Fürstenkuriere verlasen die Erlasse ihres Herrn, ohne abzusitzen, "aus dem Stegreif", um dann eiligst weiterzureiten.

Einen Vogel haben
nicht bei Verstand sein. - Nach altem Volksglauben waren Geistesgestörte nicht nur behext, in manchen Fällen nisteten Vögel in ihrem Kopf. Daher: Bei dir piept's wohl!


Den Faden verlieren 
Nicht weiter wissen. Bezieht sich auf den Ariadne - Faden der griechischen Sage, das Garnknäuel, das Ariadne, die Tochter des Königs Minos von Kreta,dem geliebten Theseus gab, damit er aus dem Labyrinth wieder herausfände. Er durfte also nicht den Faden verlieren.

Da liegt der Hund begraben
Diese Redewendung hat nichts mit dem Haustier zu tun, sondern kommt vielmehr vom mittelhochdeutschen "hunde", das Beute, Raub, Schatz bedeutet, also somit : Da also liegt der Schatz begraben.

Hundstage
Die heiß-schwülen Tage von Ende Juli bis Ende August. - Nach dem hellsten aller Fixsterne genannt, dem Hundsstern oder Sirius, der zu dieser Zeit den Himmel beherrscht.

Schmiere stehen
Bei Diebstahl oder anderen Vergehen aufpassen, daß die Täter nicht überrascht werden. - Aus der Gaunersprache, dem hebräischen schemirah = Bewachung, Beaufsichtigung entlehnt. 
Sich verfranzen
Sich verirren. - Fliegersprache. "Franz" wurde im ersten Weltkrieg der Beobachter eines Flugzeugs genannt. Der Pilot hieß "Emil". Hatte sich "Emil" verflogen, weil "Franz" als Beobachter einen falschen Kurs angegeben hatte, so hatte sich die Maschine verfranzt.

Alter Schwede
Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges hat der Große Kurfürst bewährte und erfahrene schwedische Soldaten für sein Heer als Ausbilder anwerben lassen. Weil sie sich besonders gut auf "führtrefflichen Drill" verstanden, wurden sie meist als Unteroffiziere eingesetzt. In der Soldatensprache wurden diese Korporale dann kurzweg "die alten Schweden" genannt.

Über die Wupper gehen
In Wuppertal gab es ein Gefängnis, dessen Todestrakt nur über eine Brücke erreichbar, auf der anderen Seite der Wupper lag. Wurde ein Verurteilter zur Hinrichtung geführt, musste er zuerst "über die Wupper gehen". Ähnlich der Seufzerbrücke in Venedig.

Vasistas
Die Oberlichter heißen in Frankreich "vasistas", aber erst seit dem 2.Weltkrieg. Als die Deutschen das Land besetzten, fragten sie, weil sie noch nie ein Oberlicht gesehen hatten: "Was ist das?". Die Franzosen haben seither diese Bezeichnung übernommen. (wirklich wahr, steht im Brockhaus!)

Spinne am morgen, Kummer und Sorgen. Spinne am Abend, erquickend und labend
Dabei geht es nicht um Arachniden. Das Spinnen (Wolle) hat einst gutes Geld eingebracht. Die armen Leute, mussten damit in der Zeit, in der es auf dem Feld keine Arbeit gab ein Zubrot verdienen, sie fingen schon morgens mit dem Spinnen an. Die Reichen konnten es sich leisten, dass Spinnen als nette Handarbeit in die Abendstunden zu verlegen.

Geld stinkt nicht
Der römische Kaiser Titus Flavius Vespasian hatte die Idee die öffentlichen Toiletten einzurichten und dafür eine Gebühr zu erheben. Als sein Sohn eine Erklärung verlangte antwortete der Kaiser mit dem Legende gewordenen Satz (Pecunia non olet).

Immer der Nase nach
hat nichts mit der Richtung in der die Nase zeigt zu tun, sondern vielmehr mit der man früher Händler und Gaukler in die nächstgelegene Burg und den damit verbundenen Markt schickte. Da die Fäkalien einfach in den Burgraben entleert wurden, wurden aufgrund des Gestankes diese auch schnell gefunden.

Mit Kind und Kegel
Als Kegel wurden früher uneheliche Kinder bezeichnet, insbesondere solche von Mägden und ihren Herren.

Verballhornung
Mit Verballhornung bezeichnet man eine sinnentstellende Verfremdung eines Textes. Das Wort Verballhornung ist geprägt auf den Lübecker Buchdrucker Johann Ballhorn (Balhorn), in dessen Verlagshaus 1586 eine überarbeitete Fassung des Lübecker Stadtrechts erschien, die übertriebene Korrekturen und Veränderungen enthielt. Im 16. Jahrhundert wurde das Ballhornsche Mängelexemplar dann sprichwörtlich. Peinlich war die Aktion vor allem deshalb, weil auch viele andere Städte nach dem Lübeckere Stadtrecht urteilten.
Allerdings tut man dem guten Mann wohl unrecht, denn die Änderungen stammten nicht von ihm. Zwei Juristen des Rates hatten das Lübecker Recht "aufs Neue übersehen und korrigiert".

