Eintrag
1921 3. Buch 5. Jahr
Ruhige
Nacht.
12
Tage bis zur nächsten Blutung.
Ich
frage sie warum sie bei mir geblieben ist.
Ich
bin der erste, der sie nicht sofort vergewaltigt hat.
Sie
wusste zuerst nicht was sie davon halten soll, dass ich mich sie
gekümmert habe.
Das
hat bis jetzt noch niemand gemacht.
Gott,
in was für einer Welt leben wir?
Fühlt
sich sicher bei mir.
Sie
mag mich.
Entschuldigt
sich bei mir für die Narben in meinem Gesicht.
Die
sind längst verheilt und nicht mehr zu sehen.
Ich
entschuldige mich bei ihr dafür, dass ich sie gefesselt habe.
Sie
lacht trocken und bedankt sich bei mir, dass ich ihre Kleider
geflickt habe.
Andere
hätten etwas anderes gemacht.
Sie
meint, dass sie sonst wieder weggelaufen wäre, nur um mir dann
weiter zu folgen.
Nur
weil die Welt am Ende ist heißt das nicht, dass auch die Menschheit
am Ende ist.
Dabei
ist die Welt nicht am Ende.
Sie
ist immer noch da.
Sie
hat sich nur geändert.
Die
Menschen sind immer noch dieselben.
Es
gibt gute und schlechte.
Ich
wollte immer einer von den Guten sein.
Mag
den Gedanken, dass sie bei mir ist.
Folgen
den Wurzeln.
Gönnen
uns etwas Fleisch.
Wir
ziehen weiter.
Eintrag
1922 3. Buch 5. Jahr
Ruhige
Nacht
11
Tage bis zur nächsten Blutung.
Haben
so gut wie gar nicht geschlafen.
Waren
miteinander beschäftigt.
Ich
dringe in sie ein, sie verschlingt mich.
Wir
sind ein menschlicher Knoten.
Bewegen
uns in Wellen.
Genießen
unseren Geschmack.
Ihr
Nacken ist in meiner Hand. Ihre Finger graben sich in mein Fleisch.
Wir
sind die letzten und die ersten Menschen.
Unser
Schweiß kommt von der Bewegung und nicht vom Stillstand.
Das
Paradies haben wir im Kopf.
Ziehen
weiter.
Eintrag
1923 3. Buch 5. Jahr
Ruhige
Nacht
10
Tage bis zur nächsten Blutung
Ein
Haus.
Mit
Holzlatten und Dachziegeln
Ein
richtiges Haus.
Jedenfalls
das was davon übrig ist.
Die
Fenster sind schon lange nicht mehr da.
Das
Fundament ist eingesunken.
Das
Dach hat Löcher.
Es
ist unglaublich, dass es die Nacht der Blitze überstanden hat.
Die
Einrichtung ist nur noch teilweise da.
Wir
spielen Vater, Mutter, Kind.
Die
Wüste ist ein böser Traum.
Sie
tanzt in ihrem Kleid durch die Wohnstube und bringt das Kind in sein
Bett.
Ich
fege die Küche aus und suche Ersatzteile
Unser
Kind ist eine augenlose Puppe. Ihm fehlt ein Arm.
Es
gibt hier nichts brauchbares.
Wir
sind nicht die ersten.
Das
Holz ist morsch. Das Eisen verrostet.
Wer
braucht heute schon Porzellan.
Das
einzig wichtige hier ist die Erinnerung an eine unter gegangene Welt.
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weiter.
Eintrag
1924 3. Buch 5. Jahr
Ruhige
Nacht
9
Tage bis zur nächsten Blutung
Die
Luft lädt sich auf.
Sind
nervös.
Hoffe
auf Regen.
Reagieren
uns in der Nacht aneinander ab.
Wollen
nicht aufhören.
Müssen
uns zusammen reißen.
Schnitzen
und nähen.
Üben
mit den Pfeilen.
Spielen
mit dem Ball
Wir
folgen den Wurzeln, die wir zu uns nehmen.
Der
Geschmack ist wieder angenehmer.
Bilde
mir ein, dass sie dicker werden.
Sie
ist sich nicht sicher.
Ziehen
weiter.
Launing
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