Donnerstag, 21. Januar 2016

Die Zwischenbilanz

So, das alte Jahr ist vorbei und vergangen und klingt nun nur noch in Erinnerungen nach.
Für mich hier die Möglichkeit, einfach mal eine kurze Bilanz zu ziehen, frei nach dem Motto: Was hat er denn bis jetzt gelernt?
Im Internet sind ja Top Tens eine Form von Dauerbrenner, also warum nicht diese Form der Auswertung wählen?

1. Depression ist eine Störung des Selbstbildes, die je nach Schwierigkeitsgrad alltägliche Aufgaben für unüberwindbar erscheinen lässt.
2. Genussmittel und psychotrope Substanzen, wie zum Beispiel Alkohol, beeinträchtigen das Selbstbild sowohl negativ, als auch positiv und verschlimmern auf lange Sicht das eigentliche Problem.
3. Ein Burn – Out kommt zustande, wenn man sich die Aufgaben von anderen aufhalsen lässt und/ oder andere ungerechtfertigt die Lorbeeren für fremde Erfolge bekommen.
4. Genussmittel, wie zum Beispiel Alkohol, überdecken und dämpfen wunderbar die eigentlichen Probleme, die ohne Alkohol wieder scharf und klar zu erkennen sind.
5. Ich habe kein Alkoholproblem, sondern ein Abgrenzungsproblem, dadurch dass ich mich nicht von schädigenden Personen abgegrenzt habe, habe ich mich nicht von der Arbeit abgegrenzt und habe mich schlussendlich auch nicht vom Alkohol abgegrenzt.
6. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Keine Lücke ist so groß, dass sie nicht von etwas anderem gefüllt werden kann.
7. Es wird immer irgendwelche Vollpfosten geben, die von ihrer eigenen Inkompetenz ablenken wollen, indem sie anderen die Schuld geben.
8. Genauso wie meine Patienten auf Arbeit über den Daumen gepeilt zwei Jahre brauchen bis sie wieder komplett auf dem Damm sind, werde ich über den Daumen gepeilt insgesamt mindestens genauso viel Zeit brauchen. Es handelt sich dabei um einen realistischen Durchschnittswert, der je nach individueller Situation unterschiedlich ausfallen kann.
9. Beim viel beschworenen Mobbing hat man in drei Arten zu unterscheiden:
Zum einen gibt es das klassische Mobbing, was ein unbewusster Prozess in einem kranken System ist, was immer nach einem Sündenbock oder Prügelknaben sucht. Es handelt sich hierbei um gewachsene Strukturen, die man nicht beeinflussen kann.
Ganz wichtig hierbei ist es zu beachten, dass eine einzelne Person für sich alleine nicht mobben kann, sondern nur der üblen Nachrede, der falschen Darstellung von Tatsachen oder der Schikanierung nachgehen kann. Hier ist auch zu beachten, dass in der Fachliteratur erst ab einer Gruppengröße von 5 – 6 Personen von Mobbing die Rede ist.
Zum anderen gibt es das sogenannte Bullying, wo sich eine Clique von unfreundlichen Personen zusammenschließt um einen oder mehreren Personen das Leben so unangenehm wie möglich zu machen.
Hier ist wichtig zu beachten, dass es hier eine Person ist, die den Stein zum rollen bringt und andere unreflektiert mitmachen.
Zu guter Letzt gibt es dann noch das Bossing, wo eine Person in verantwortlicher Position ihre Befugnisse ausnutzt und ihre Kompetenzen überschreitet um jemand anderen zu schaden oder schlecht aussehen zu lassen.
Wichtig bei allen drei Vertretern ist, dass auch Untätigkeit zum Tatbestand zu zählen ist und entweder als unterlassene Hilfestellung oder Fahrlässigkeit zu deuten ist.
Wie bei jedem sozialen Phänomen gibt es auch hier Mischformen, es ist jedoch wichtig die Grundformen zu kennen, um zu wissen, was sich hier womit mischt.
Betroffenen wird empfohlen, wenn sie entsprechende Muster entdeckt haben, alles hinzuwerfen, da man in den entsprechenden Strukturen nicht mehr adäquat tätig sein können.
Ich persönlich darf für mich feststellen, dass ich Opfer einer Mischform aus der ersten und dritten Art geworden bin.
10. Wenn ich meine Erfahrung irgendwie auf den Punkt bringen müsste, würde ich es als Neuformatierung des Hirns beschreiben.

Alles in allem,

Frohes neues Jahr, auf die Sonnentage, die da noch kommen mögen.

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