Mittwoch, 27. Januar 2016

Im Ring des Grauens: Die Sache mit den Hirnmaden I

Was bisher geschah:
Der Frachter "Anton" wurde durch ein unbekanntes Ereignis aus seiner Flugbahn katapultiert.
Seine Mannschaft, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebewesen, findet sich in einem Asteroidenfeld am anderen Ende vom Universum wieder. 
Der Kapitän und seine Offiziere dachten schon alles gesehen zu haben was das Weltall zu bieten hat. Da hatten sie wohl unrecht.

So ganz unwahrscheinlich war diese Befürchtung nicht.
Und als ob seine eigene unwahrscheinliche Anziehungskraft auf den abgedrehtesten Scheiß nicht genug war, war irgendjemand auf die wahnsinnige Idee gekommen ihn mit Robert Lampe auf ein Schiff zu setzen.

Samstag, 23. Januar 2016

Filmbesprechung: The Science of Sleep

Stephanie

Ach ja, die Liebe, diese undurchsichtige Mischung aus Gefühlen und Erlebnissen, die einem das Hirn verklebt und zu sonderbaren und unlogischen Dummheiten verleitet.
Was hat sie der Menschheit nicht als Motor gedient um alle möglichen künstlerischen Höhenflüge zu befeuern.
Schon die Minnesänger trugen Lieder für angebetete Schönheiten vor und leiteten damit die erste Welle einer einheitlichen deutschen Sprache ein.
Hier haben wir nun die Liebesgeschichte zwischen dem Träumer Stephan und seiner Nachbarin Stephanie, die sich durch die Irrungen und Wirrungen des Alltags kämpfen muss und von der man nicht weiß ob sie ein gutes Ende nehmen wird.
Denn beide gehören zu den menschlichen Vertretern der Stachelschweine und wie allgemein bekannt ist, paaren sich solche Leute sehr sehr langsam.
Dabei wird auch nicht auf die üblichen Missverständnisse verzichtet, die man in fast jeder dieser Herzensgeschichten antrifft.
Anders aber als bei vielen anderen Vertretern des Herzschmerz, sind die Missverständnisse hier von einer leichten und natürlichen Art und Weise und man hat auch die Möglichkeit zu erkennen, wer wie zu viel in kleine Gesten hinein interpretiert.
Dadurch kann man sich als Zuschauer auf die richtige Art und Weise clever vorkommen und das ist beim Geschichten erzählen schon mal die halbe Miete.

Was einen vielleicht zuerst abschrecken könnte ist die Zweisprachlichkeit des Films, der auf französisch und deutsch daher kommt und auch ein paar Brocken spanisch mit hinein wirft..
Auf den zweiten Blick ist dieses Stilmittel aber sehr gut gewählt, denn Stephan ist gerade neu in der Stadt und befindet sich auch fern von seinem eigentlichen Heimatland.
So muss er sich entwurzelt in diesem neuen Lebensabschnitt erst zurecht finden.
Das die Wahl beim Verfremdungseffekt dabei auf die Sprache gefallen ist, ist somit nicht nur eine durch und durch logische, sondern auch eine durchweg natürliche, denn zwischendurch gibt es immer wieder Ausflüge in die Gedankenwelt von Stephan und zusätzliche Verfremdungen der realen Welt hätten den Film nur unnötig belastet.
Die abstrusen Träume von Stephan muten hier dann auch wie eine wohlige Insel an, auf die sich der scheue Migrant retten kann, wenn es ihm zu viel wird mit der großen fremden Welt.
Aus der ungeliebten Arbeit wird da ein Platz zur Huldigung seiner Einzigartigkeit und das Leben an sich zu einer leicht verdaulichen Fernseh- Show, die an die Anfänge von Stefan Raab erinnert.
Interessant hierbei ist, dass die Umwelt von Stephan sich darüber bewusst ist, dass er seine Marotten und Eigenheiten hat, genauso wie jeder andere auch.
Dadurch wird klar, dass er eigentlich keine Sonderstellung inne hat, sondern nur einer von vielen ist, der sich in einer unübersichtlichen Welt zurecht finden muss.
Ob es mit ihm und seiner angebeteten Stephanie dann auch klappt, bleibt dem Zuschauer überlassen.
Eigentlich hat er alle Karten in der Hand, er darf sie nur nicht verspielen.

Fazit: Ein schöner Traum für zwischendurch, den man nicht zu sehr analysieren sollte.