Den Löffel abgeben
Kommt daher, dass Löffel früher nicht im Überfluss vorhanden waren und so, wenn der Älteste starb, der Jüngste seinen Löffel bekam. Der Älteste hatte also den Löffel abgegeben.

Muckefuck
ist eine Bezeichnung für Malzkaffee. Der Begriff leitet sich von französischem "mocca faux" = falscher Kaffee ab.

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts
Ausspruch eines gewissen Jurastudenten Victor Hase, als er 1854 beschuldigt wurde (wohl durch absichtliches Verlieren seines Studentenausweis) einem Kommilitonen, der einen anderen im Duell getötet hatte, die Flucht nach Frankreich ermöglicht zu haben.
Seine Aussage ("Mein Name ist Hase, ich verneine alle Generalfragen, ich weiß von nichts.") vor dem Universitätsgericht wurde in abgespeckter Form bald sprichwörtlich.

Nassauer
Das noch junge Herzogtum Nassau hatte keine eigene Universität. Wollte ein nassauischer Gymnasialabsolvent nicht im "Ausland" (sprich: in Hessen oder sonst wo in Deutschland) studieren, blieb ihm für ihn nur die "Hohe Schule" von Herborn. Diese besaß jedoch kein Promotionsrecht. Um nassauischen Studenten ein vollwertiges "inländisches" Studium zu ermöglichen, schloss Herzog Wilhelm von Nassau am 28. Oktober 1817 einen Staatsvertrag mit dem Königreich Hannover, wonach die Königlich Hannoversche Georg-August-Universität zu Göttingen zur Nassauischen Landesuniversität wurde. Als Anreiz zur Aufnahme des Studiums im doch immerhin über 300 Kilometer entfernten Göttingen gewährte der Herzog seinen Studenten Stipendien in Form eines "Freitisches", d.h. der kostenlosen Verköstigung. Die Stipendiaten konnten also bei einem Göttinger Wirt, mit dem die herzogliche Regierung einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hatte, umsonst essen. Blieb ein Nassauer Student dem Freitisch fern, fand sich schnell ein fremder, unbefugter, der sich als Nassauer ausgab und das Mahl einnahm. Auf diese Weise entstanden hier die studentischen Ausdrücke "nassauern" und "Nassauer". Diese Begriffe sind also auf ungebetene Gäste zu beziehen, die auf Kosten und anstelle anderer - der Nassauer - gegessen und getrunken haben.
Einen Korb bekommen
Zu Zeiten als Ritter noch in die Ferne zogen um Gott und der Welt zu zeigen wofür Ritterrüstungen eigentlich gefertigt wurden, ließen sie nicht selten ihre Burgfräuleins in den damals modischen Wehrtürmen zurück. Die um die Gunst der daheimgebliebenen edlen Fräuleins buhlenden Männer (so war dies Brauch) stellten sich unter das Fenster der Angebeteten um ihrer Liebsten ein Ständchen zu singen. In fast jedem Falle lies dieses Fräulein (unterstützt durch ihre Dienerschaft) einen Korb vom Turm herunter. War sie ihm wohlgesonnen, konnte er - oben angelangt - sein ganzes Glück in ihren Armen finden. War sie ihm nicht so sehr zugetan, so konnte man auf halber Höhe an dem Seil so lange rütteln bis der Boden des Korbes durchbrach und der Minnediener in die Tiefe stürzte. Nicht lustig - aber wahr.

Tollpatsch
Das Wort "Tollpatsch" kommt ursprünglich aus Ungarn: Die ungarischer Soldaten des 17. Jahrhunderts ("talpas") mussten breite Sohlen (=talp) an den Füßen tragen; im Deutschen wurde aus "breitfüßg" erst "schwerfällig" und dann "ungeschickt".

Es zieht wie Hechtsuppe
kommt wohl aus dem jiddischen: "hech supha"=starker Wind.

Das geht aus wie das Hornberger Schießen
In Hornberg wurde vor langer Zeit einmal Prominenz erwartet (irgendein Fürst), also wurde eine Ehrensalut organisiert. Als man den Ehrengast in einer Kutsche vermutete, wurde eifrig geballert, es war aber falscher Alarm. Beim tatsächlichen Eintreffen war dann das Pulver alle.

Keine Fisematenten machen
Hier gibt es zwei unterschiedliche Aussagen.
1. Variante: Ursprung ist wohl das bereits im 16. Jahrhundert belegte Wort "visepatenten" aus dem Frühneuhochdeutschen. In der Bedeutung ordnungsgemäß verdientes schriftlich ausgefertigtes Patent. Das Fachwort wurde in Verspottung des Bürokratischen zum Begriff für unnötige Schwierigkeiten.
2. Variante: Die französischen Besatzer erdreisten sich die Hamburger Mädchen anzusprechen: "Möchten Sie meine Tante besuchen?" (visitez ma tante), wobei sich bei näherer Betrachtung die Tante als Zelt (tente) herausstellte. Die Mütter der Mädchen, die das natürlich mitbekommen hatten, tadelten ihre Mädchen mit dem Satz: "mach mir ja keine fisematente" weil sie es nicht richtig aussprechen konnten, formte sich dann mit der zeit dieses Sprichwort.

