Montag, 7. Januar 2013

Nicht wirklich was Besonderes

Wenn man erst einmal die Monster gesehen hat, sind sie keine Monster mehr.
Irgendwann schaut man unter das Bett und erkennt dass dort nichts ist.
Man folgt der dunklen Gestalt, die an der Wand lauert mit den Augen und merkt, dass es sich einfach nur um einen Schatten handelt.
Nach der ersten Schlägerei auf dem Schulhof bekommt man eine Ermahnung vom Lehrer. Dann steht man am nächsten Tag wieder auf und alles läuft wie immer.
Endlich traut man sich ein Mädchen anzusprechen und dann endlich zu küssen und dann merkt man, dass es nicht klappt.
Auf das allererste Mal Sex gehe ich jetzt einfach mal nicht ein.
Die Fahrprüfung klappt beim ersten Mal, trotz des riesigen Wirbels den man vorher darum gemacht hat.
Die erste Kündigung kommt und geht.
Alles dreht sich im Kreis.
Man begibt sich auf ausgetretenen immer gleichen Wegen, die irgendwann ihren Reiz und ihre Überraschung verlieren.
Dann kommt schließlich der Tag an dem die toten auf Erden wandeln, wie man es uns immer wieder prophezeit hat.
Wie von einigen lange versprochen in Film und Büchern ist es wirklich eine mutierte Kreuzung zwischen einer bekannten Krankheit und einem neuen Virus und hat irgendetwas mit Krebs zu tun.
Die erste Panik breitet sich aus und dann legt sie sich wieder.
Denn die wandelnden Toten machen nichts anderes als tot zu wandeln und dabei zu verrotten.
Sie wollten nicht unsere Gehirne und griffen niemanden an.
Anstelle die Lebenden zu jagen verrichteten sie stattdessen die Tätigkeiten die ihnen am vertrautesten waren.
Auf diese Weise erledigte sich ein Großteil des Problems von selbst.
Dadurch, dass sie bei lebendigem Leibe verwesten, versagten ihnen ihre Beine den Dienst und unzählige vorher so gefürchtete Zombies fielen einfach eine Treppe herunter und waren durch den darauf meist einsetzenden Schädelbruch erledigt.
Dann gab es die Hunde und Katzen, die auf einmal keinen Besitzer mehr hatten und dadurch nicht mehr gefüttert wurden.
Also erinnerten sie sich an ihre Urinstinkte und stürzten sich auf das wandelnde Buffet auf den Straßen.
Während wir uns alle nach der Panik über den schrecklichen Gestank der Verwesung aufgeregt haben, wurde er bald langweilige Normalität.
Süßlich und beständig begleitete er uns durch den Tag.
Ein eine wirkliche Gefahr stellten die armen Schweine für uns nicht dar.
Man musste einfach nur aufpassen, dass man keinen der Opfer mit bloßen Händen berührte.
Genügend Idioten die diese einfache Regel ignorierten oder vergaßen gab es genug
Also wurden zu den offiziellen Einsatzkräften noch zivile Patrouillen gegründet um dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Es war einfacher als man es sich zu Beginn vorgestellt hat.
Da alle Infizierten der ihnen am vertrautesten Tätigkeit nachgingen, begaben sich nicht wenige jeden Tag auf den Weg zur Arbeit oder in die Kaufhalle.
Also musste man einfach nur durch die Abteile von Bus und Bahn gehen und die dort stupide vor sich hin sitzenden Opfer in aller Ruhe mit einem Kopfschuss erledigen.
Danach ging man die Parkplätze durch um die Autos zu finden, in denen jemand saß, der entweder sinnlos am Lenker herumdrehte oder einfach nur vor der Tür stand.
Kaufhallen und Kaufzentren wurden auf die selbe Art abgearbeitet.
Nach ganzen vier Monaten hatte der Spuk ein Ende und zwei Monate danach verschwand auch der süßliche Beigeschmack in der Luft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

Beliebte Posts