Stephanie
Ach
ja, die Liebe, diese undurchsichtige Mischung aus Gefühlen und
Erlebnissen, die einem das Hirn verklebt und zu sonderbaren und
unlogischen Dummheiten verleitet.
Was
hat sie der Menschheit nicht als Motor gedient um alle möglichen
künstlerischen Höhenflüge zu befeuern.
Schon
die Minnesänger trugen Lieder für angebetete Schönheiten vor und
leiteten damit die erste Welle einer einheitlichen deutschen Sprache
ein.
Hier
haben wir nun die Liebesgeschichte zwischen dem Träumer Stephan und
seiner Nachbarin Stephanie, die sich durch die Irrungen und Wirrungen
des Alltags kämpfen muss und von der man nicht weiß ob sie ein
gutes Ende nehmen wird.
Denn
beide gehören zu den menschlichen Vertretern der Stachelschweine und
wie allgemein bekannt ist, paaren sich solche Leute sehr sehr
langsam.
Dabei
wird auch nicht auf die üblichen Missverständnisse verzichtet, die
man in fast jeder dieser Herzensgeschichten antrifft.
Anders
aber als bei vielen anderen Vertretern des Herzschmerz, sind die
Missverständnisse hier von einer leichten und natürlichen Art und
Weise und man hat auch die Möglichkeit zu erkennen, wer wie zu viel
in kleine Gesten hinein interpretiert.
Dadurch
kann man sich als Zuschauer auf die richtige Art und Weise clever
vorkommen und das ist beim Geschichten erzählen schon mal die halbe
Miete.
Was
einen vielleicht zuerst abschrecken könnte ist die
Zweisprachlichkeit des Films, der auf französisch und deutsch daher
kommt und auch ein paar Brocken spanisch mit hinein wirft..
Auf
den zweiten Blick ist dieses Stilmittel aber sehr gut gewählt, denn
Stephan ist gerade neu in der Stadt und befindet sich auch fern von
seinem eigentlichen Heimatland.
So
muss er sich entwurzelt in diesem neuen Lebensabschnitt erst zurecht
finden.
Das
die Wahl beim Verfremdungseffekt dabei auf die Sprache gefallen ist,
ist somit nicht nur eine durch und durch logische, sondern auch eine
durchweg natürliche, denn zwischendurch gibt es immer wieder
Ausflüge in die Gedankenwelt von Stephan und zusätzliche
Verfremdungen der realen Welt hätten den Film nur unnötig belastet.
Die
abstrusen Träume von Stephan muten hier dann auch wie eine wohlige
Insel an, auf die sich der scheue Migrant retten kann, wenn es ihm zu
viel wird mit der großen fremden Welt.
Aus
der ungeliebten Arbeit wird da ein Platz zur Huldigung seiner
Einzigartigkeit und das Leben an sich zu einer leicht verdaulichen
Fernseh- Show, die an die Anfänge von Stefan Raab erinnert.
Interessant
hierbei ist, dass die Umwelt von Stephan sich darüber bewusst ist,
dass er seine Marotten und Eigenheiten hat, genauso wie jeder andere
auch.
Dadurch
wird klar, dass er eigentlich keine Sonderstellung inne hat, sondern
nur einer von vielen ist, der sich in einer unübersichtlichen Welt
zurecht finden muss.
Ob
es mit ihm und seiner angebeteten Stephanie dann auch klappt, bleibt
dem Zuschauer überlassen.
Eigentlich
hat er alle Karten in der Hand, er darf sie nur nicht verspielen.
Fazit:
Ein schöner Traum für zwischendurch, den man nicht zu sehr
analysieren sollte.
Nutzloses
Klugscheißen: Wer das Verhalten der Franzosen in diesem Film für
unnötig skurril und überzogen hält, geht einfach mal nach
Frankreich oder verbringt einfach mal ein paar Stunden mit einem
Vertreter dieser liebenswürdigen Gattung von Europäern.
Die
sind wirklich so.
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