Hänseln
Kommt aus dem "kaufmännischen". Da das Aufnahmeritual für zukünftige Hansekaufleute relativ drastisch und peinlich war, wurden es bald schon im Volksmund "hänseln" genannt.

Auf dem Holzweg sein
In den Wäldern existieren einfache Wege, die nur dem Transport des geschlagenen Holzes dienen. Diese Straßen führen nun aber nicht von Ort zu Ort, sondern enden meist mitten im Wald.

Urlaub
"Urlaub" stammt von dem althochdeutschen Wort "urloup" ab. Das hatte im Mittelalter die Bedeutung: die Erlaubnis haben, von der Arbeit fernzubleiben.

Das kannst du halten wie ein Dachdecker
Kommt daher, weil zur Jahrhundertwende die Dachdecker nicht kontrollierbar waren, da keiner der Bauherren den Mut hatte, aufs Dach zu klettern um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.

Keinen Deut wert sein
Ein Deut, oder niederländisch Duit, ist eine Münze, die seit dem 14. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts geprägt wurde. Sie war anfangs aus Silber, dann ließ man nach und nach immer mehr Silber weg und ersetzte es durch ein billigeres Material. Ab 1573 bestand sie dann nur noch aus Kupfer.
Eine Sache, die keinen Deut wert ist, wird also ähnlich gering geschätzt wie diese unedle Münze.

Aus echtem Schrot und Korn
Wenn ein Mensch von echtem Schrot und Korn ist hat er einen untadeligen Charakter.
Schrot bezeichnet das Raugewicht einer Münze, also das Gesamtgewicht der Münze, ihren Edelmetallanteil ebenso wie die beilegierten unedlen Metalle.
Das Korn einer Münze ist dagegen das Feingewicht, das Gewicht des Edelmetalls in einer Münze.
Münzen aus echtem Schrot und Korn waren in Zeiten der Münzverschlechterung natürlich immer besser angesehen.

In der Kreide stehen
Ließ man früher beim Wirt anschreiben, so machte dieser Notizen auf einer Tafel, die Schulden standen also "in Kreide".

Ein X für ein U vormachen
Da die Wirte (s.o.) die Schulden ihrer Kunden mit Strichen (lateinische Zahlen) notierten, konnte aus einem V (U bzw. 5) mit zwei kleinen Strichen schnell ein X (also 10) gemacht werden. Wer sich kein X für ein U vormachen lässt, hat also eine Täuschung durchschaut.

Einen Zahn zulegen
Auf der Feuerstelle im Haus hing der Topf an einer Art Sägekamm. Wurde der Topf einen Zahn nach unten gehängt, wurde das Essen schneller fertig.

Eselsbrücke
Esel weigern sich normalerweise beharrlich, auch kleinste Wasserläufe zu durchwaten. Daher baute man oft kleine Brücken, um mit den Lasttieren doch ans Ziel zu kommen. Eine Eselsbrücke ist also ein kleiner Umweg, der ans Ziel führt. 

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Montag, 28. März 2011

Launing Kapitel 3/3

„Und du hast gestern wirklich nur Bier getrunken?“
„Ja verdammt.“
„Lass mein Mädel in Ruhe, die Woche war vielleicht wirklich einfach anstrengend.“
Das war eine der guten Seiten wenn ihre Mutter das lange Wochenende hatte, sie war viel entspannter.
Essen. Verstimmt näherte sie sich dem Kühlschrank um etwas Brauchbares zu einem verspäteten Frühstück zu verwerten. Als sie sich wieder umdrehte war ihre Mutter verschwunden und ihr Vater stellte zwei kleine Gläser neben eine Flasche mit Kräuterlikör.

Montag, 21. März 2011

Launing Kapitel 3/2

Nüchtern und klar wurde ihr bewusst, sie hatte richtig gehandelt. Was wäre gewesen, wenn der Typ ihr die Hose ausgezogen hätte um seinen Spaß zu haben. Oder die andere Version, wo sie sich hinknien musste um sein Ding in den Mund zu nehmen.
Es gab Opfer und es gab Kämpfer. So teilte sich die Welt auf. Sie war letzteres. Das war eine Feststellung.
Sie drehte das Wasser aus und trocknete sich ab. Zu dem dumpfen Traumgefühl hatte sich eine sachliche Klarheit gesellt. Eigentlich war ihr danach ihr Zimmer umzugestalten. Trotzdem begab sie sich nach unten zu ihrer Familie.

Dienstag, 15. März 2011

Im Gespräch mit Angelika Ludwig


Angelika Ludwig ist nach eigener Aussage in erster Linie Mensch und trotzdem  das was man am ehesten als bildende Künstlerin bezeichnet. In ihrem Atelier trafen wir uns auf einen Espresso. Wer einen noch genaueren Einblick in ihre Arbeit haben möchte, dem sei ihre Internetseite www.malerei-ludwig.de empfohlen

