Mittwoch, 2. Januar 2013

Der Flug der Aurore 2

Von: Johannes Ritter, kommandierender Offizier
An: Startzentrum Vostor am Anguis
Datum: 21. April 2759
Betreff: Wie es läuft.

Hallo meine großen Koordinatoren.
Ich bedanke mich für die standardisierte Nachricht.
Sie wurde ordnungsgemäß im Hauptrechner gespeichert.
Gebt euch mehr Mühe bei der Formulierung.
Es macht einen sonderbaren Eindruck wenn Erwartungen formuliert werden über die Anzahl der Worte und in dieser Formulierung dann Sätze wiederholt werden.
Das macht keinen besonders guten Eindruck.
Die Marsianer haben in vielen Dingen andere Maßstäbe.
Sowohl im Zusammenleben als auch im Berichtswesen
Ihr bekommt meinen Text wahrscheinlich jetzt gleich.
Freut euch doch bitte nicht zu früh.
Wir haben ein gutes Stück Weg vor uns.
Denkt doch bitte daran dass die Kommunikation ein wenig dauern wird.
Im inneren Kreis ist das alles kein Problem, aber das alles potenziert sich mit mit jedem weiteren Kreis. Die Faustregel lautet pro Kreis ein Tag..
Außerhalb des dritten Kreises brauchen unsere Nachrichten dann also mindestens drei Tage hin und eure Antworten mindestens noch einmal drei zurück.
Wenn ich dann später am morgen Selbstmord begehen möchte, weil mir das Licht in Aurore nicht gefällt, bekommen wir eure Reaktion erst sechs Tage später.
Hoffen wir einfach, dass uns nicht der Motor ausfällt.
Aurore geht es gut.
Ihr Motor läuft und alle Programme funktionieren einwandfrei.
Die Kabinen sind fertig eingerichtet und fertig zum beziehen.
Ein Schiff der DEFRU Klasse zu kommandieren hat schon einen gewissen Reiz.
Man kann schon ohne Zweifel von einem gewissen Prestige reden.
Mit der Zusammenstellung der Mannschaft kann ich nur zufrieden sein.
Diese Mischung passt zu dieser spannenden Mission.
Dass eine fünfköpfige Crew vier wichtige Mächte verbinden kann, hat einfach als Meilenstein in der intersolaren Verständigung gesehen werden.
Louis Ground hat dazu seine eigenen Gedanken.
Die soll er euch am besten aber selber mitteilen.
Dass die großen Blauen vom gelben Brocken sich nicht dazu haben bewegen lassen sich an dieser einzigartigen Mission zu beteiligen.
Ihre zurückgezogene Art ist uns allen bekannt und manch einer versteht sie vielleicht auch.
Wahrscheinlich verstehen sie sich als den wahren inneren Kern des Systems.
Aber meiner Meinung nach sollte jede Exklusivität ihre Grenzen haben.
Anstelle dieser verpassten Chance nach zu trauern möchte ich diese erste Nachricht damit abschließen, dass ich mich unglaublich freue an dieser einzigartigen Mission teilzunehmen.
Wir kennen mittlerweile jeden einzelnen Stein in diesem System.
Es wird Zeit zu erfahren was genau da draußen ist.
Unsere Aufgabe ist es die starren Sattelitenbilder mit Leben und Wissen zu füllen.
Vielleicht treffen wir ja auch jemanden.

Ich verbleibe mit den besten Grüßen.
Johannes Ritter

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