Nutzloses Klugscheißen: Wer das Verhalten der Franzosen in diesem Film für unnötig skurril und überzogen hält, geht einfach mal nach Frankreich oder verbringt einfach mal ein paar Stunden mit einem Vertreter dieser liebenswürdigen Gattung von Europäern.
Die sind wirklich so.

Spruch des Tages


Donnerstag, 21. Januar 2016

Die Zwischenbilanz

So, das alte Jahr ist vorbei und vergangen und klingt nun nur noch in Erinnerungen nach.
Für mich hier die Möglichkeit, einfach mal eine kurze Bilanz zu ziehen, frei nach dem Motto: Was hat er denn bis jetzt gelernt?
Im Internet sind ja Top Tens eine Form von Dauerbrenner, also warum nicht diese Form der Auswertung wählen?

1. Depression ist eine Störung des Selbstbildes, die je nach Schwierigkeitsgrad alltägliche Aufgaben für unüberwindbar erscheinen lässt.
2. Genussmittel und psychotrope Substanzen, wie zum Beispiel Alkohol, beeinträchtigen das Selbstbild sowohl negativ, als auch positiv und verschlimmern auf lange Sicht das eigentliche Problem.
3. Ein Burn – Out kommt zustande, wenn man sich die Aufgaben von anderen aufhalsen lässt und/ oder andere ungerechtfertigt die Lorbeeren für fremde Erfolge bekommen.
4. Genussmittel, wie zum Beispiel Alkohol, überdecken und dämpfen wunderbar die eigentlichen Probleme, die ohne Alkohol wieder scharf und klar zu erkennen sind.
5. Ich habe kein Alkoholproblem, sondern ein Abgrenzungsproblem, dadurch dass ich mich nicht von schädigenden Personen abgegrenzt habe, habe ich mich nicht von der Arbeit abgegrenzt und habe mich schlussendlich auch nicht vom Alkohol abgegrenzt.
6. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Keine Lücke ist so groß, dass sie nicht von etwas anderem gefüllt werden kann.
7. Es wird immer irgendwelche Vollpfosten geben, die von ihrer eigenen Inkompetenz ablenken wollen, indem sie anderen die Schuld geben.
8. Genauso wie meine Patienten auf Arbeit über den Daumen gepeilt zwei Jahre brauchen bis sie wieder komplett auf dem Damm sind, werde ich über den Daumen gepeilt insgesamt mindestens genauso viel Zeit brauchen. Es handelt sich dabei um einen realistischen Durchschnittswert, der je nach individueller Situation unterschiedlich ausfallen kann.
9. Beim viel beschworenen Mobbing hat man in drei Arten zu unterscheiden:
Zum einen gibt es das klassische Mobbing, was ein unbewusster Prozess in einem kranken System ist, was immer nach einem Sündenbock oder Prügelknaben sucht. Es handelt sich hierbei um gewachsene Strukturen, die man nicht beeinflussen kann.
Ganz wichtig hierbei ist es zu beachten, dass eine einzelne Person für sich alleine nicht mobben kann, sondern nur der üblen Nachrede, der falschen Darstellung von Tatsachen oder der Schikanierung nachgehen kann. Hier ist auch zu beachten, dass in der Fachliteratur erst ab einer Gruppengröße von 5 – 6 Personen von Mobbing die Rede ist.
Zum anderen gibt es das sogenannte Bullying, wo sich eine Clique von unfreundlichen Personen zusammenschließt um einen oder mehreren Personen das Leben so unangenehm wie möglich zu machen.
Hier ist wichtig zu beachten, dass es hier eine Person ist, die den Stein zum rollen bringt und andere unreflektiert mitmachen.
Zu guter Letzt gibt es dann noch das Bossing, wo eine Person in verantwortlicher Position ihre Befugnisse ausnutzt und ihre Kompetenzen überschreitet um jemand anderen zu schaden oder schlecht aussehen zu lassen.
Wichtig bei allen drei Vertretern ist, dass auch Untätigkeit zum Tatbestand zu zählen ist und entweder als unterlassene Hilfestellung oder Fahrlässigkeit zu deuten ist.
Wie bei jedem sozialen Phänomen gibt es auch hier Mischformen, es ist jedoch wichtig die Grundformen zu kennen, um zu wissen, was sich hier womit mischt.
Betroffenen wird empfohlen, wenn sie entsprechende Muster entdeckt haben, alles hinzuwerfen, da man in den entsprechenden Strukturen nicht mehr adäquat tätig sein können.
Ich persönlich darf für mich feststellen, dass ich Opfer einer Mischform aus der ersten und dritten Art geworden bin.
10. Wenn ich meine Erfahrung irgendwie auf den Punkt bringen müsste, würde ich es als Neuformatierung des Hirns beschreiben.