Da Häng: Du hast gesagt, dass du wenig Zeit hast, was hast du denn heute noch vor?
Angelika Ludwig: Ich muss heute noch in die Werkstatt und Platten ätzen für Radierungen.
D.H.: Wie sieht denn dein Tätigkeitsfeld im Großen und Ganzen aus?
A.L.: Das ist gesplittet in Malerei und Druckgrafik. Die Druckgraphik mache ich in der Druckwerkstatt, die wir als Künstlergruppe gemietet haben. Dann habe ich eine Galerie, wo ich vertreten bin und dann mache ich noch temporäre und thematische Ausstellung und gebe Kurse an der VHS.
D.H.: Hast du eine Ausbildung oder bist du Autodidakt?
A.L.: Ich habe an der UDK studiert, das war ein postgraduales Studium mit dem Namen „Kunst im Kontext“. Und ansonsten  wurde ich von verschiedenen Berliner Malern ausgebildet.
D.H.:  Mich würden die Inhalte so einer Ausbildung interessieren. Wie wäre deine Herangehensweise?
A.L.: Das mache ich ja schon in meinen Kursen an der VHS seit ungefähr 1992. Die richten sich speziell an junge Menschen die Kurse studieren wollen, ich mache also auch Mappenberatung. Ich versuche die Augen zu öffnen, damit die Menschen die da malen oder zeichnen wollen erst einmal wahrnehmen und Zeit nehmen. Dann hohle ich sie natürlich von dem Zustand ab wo sie sind, dass ich also nicht rein rede sondern von dem ausgehe was da ist. Und ich versuche ihnen die Angst zu nehmen, da ich der Meinung bin, wer schreiben kann, kann auch zeichnen. Das hört sich vielleicht komisch an, aber in der japanischen Tradition ist schreiben und zeichnen auch fast eins.
Um es klar zu sagen, ich versuche da anzusetzen wo jeder in der Kindheit war, nämlich, dass man erst einmal ganz ungehemmt zeichnet. Und dann gibt es natürlich auch Regeln und Grundsätze, es geht natürlich auch um Bildkompositionen, wir machen vorher auch Übungen und dann gibt es auch ein Thema, z. B. Graustufen. Meistens mache ich verrückte Sachen, wo die Leute ein bisschen überrascht sind. Ich versuche immer etwas so beizubringen, dass sie es gar nicht merken. Da hat dann zum Beispiel jemand gesagt: „Du hast ja gar nichts gesgat, ich dachte immer die muss doch etwas sagen, aber zum Schluss habe ich doch etwas gelernt.“ Also es ist bei mir sehr spielerisch, wahrscheinlich liegt das daran, dass ich eine enge Bindung zum Theater habe.
D.H.: Gibt es unter deinen Kursteilnehmern auch Leute, die sagen „Ich will ein großer Künstler werden.“?
A.L.: Gibt es auch, die schicke ich nach Hause. (lacht) Es gab mal einen, der sagte: Ich brauch kein Naturstudium und ich brauch auch nicht mehr richtig zeichnen, ich will gleich abstrakte Formen, die abstrakte Malerei machen. Dann hab ich entgegnet: Picasso hat auch gezeichnet, genauso wie Matisse und es ist ein langer Weg bis man zu dieser eigenen Abstraktion kommt und da sagt er, dass will ich über springen, wo ich geantwortet habe habe, Dann musst du woanders hingehen wo man dir beibringt das zu überspringen.
Ich weiß nicht ob man es sich wirklich vornehmen kann Künstler zu werden oder ob man es nicht eher im Tuen wird. Es gibt da so einen schönen Spruch: Malend wird der Maler zum Maler. Der Vorsatz Künstler zu werden ist auch deswegen schwierig, weil die Kunst nicht dann entsteht, wenn man will. Es ist nicht wie Brötchen backen. Am besten man erwartet so wenig wie möglich, sondern machst einfach das was man  tut mit vollster Hingabe und genießt es. Ich würde auch nicht sagen, ich bin Künstler, sondern meine Haltung zum Leben ist vielleicht eine künstlerische. Zum Beispiel wenn ich in der Tankstelle ein rotes Auto und eine grüne Wand und einen blauen Neon-Streifen, dann denk ich „Wow, das ist ja wie eine Bühne oder wie eine Bildkomposition.“ Ich bin also ständig auf der Suche nach Bildern und dieses sehen ist etwas ganz tolles.
D.H.: Woher kommt deine enge Beziehung zum Theater?
A.L.: Ich habe für Jugendtheater und Erwachsenenstücke das Bühenbild entworfen habe, beim Jugendtheater mit den Jugendlichen zusammen. Die richtig tiefe Beziehung ist aber entstanden durch die Theaterübung die ich nebenher mitgemacht habe und das ist auch eine Einstellung zum Leben. Das ist das Spiel mit der Wirklichkeit und wie sie sich darstellt. Die Grundregeln die für das Theater gelten, gelten auch für das Leben, finde ich.
D.H.: Und inwieweit gelten diese Grundregeln für das Leben?
A.L.: Es gibt immer wieder verfahrene Situation und bei verfahrenen Situationen bzw. Sznenen hat einer der Schauspiellehrer immer gesagt, Und jetzt wieder spielerisch werden. Das heißt jetzt nicht, dass man jemanden etwas vorspielt, sondern dass man anfängt zu improvisieren und etwas von einer anderen Seite zu sehen. Einfach damit es wieder in Fluss kommt. Wenn ich zum Beispiel auf dem Blatt verfahren bin, dann gibt es die Zerstörung, was für mich auch eine Art des Spiels ist, um danach wieder aufzubauen und etwas neues erfinden.
Bei meinem Kurs habe ich den Leuten einen Apfel gegeben, den sie dann halt gegessen haben und die einzelnen Zustände abgezeichneten. Das war auch eine Aktion wo sich gestalterisches mit szenischem vermischt und wo auch eingefahrene Strukturen aufgebrochen wurden und etwas neues ausprobiert wurde.
