Donnerstag, 20. Dezember 2012

Wüstentagebuch 20

Eintrag 1911 3. Buch 5. Jahr
Unruhige Nacht mit etwas Bewegung.
22 Tage bis zur nächsten Blutung.
Die Geräusche und Gerüche der Siedlung dringen aus der Ferne zu uns.
Manchmal kann man Stimmen hören.
Meistens Lachen oder Schreie.
Sie kommt immer wieder zu mir und will sich an mir körperlich abreagieren.
Mache die ersten Male mit.
Dann halte ich sie fest im Arm.
Will ihre Panik beruhigen.
Muss mich zusammenreißen.
Ihr Atem geht schnell und unkontrolliert.
Immer wieder weint sie.
Murmelt etwas unverständliches.
Frage mich was sie in der Wüste erlebt hat.
Wie lange sie alleine überlebt hat.
Wer sie so gebrochen hat.
Starten den Tag mit einer Inspektion.
Zählen unsere Dinge.
Das bringt auch den Verstand in Ordnung.
Über der Siedlung ist vereinzelt Rauch zu sehen.
Ich bewege mich zielstrebig auf diese moderne Großstadt zu.
Sie bleibt ein paar Schritte zurück.
Wir treten ein.
Sofort merke ich die Unruhe die an diesem Ort herrscht.
Das Stimmengewirr ist voll mit Sprachen die ich nicht kenne.
Ein paar Worte kann ich verstehen.
Jeder hier war mal auf der Wanderung und hat aufgegeben.
Sie bleibt jetzt dicht bei mir.
Frage den ersten den ich verstehen kann wie groß die Siedlung ist.
Er meint einen Tagesmarsch.
Sie will hier nicht übernachten.
Das wird nicht möglich sein.
Sage ihr sie soll sich zusammen reißen.
Nehme ihren Kopf in meine Hände und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn.
Suchen zielstrebig den zentralen Platz auf.
Dort kann man am besten Handel treiben.
Guten Tag wir sind arme Wanderer.
Dieser Ort ist eng und verzweifelt.
In unserem Gepäck haben wir ein paar bescheidene Güter.
Sie soll ihr das Fleisch und die Knochen die ihr gehören selber tragen.
Das sendet das richtige Signal.
Was könnt ihr uns dafür geben?
Man will ihr wirklich Glasmurmeln anbieten.
Sie lehnt dankend ab.
Das sind wirklich gute Waren.
Sie kann nähen und flickt die Kleider.
Ihre Balladen und Lieder weiß sie auch an den Mann zu bringen.
Das Fleisch behält sie für sich.
Was wollt ihr dafür haben?
Sie nimmt Stoff und kann sich ein Messer für das Schnitzen ergattern.
Auch ich habe nicht viel.
Handel ist wie eine lange komplizierte Jagd mit vielen Drehungen und Wendungen.
Mal muss man Krach machen. Mal muss man schleichen. Mal beides zur gleichen Zeit.
Werde gefragt wie viel sie kostet.
Sie steht nicht zum Verkauf.
Konnte mir Schreibzeug und Grünzeug ergattern
Wir ziehen weiter.

Eintrag 1912 3. Buch 5. Jahr
Ruhige Nacht
21 Tage bis zur nächsten Blutung
Sie war ganz aufgeregt von ihrem Erfolg.
Reißen uns zusammen.
Machen weiter.
Guten Tag wir sind arme Wanderer.
Mir werden immer wieder Männer und Frauen angeboten.
Sie sagt ich bin nicht interessiert.
In unserem Gepäck haben wir ein paar bescheidene Güter.
Begutachte das Haar, die Zähne und die Haut von jedem der will und zahlt.
Versuche nicht an meine Mutter zu denken.
Was könnt ihr uns dafür geben?
Die Plane des Lagers muss erneuert werden.
Ein paar Schrauben wären auch nicht schlecht.
Das sind wirklich gute Waren.
Teile das Fleisch und das getrocknete Geziefer gut ein.
Wer weiß wann die nächste Siedlung kommt.
Was wollt ihr dafür haben?
Die Messer müssen geschliffen werden.
Lege wert auf Grünzeug.
Auch ich habe nicht viel.
Jeder hat etwas.
Sonst würden sie hier nicht leben.
Ziehen weiter.


Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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