Alles in allem,

Frohes neues Jahr, auf die Sonnentage, die da noch kommen mögen.

Spruch des Tages


Mittwoch, 20. Januar 2016

Im Ring des Grauens: Lagebericht II

Was bisher geschah:
Der Frachter "Anton" wurde durch ein unbekanntes Ereignis aus seiner Flugbahn katapultiert.
Seine Mannschaft, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebewesen, findet sich in einem Asteroidenfeld am anderen Ende vom Universum wieder. 
Der Kapitän und seine Offiziere dachten schon alles gesehen zu haben was das Weltall zu bieten hat. Da hatten sie wohl unrecht.
Vorsichtige Schätzungen liegen bei einem Monat, bei der Inbetriebnahme des kompletten Schiffes.
Inwieweit wir das strecken können mag ich nicht sagen.
Diese Art der Spekulation würde nur falsche Hoffnungen wecken.

Spruch des Tages

Dienstag, 19. Januar 2016

Die Sache mit der Eiskönigin II

Dazu hatte sich an diesem Tage die Sonne dazu entschlossen einen Hitzerekord aufzustellen, was die Hornviecher von Lehrer natürlich nicht auf die Idee brachte uns verkürzten Unterricht zu geben, denn „Sowas entscheidet das Schulamt und nicht wir einfachen Beamten.“
Und jedes Mal wenn wir endlich einen dieser trüben Lehrkörper dazu veranlassen konnten ein Fenster zu öffnen jammerte die blonde Gabi von der Fensterbank „Der Luftzug ist schlecht für mein Asthma.“, nur um darauf in sich hinein zu grinsen, sobald sich ihr der Rücken des Lehrers zuwandte. Als Dank bekam sie nach jeder Pause neue blaue Flecken vom Beine stellen, was sie nicht davon abhielt weiter herum zu jaulen. Auf die Schliche kam uns keiner, schließlich waren wir Profis und wussten wie jemand zufällig hinfallen musste.
Und jetzt musste ich auch noch meiner blöden Mutter beim Einkauf helfen, nur weil ich als erster Schulschluss hatte.
Ich wollte verdammt noch mal Schokolade. Und nicht irgendwelche Schokolade, nein, es gefälligst die Art von weiß – brauner Köstlichkeit zu sein, die in ovaler Form ein geheimes Spielzeug umgab.
Das hatte ich mir nach diesem Scheißtag, verdammt nochmal verdient.
Ich fing strategisch ganz langsam an.
„Mama,“ wichtig war hier das lang gezogene A und ein subtil unterwürfiger Ton „kaufst du mir ein Überraschungsei?“
Wie aufs Stichwort wurde der Einkaufzettel, den meine Mutter die ganze Zeit locker in der Hand gehalten hatte viel interessanter als alles andere in der Welt und wurde von meiner Mutter mit einer Akribie studiert, als handle es sich dabei um die Karte zum verloren geglaubten Bernsteinzimmer.
Was folgte war ein genauestens einstudierter Ablauf von Argumenten, von dem ich überzeugt war, dass ihn meine Eltern heimlich in der Nacht probten, so routiniert brachten beide ihn vor.
„Hast du dir das denn auch verdient?“
„Wir haben heute drei Tests geschrieben.“
„Aber die Ergebnisse hast du noch nicht.“
„Aber die waren ganz schwer.“
„Soll ich dir jetzt bei jeder Schwierigkeit was Süßes kaufen, dann ist das ja gar nichts Besonderes mehr.“
„Ich brauche eine kleine Aufmunterung nach so einem schweren Tag.“
Ich war taktisch und argumentatorisch in einer Sackgasse angekommen und versuchte es nun mit einem sonst recht zuverlässigen Druckmittel: Mitleid.
„Dafür reicht das Geld nicht.“
„Es kostet doch bloß ein Euro.“
„Den brauchen wir für Toastbrot und Gurke.“
„Du hast doch immer das Restgeld in deiner kleinen rechten Hosentasche.“
„Das sparen wir für harte Zeiten.“
„Gar nicht war, das ist dein Kaffegeld für deine Arbeit.“
Hier war ganz klar ein strategischer Fehler meinerseits, wollte ich doch meiner Mutter die Zahlmittel für ihr kleines Extra am Tag streitig machen und bezichtigte sie andererseits ungerechtfertigt der Lüge, was eine Kardinalssünde ihr gegenüber war.
Es war nur eine Frage der Zeit bis die Situation eskalierte.
„Wie gesagt, das sparen wir für harte Zeiten.“
„Du hast mich gar nicht mehr lieb.“
„Wir brauchen noch Obst.“
„Ich will EIN ÜBERRASCHUNGS…“
Bei EI war ich dann auf dem Boden und meine Mutter schon längst beim Obst.