D.H.: Kommen wir auf die gestaltende Kunst zurück. Was hällst du von moderner Kunst, wie zum Beispiel eine Reihe von schwarzen Bildern?
A.L.: Das kommt darauf an. Wenn es aus einer inneren Notwendigkeit entsteht dann ist es glaubhaft. Ich glaube es hat auch etwas mit der Sehgewohnheit zu tun. Ich glaube man kann lernen abstrakte Kunst zu mögen, genauso wie man lernen kann moderne Musik zu mögen. Beides in langsamen Schritten natürlich. Es ist einfach eine Sprache die man verstehen muss um damit umgehen zu können. Und diese schwarzen Bilder die du meinst, ich weiß jetzt nicht ob die von Ed Reinhard  sind, da muß man warten und dann kommen auch Formen heraus, das ist eben nicht nur schwarz, sondern auch ein ganz zartes grau, was man erst sieht, wenn man genau und länger hinschaut. Ich glaube, damit rechnet der Künstler, dass man länger hinguckt und nicht nur schnell mal einen Blick drauf wirft.
D.H.: Was für Themen nimmst du dir bei deine Ausstellungen vor?
A.L.: Ich nehme sie mir nicht vor, sie entstehen während der Arbeit. Oft dreht es sich bei mir um Polaritäten und das dazwischen. Zum Beispiel Männer und Frauen. Dieses Thema ist bei mir entstanden als ich beim Zeichnen gesehen habe, da sind immer männliche und weibliche Formen drin. Das habe ich bei mir entdeckt und habe das dann als Thema weiterverfolgt.
Nach der Wende haben wir auch alte Fabrikgelände aufgesucht und dazu Ausstellungen gemacht, auch weil es halt ein spannender politischer Umbruch war. Teilweise wegen dem Thema Zerstörung und Neuaufbau und teiweise war es auch eine Verabschiedung vom alten System. Es war auch der Reiz des Morbiden in diese alten Fabrikgebäude reinzugehen.
D.H.: Wie hat sich denn der Künstlerbetrieb in der DDR zum Heute unterschieden?
A.L.: Wenn man im Verband bildender Künstler war, wo ich erst zur Wende reingekommen bin, dann hatte man eigentlich schon eine gesicherte Eistenz. Es war aber sehr schwer in diesen Verband rein zu kommen. Man konnte praktisch von seiner Kunst leben und von seinen Kursen, das geht jetzt nicht mehr. Man muss jetzt noch etwas nebenher machen oder man braucht jemanden der einen unterstützt. Meine Existenz gründet sich auf Kurse, Bühnenbild und Verkauf von eigenen Werken, was ziemlich unberechenbar ist, man kann nicht damit rechnen etwas zu verkaufen. Das ist immer wieder unterschiedlich.
D.H.: Was für Unterschiede gibt es in der Kunst zwischen Ost und West?
A.L.: Die gab es dadurch, dass die Künstler im Osten sich mehr am menschlichen Körper orientiert haben, also figürlicher gezeichnet haben. Der Mensch war immer präsenter. Die Kunst im Westen war abstrakter. Interessanterweise ist es so, dass es jetzt eine Rückkehr zum Figürlichen gibt.
D.H.: Gibt es Künstler von heute, die du bewunderst?
A.L.: Ja, Ich mag Strawalde, der eigentlich Jürgen Böttcher heißt. Der hat auch Dokumentarfilme gemacht. Den habe ich das erste mal gesehen und fühlte mich mit ihm verwandt, was mich sehr ermuntert hat. Und ich mag ihn vielleicht auch desshalb, weil er etwas theatralisches in seinen Bidern hat. Auf diesem Bild was ich damals von ihm gesehen habe wirken die Zeichen und Formen wie Akteure, die die Bühne betreten. Und er benutzt die Malerei als Collagetechnick. Bei seinen Collagen nimmt er ganz alte und zerfetzte Dinge und daraus entsteht was ganz neues, was ganz edles. Da denkst du dir, was ist den das für eine tolle Farbfläche, gehst näher heran und dann ist das ein zerfressener Teebeutel. Aber es wird so zum Bild durch die anderen Farbflächen und sehr schön.
D.H.: Könntest du dir vorstellen auch an einem Film mitzuwirken?
A.L.: Das nehm ich mal als Anregung. Aber man hat mit dem Zeichnen schon genug zu tun und diese Genre übergreifenden Sachen gibt es zwar auch, aber man muss sich auch auf etwas konzentrieren, man hat ja nur eine begrenzte Lebenszeit.
D.H.: Es gibt da einen Film wo verschiedene Bilder abgefilmt wurden. Was kannst du damit anfangen?
A.L.: Es ist was anderes. Ich kann mir vorstellen, dass es irgendwann langweilig wird. Wenn man Bilder fotographiert und stehen lässt, kann man sie gleich nur fotographieren. Ich glaube, dass ein Film immer im Wechsel und in der Bewegung sein muss. Ein geschriebenes Buch lebt von der Sprache, ein Bild lebt von den Formen und Farben und ein Film lebt von der Bewegung. Eine gewisse Reinheit der Stilmittel ist schon wichtig, da es zum Beispiel einfach Sachen gibt, die man nur mit der Sprache aussagen kann.
D.H.: Gibt es Sachen die du noch machen möchtest?
A.L.: Es gibt da natürlich noch die ungelegten Eier über die man nicht spricht, weil sie noch am reifen sind. Aber ich habe eine Vision davon die Aktivität des Theaters auf das Malen zu übertragen. Das Malen ist an sich ja eher eine kopflastige Angelegenheit. Es würde mich interessieren, wie das Ergebnis aussieht, wenn man sich wie beim Theater aufwärmt. Und ich würde gerne unheimlich im Chor singen, Tango lernen und wieder etwas Klavier lernen. Also alles wo der Körper in Bewegung und Schwingung ist.
D.H.: Danke für das Gespräch.



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Dienstag, 1. März 2011

Tote Menschen

 
Der Bauer

Die Story:
Ein Bauer steht auf einem Feld vor einem Turm. Er weiß, dass er bald sterben wird.

WARUM?

Die Erklärung:
Der Bauer und der Turm sind Schachfiguren.

Am Fenster

Die Story:
Ein Mann kommt an einem Fenster vorbei. Wenige Sekunden später ist er tot.

WARUM?

Die Erklärung:
Der Mann war krank. Er litt an schrecklicher Einsamkeit und glaubte, dass sich niemand mehr für ihn interessiere... Das Fenster war das Fenster seiner eigenen Wohnung eines mehrstöckigen Hochhauses. Als er vom Dach dieses Hochhauses sprang, um seinen schrecklichen Depressionen nun für immer ein Ende zu bereiten, kam (flog) er natürlich an seinem Fenster vorbei. Dort drinnen hörte er in diesem Moment das Telefon klingeln, erschrak darüber so sehr, dass er an Herzinfarkt starb und kurz darauf bereits tot auf der Erde aufkam.

Anmerkung von Magdalena: Schwierig ist bei dieser Geschichte immer, dass die Leute meinen, der Mann laufe an einem Fenster vorbei. Deshalb ist als Erzähler mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten, dass man stets das Wort "kommt" verwendet.

Frau Schnützelwitz


Die Story:
Ein Mann sitzt in London im Hydepark auf einer Bank und liest einen Artikel: "Frau Schnützelwitz ist im Urlaub in der Schweiz beim Skifahren tödlich verunglückt." Obwohl er die Frau nicht kennt, ist er sich sicher, dass es Mord war. Die Polizei gibt ihm nach einer Prüfung Recht.

WARUM?

Die Erklärung:
Der Mann hat ein Reisebüro und verkaufte einem Herrn Schnützelwitz zwei Reisetickets in die Schweiz und dazu nur eine für den Weg zurück. Das konnte bei dem Namen kein Zufall sein.

Taucher im Wald

Die Story:
Ein toter Taucher liegt im Wald.

WARUM?

Die Erklärung:
Der Wald brannte, als der Taucher im nahe gelegenen See tauchte. Ein Löschhubschrauber fischt ihn mit dem Löschkorb aus dem Wasser und wirft ihn über dem brennenden Wald ab.



Tot im Tunnel

Die Story:
Ein glücklicher Mann fährt per Bahn in seine Heimat zurück. Nach dem Passieren eines Tunnels ist dieser plötzlich tot. Wäre er in einem Raucherabteil gefahren, wäre das sicher nicht passiert.

WARUM?

Die Erklärung:
Der Mann war ursprünglich blind und unterzog sich deshalb einer Augenoperation. Die Behandlung hatte Erfolg und er konnte, wieder sehend, nach Hause fahren. Auf dem Heimweg ist er eingeschlafen und ausgerechnet in einem Tunnel wieder aufgewacht. Das Licht funktionierte nicht. Er dachte, er sei wieder blind, geriet in Panik und stürzte sich aus dem Zug. Wäre er in einem Raucherabteil gewesen, hätte er die glimmenden Zigaretten gesehen.


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Montag, 28. Februar 2011

Launing Kapitel 3/1

Samstag
Da war ein Traum den  sie nicht wollte, doch er ließ nicht von ihr ab. Eng umschlungen hielt er sie, während sie versuchte sich frei zu kämpfen. Arme und Beine reagierten nicht auf Befehle, sondern lagen locker und doch verkrampft herum.
Erschwerend kam hinzu, dass Träume nicht zu greifen sind, sondern aus Nebel bestanden der sich unerbittlich auf einen legten und dabei Körper und Geist durchdrangen. Das Einzige womit man ihnen entkommen konnte war pure Willenskraft. Man musste den Willen aufbringen nicht mehr zu träumen und nicht mehr zu schlafen, sonst würde man wieder zurückfallen in den Nebel.