Ich hielt mich nicht lange auf, gestand mir selber meine Niederlage ein, begab mich wieder auf meine Beine und zog grummelnd zur Kasse um dort auf meine hartherzige Erzeugerin zu warten.

Spruch des Tages


Samstag, 16. Januar 2016

1460 Verse - Momente


Vom Realismus im Unrealistischen



Neben den beiden Giganten der populären Science – Fiction „Krieg der Sterne“ und „Raumschiff Enterprise“ gibt es immer wieder bemerkenswerte Vertreter in der zweiten Liga, die durch gesunden Egoismus auffallen, was ihre wegweisende Art und Weise Geschichten zu erzählen angeht.
So begab es sich zu einer Zeit, als die Nachfolger von „Raumschiff Enterprise“ ihren Schneid verloren, also mit dem Ende von „Deep Space Nine“ und dem Zeitpunkt als klar wurde, dass „Voyager“ nur ein blasser Schatten seiner Vorgänger ist, dass sich einer der Hauptverantwortlichen  dieser Serien, Ronald D. Moore, dazu entschloss „Kampfstern Galactica“ wieder aufleben zu lassen und damit sein eigenes Ding zu machen.

Spruch des Tages


Donnerstag, 14. Januar 2016

1460 Verse - Memes


Pfleg dir deinen inneren Snob


Kaffe oder Tee?
Tee.
Schwarz, Rohbusch oder Kräuter?
Rohbusch.
Pur, Vanille oder Sahne – Karamell?
Karamell klingt gut.
Zitrone oder Limette?
Äh... Zitrone
Honig, Zucker oder Sirup?
KAFFEE, SCHWARZ, EIN STÜCK ZUCKER!
Kandis oder normalen Zucker?
Exemplarischer Besuch bei mir.

Das Erfolgsrezept von Geschäften wie Starbuck liegt darin, dass entscheidungsschwache Menschen drei Entscheidungen mit einem Satz wie „Ein koffeinfreier Latte mit extra Zucker“ fällen können.
Tom Hanks „You've got Mail“

Eine Begleiterscheinung, die komplett an mir vorbei gegangen ist, ist die Nachlässigkeit beim Essen.
Ein Beispiel, das mir besonders im Kopf geblieben ist, ist von einem Mann, der eines nachts mit einem unglaublichen Hunger aufgewacht ist und in seinem Kühlschrank nur noch eine vergammelte Zwiebel vorgefunden hat.
Andere erzählen davon, wie sehr sie es genießen sich wieder richtig Essen zuzubereiten.
Das mag jetzt wie eine Nebensache erscheinen, aber es ist Teil eines größeren Themas.
Selbstachtung. Selbstbewusstsein. Eigensinn.
Die Fähigkeit auf sich selber aufzupassen und sich selber versorgen.
Der Verfall der eigenen kulinarischen Sitten ist ein Zeichen dafür, dass die Selbstfürsorge ebenso verfällt.
Essen hält Leib und Seele zusammen, diesen Spruch haben wir alle schon mal gehört.
Seinen Wahrheitsgehalt können aber nur die erfassen, die auf diese eigentliche grundlegende Tätigkeit nicht genügend Achtsamkeit gelegt haben.
Ich falle da also raus.
Oft genug wurde in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Scherze gemacht über meine anscheinend kreative Art und Weise mir mein Brot zu belegen. Also eine Form von Frischkäse, darauf dann gelber Käse (bei mir mit Vorliebe Tilsiter), darauf Pflaumenmus, darauf Lachsschinken, darauf dünn Meerrettich, zum Abschluss kommt noch eine Scheibe Gurke rauf und fertig ist die Köstlichkeit. Als Frischkäse ist bei mir gerade die Senf/Honig – Variante von BUKO hoch im Kurs.
Wenn ich gerade eine vegetarische Phase habe, dann kaufe ich mir nicht irgendwas aus gehärteten Soja – Öl, sondern mache mir die Bratlinge selber. Man püriert das was man haben will und presst den Saft aus. Dann bildet man mit genügend Mehl einen Teig daraus und formt sich die gewünschten Bratlinge, um sie dann in der Pfanne zuzubereiten. Meine Lieblingsvariante ist Apfel – Möhre, aromatisiert mit Cola – Kraut, Pfefferminze und Salbei. Der ausgepresste Saft kann mit ein paar Spritzern Zitrone zu einem leckeren ACE – Saft aufgerüstet werden.
Ich rate hier vom frittieren ab, da dadurch der Geschmack verloren geht und ich mir durch das spritzende Öl eine ansehnliche Wunde am Bein zugezogen hatte, die in der Klinik für eine Bisswunde gehalten wurde.
In der Klinik hatte ich nach zwei Wochen neben einem ansehnlichen Vorrat an Obst auch vier Sorten Tee in meinem Vorrat und fragte bei jedem Frühstück brav an der Essensausgabe, ob ich denn bitte ein paar Portionen Honig extra haben könnte um mir meinen Tee zu verfeinern.
Das mögen jetzt lauter kleine Eigenheiten sein, welche die kulinarischen Vorlieben angeht, aber an der Art wie sich jemand ernährt, kann man sehr gut ablesen wie wichtig man sich selber ist und tief in meinem inneren bin ich ein experimentierfreudiger Exzentriker.
Sicher kann man mal eine Nudelwoche einlegen oder sich nur von Kartoffeln ernähren, aber wenn das zur Regel wird, dann stumpfen die Geschmacksknospen ab.
Der Mund gehört zusammen mit der Zunge den erogenen Zonen des Körpers und so beweglich wie man in der Küche ist, so beweglich ist man auch im Kopf.
Ich habe eigentlich schon lange keine Küche mehr, sondern ein Labor in dem ich wie ein wahnsinniger Wissenschaftler schalte und walte.
So war der erste Schritt nach der klinischen Versorgung die eigene Küche wieder mit Material aufzufüllen. Das war keine bewusste Entscheidung, vielmehr war es ein Automatismus. Um nicht zu exzessiv beim Einkaufen zu verfahren, halte ich mich an eine knallharte dreier Regel: drei Sorten schwarzer Tee, drei Sorten Kräutertee, drei mal Wurst und Käse, drei mal Obst und Gemüse und so weiter und so fort, dazu noch ein paar kleine Extras.
Mir wird immer wieder gesagt, dass ich schnell geschaltet habe und ich denke diese Einstellung ist einer der unbewussten Gründe dafür.
Das ist ein gesunder Anteil von mir, den es zu pflegen gilt.