Montag, 21. Februar 2011

Launing Kapitel 2/6

Dabei hatte sie es nur so dahin gesagt, damit sie ihre Ruhe hatte.
„Achtung, eine Kurve!“ rief es plötzlich neben ihr und steil fuhr das Auto in den nächstgelegen Kreisverkehr. Ihre schlechte Laune war wohl so offensichtlich, dass er nun versuchte aufzuheitern. Das mit der Kurve und dem Kreisverkehr machte er seit sie Kinder waren und es klappte auch diesmal sehr gut. Sie fuhren so lange steil im Kreis mit ihm Unsinn redend bis sie das Grinsen von ihrem Gesicht nicht mehr weg bekam.
Zu Hause angekommen umarmte sie ihren Vater noch einmal bevor sie nach oben ging und blieb ein wenig länger an seinem warmen schützenden Körper. Er hielt sie fest und strich ihr sachte durch das Haar.
„Du riechst nach Bier und Zigaretten Kleines“, brummte die Brust an ihrem Ohr.
Langsam löste sie sich von ihm um fast verteidigend zu erwidern: „Geraucht habe ich nicht, der ganze Schuppen war voller Qualm.“
„Ach, aber getrunken.“
„Nur eine Flasche und die anderen Male hast du nichts gesagt.“
Eine verspielt ernste Miene zierte sein Gesicht. Er wusste, dass sie die Geschichte mit seinem Vater kannte und sie hatte nie gelogen was diese Sachen anging. Mahnend erhob sich sein linker Zeigefinger vor ihrer Nase.
„Das mir das nicht zur Gewohnheit wird.“
„Nein Papa, gute Nacht.“
„Du gehst jetzt schon ins Bett? Meine kleine Nachteule?“
„Ja, vielleicht lese ich noch ein bisschen in diesem Weisen.“
„Alles klar, gute Nacht
Er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und dann ging sie die knirschende Treppe hoch direkt in das Badezimmer.
Endlich allein. Maxi war mit seinen Kumpels bestimmt noch in irgendeinem Keller, wo sie Musik hörten und sich mit ziemlicher Sicherheit die Kannte gaben.
Wo blieben die Tränen fragte sie sich verwundert. Jedes andere Mädchen dass sie kannte würde in Panik verfallen. Ihre Hände zitterten nicht, der Atem war ruhig. Aus dem Spiegel blickte ihr ein lauerndes Mädchen entgegen, das angespannt darauf wartete, dass aus der Duschkabine ein Angreifer heraussprang. Langsam zog sie ihre Kapuze zurück und betrachtete den Hals. Eine braune Kruste hatte sich dort breitgemacht. Sie konnte von Glück reden, dass ihre Wunden immer schnell verheilten. Wenn Berta sich schnitt, dann brachen die Wunden immer wieder auf, das hatte irgendetwas mit den Blutplättchen zu tun und bei ihr funktionierten sie anscheinend mehr als gut.
Aus dem Hahn strömte lauwarmes Wasser mit dem sie langsam und bedacht die Kruste abwusch. Die Wunde war kleiner als gedacht, wahrscheinlich hatte der Typ eine Ader mit viel Blut getroffen, aber das hatte nichts zu heißen. Sie hatte sich mal den Kopf an der Schläfe gestoßen und das Blut hatte nur so gesprudelt. Maxi, der sie zu der Kletteraktion überredet hatte, war der Panik nahe gewesen und hatte aufgeregt nach ihrer Mutter gerufen. Als diese dann angekommen war und die Situation begutachtete, hatte sie nur ein Schulterzucken dafür übrig. Es war nichts gebrochen und die getroffene Ader war nicht überlebenswichtig.
Sie faltete ihren Pulli zusammen und betrachtete sich noch einmal abschließend im Spiegel. Da war ein Kratzer am Hals. Vielleicht war sie unpraktisch aus dem Bett gefallen. Mehr nicht.
Den Pulli den ihre Mutter nach ihren Vorstellungen gestrickt hatte fest an ihre Brust gedrückt ging sie nach dem Zähneputzen in ihr Zimmer, zog sich um und legte sich ins Bett um in das Reich der Träume zu flüchten.
Am Fenster klopften die ersten Regentropfen einen eigenen Takt.

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Dienstag, 15. Februar 2011

Briefe aus der Fremde 04

Komm grad vom Collegemeeting zurück. Das übliche: tragt die Reflektoren sichtbar auf der rechten Seite wenn ihr im Dunkeln auf den Straßen lauft, denkt an die Regeln auf dem Campus – kein Alkohol!, es gibt jetzt Unterricht für Nichtschwimmer, Freitag – 3Uhr und so weiter. Davor Amnesty International Meeting. Sonst ist alles wie immer. Schule heute war OK: Mathe, Norwegisch (geschwänzt), Frei, Welt Literatur, Mittagessen (Fiskekake – glaubt mir davon wollt ihr nichts wissen). Den letzten Block Kunst open end. Musste mein Assignment (Arbeitsauftrag) beenden. Fertigen sie ein Stillleben an.