Und wenn ich doch einmal auf der Straße landen sollte, dann bin ich der Penner mit dem indischen Chai mit braunem Kandis und Limette.

Spruch des Tages


Mittwoch, 13. Januar 2016

1460 Verse - Ruhe


Im Ring des Grauens: Lagebericht I

Was bisher geschah:
Der Frachter "Anton" wurde durch ein unbekanntes Ereignis aus seiner Flugbahn katapultiert.
Seine Mannschaft, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebewesen, findet sich in einem Asteroidenfeld am anderen Ende vom Universum wieder. 
Der Kapitän und seine Offiziere dachten schon alles gesehen zu haben was das Weltall zu bieten hat. Da hatten sie wohl unrecht.

„Das was uns getroffen hat, oder was wir getroffen haben, je nachdem wie man es betrachtet, können wir nur als Singularität bezeichnen.
Diese Schlussfolgerung nach knapp sechs Monaten zu ziehen ist alles andere als berauschend. Da nützen uns auch die drei Monate die wir durch die Hirnmaden verloren haben nicht als Entschuldigung.
Durch seine extreme Dichte ist es sowohl da als auch nicht da.
Wir wurden also getroffen und auch nicht.
De-facto hatten wir das unmögliche Glück oder Unglück mit der genauen Koordinate dieser Singularität innerhalb seiner Superposition zu koalieren.

Spruch des Tages


Dienstag, 12. Januar 2016

1460 Verse - Mathe



Die Sache mit der Eiskönigin I

Wenn wir alle ehrlich mit uns sind, dann haben wir alle als Kind irgendwann mal bockig und wollten unbedingt unseren Willen durchsetzen. Die klassische Situation ist wohl das einkaufen, wo man anfängt zu quengeln und zu weinen und sich auf den Boden zu werfen, weil man unbedingt irgendeine Süßigkeit oder ein Spielzeug oder beides haben will.
Ohne Umschweife habe ich hier zu gestehen, dass diese klassische Situation auf mich und meine Geschwister voll und ganz zutrifft.
Wir haben es alle versucht. Immer und immer wieder haben wir über die Jahre alle Künste der kindlichen Erpressung bemüht um zu bekommen was sich jeder Einzelne in der jeweiligen Situation von Herzen zu wünschen glaubte.
Wir sind alle kläglich am eisernen Willen unserer lieben Eltern gescheitert.

Spruch des Tages


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