Freitag, 28. Januar 2011

Launing Kapitel 2/5

Das einzige was sie wahrnahm war sein Gesicht das sich dem ihren näherte. Sie schloss ihre Augen, öffnete ihren Mund um den seinen willkommen zu heißen. Alles war schön und verschwommen. Noch durch die geschlossenen Augenlieder meinte sie sein Gesicht sehen zu können. Dann verspürte sie ein Stechen im Hals, als ob etwas eindrang. Schlagartig waren ihre Augen wieder geöffnet. Der Typ hing ihr am Hals. Er hatte hineingebissen. Wie war sein Name? Sie wollten seinen Namen rufen, damit er aufhörten, aber er hatte ihn nicht genannt. Die ganze Zeit nicht.
Sie versuchte ihn von sich zu pressen, doch er hielt sie nur weiter fest, Panik kam in ihr auf, die sie sofort zu unterdrücken verstand, das alles hatte sie schon mal geübt. Da bemerkte sie etwas Schweres in ihrer Hosentasche. Maxis Messer. Fast selbstständig holte ihre Hand das Messer aus der Hose, ließ es aufschnappen und stieß es mit voller Wucht dem Angreifer in den Rücken. Brüllend bäumte er sich auf. Die Wand als stabilen Rückhalt nutzend trat sie ihm in den nun wunderbar freiliegenden Bauch worauf er brutal auf dem Rücken landete. Ohne weitere Zeit zu vergeuden ging sie mit einem zackigem Schwenk nach rechts zurück in Richtung Eingang. Aber der Typ hatte anscheinend seine Lektion noch nicht gelernt. In Windeseile hatte er sich wieder aufgerappelt und war hinter ihr her. Seine Hand fiel fest auf ihre linke Schulter und hielt sie wie ein Schraubstock fest.
Automatisch ergriff sie seine Hand und warf ihn über ihre Schulter. Den Arm hielt sie fest, drehte ihn bis kurz vor dem Ausrenken und hielt seine Kehle mit ihrem Fuß fixiert. Panisch schauten sie seine nun überhaupt nicht mehr betörenden Augen an. Mit einem kurzen wohldosierten Tritt gegen den Kopf machte sie ihn endgültig kampfunfähig.
Mit einem kurzen müden „Reiß dich alter“ ließ sie von ihm ab und ging wieder zurück in die Disco. Damit keiner sah was an ihrem Hals geschehen war, klappte sie die Kapuze hoch. Ihr gesamter Körper war angespannt und darauf eingestellt einen Angriff abzuwehren, egal von welcher Seite er auch kam. Das Messer war wie von selbst wieder zusammengeklappt in ihrer Tasche verschwunden. Hoffentlich klebte kein Blut dran.
Als nächstes ging sie auf die Toilette. Dann holte sie ihr Handy heraus und rief ihre Eltern an. Ihr Vater war am Telefon und willigte etwas verwundert, aber ohne Umschweife ein sie abzuholen. Als aus der Toilette heraus zu der Tanzfläche ging blieb sie kurz in der Tür stehen und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Angestrengt versuchte sie sich an das Gesicht des Angreifers zu erinnern, doch es wollte ihr nicht wieder einfallen. Nachdem sie sich sicher war, dass niemand in der näheren Umgebung sich auf sie stürzen würde ging sie geradewegs auf das Tor zu.
Dort stand irgendjemand den sie flüchtig kannte, den sie in irgendein Gespräch verwickelte das sich um irgendetwas aus der Schule drehte.
Schließlich kam ihr Vater mit einem aufgesetzt strengen Blick durch das Tor. Sie verabschiedete sich mit aufgesetzter Verwirrtheit von ihrem Gesprächspartner, dessen Namen sie sich nie wirklich merkte und machte sich mit ihrem Vater auf den Weg zum Auto.
Er konnte es sich nicht verkneifen kurz jemanden darauf anzusprechen, dass das Bier dass er gerade trank Tiere sterben mussten. Gestern wäre ihr das unangenehm gewesen, jetzt wusste sie, dass diese Schlagfertigkeit sie vor schlimmeren bewahrt hatte.
Ohne Worte, aber mit einem prüfenden Blick in ihre Richtung setzte er sich an das Steuer und fuhr los. Mit lässigem Blick aus dem Fenster, jedoch mit geschärfter Aufmerksamkeit sah sie die Scheune an sich vorbeiziehen und Häuser wandern. Heiß pulsierte ihr Hals unter der Kapuze.
Ihren ersten Kuss hatte sie von einem Psycho bekommen. Das war mehr als deprimierend. Dabei war es noch nicht einmal ein richtiger Kuss gewesen. Jedenfalls nicht für sie.
„Und wie war es?“ kam es von links.
„Ach ich weiß nicht, komische Musik, komische Leute, vor allem komische Kerle.“
Wenn sie ihren Eltern davon erzählen würde, wäre das nächste Mal dass sie in die Disco darf weit nach ihrem achtzehnten Geburtstag.
„Das war einfach nichts für mich. Rumstehen oder Zappeln oder Sitzen. Vielleicht warte ich noch ein paar Jahre und gehe dann in der Stadt weg.“
„Wenn du das für richtig hältst.“
Der betont beiläufige Ton konnte über seine Erleichterung nicht hinwegtäuschen. Sie war doch Papas Prinzessin. Das Küken auf das aufgepasst werden musste.
„Vielleicht! Ich habe vielleicht gesagt.“

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