Mittwoch, 30. Dezember 2015

Im Ring des Grauens: WIE BITTE?

 Was bisher geschah:
Der Frachter "Anton" wurde durch ein unbekanntes Ereignis aus seiner Flugbahn katapultiert.
Seine Mannschaft, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebewesen, findet sich in einem Asteroidenfeld am anderen Ende vom Universum wieder.
Der Kapitän und seine Offiziere dachten schon alles gesehen zu haben was das Weltall zu bieten hat. Da hatten sie wohl unrecht.

Was gäbe ich jetzt für ein Kissen, um es dir ins Gesicht zu schmeißen.“
Stattdessen küsste sie ihn kurz auf die Nase.
Verdrießlich registrierte sie wie er peinlich berührt zurück zuckte
Nachdem sie ihn ein „Stockbrot“ genannt hatte, fragte sie in die Runde: „Hat jemand gesehen wie ich den großen Kapitän geküsst habe?“
Nein.“ antworteten Mikel und Thomas gleichmütig.
Aber ihr habt mitbekommen wie ich ihn platt gemacht habe?“
Ja,“ kam es im selben Ton.
Triumphierend schnappte sie sich die Flasche von Thomas, nur um enttäuscht festzustellen, dass sie wirklich alle war.
Für ihn war es nur recht, so konnte er sich seinem Schiffsarzt zuwenden und endlich mal über was dienstliches zu sprechen.
Also Thomas, gib mir mal einen kurzen Bericht von der Gesamtlage, am besten von der letzten Leitungsrunde.“
Es folgte eine längere Pause und das Gesicht seines Arztes gefiel ihm gar nicht und das hatte weder mit dem Alkohol, noch mit der Gesundheit zu tun.
Er wusste auch, das sein eigenes Gesicht nun keinen netten Ausdruck präsentierten, aufgrund der Art der Pause mit der er konfrontiert wurde.
Es bildeten sich die Art von Falten zwischen seinen Augen, von denen seine Mutter immer behauptete, dass sie wie kleine Hörner aussahen.
Wann war denn die letzte Leitungsrunde? Oder generell große Besprechung?“
Die Pause vom sonst so wortgewaltigen Thomas wurde länger und länger. Kurz versuchte er nach der Flasche zu greifen, aber er drückte seinen Arm nieder und Ella zuckte nur mit den Schultern und sah nicht wirklich so aus als ob es ihr leid täte.
Die Hörner zwischen seinen Augen wurden tiefer und größer.
Thomas, WANN war denn die letzte Leitungsrunde oder große Besprechung?“
Naja,“ stotterte Thomas und versuchte sich beiläufig eine Sträne aus dem Gesicht zu pusten, was gar nicht da war, „die letzte war kurz nachdem du verschwunden warst.“
WILLST DU MICH VERARSCHEN?“ explodierten seine Hörner lauthals „KEIN WUNDER DASS GARFIELD AM RAD DREHT! IHR HOCKT HIER SUBJEKTIV EIN HALBES JAHR UND DER MUSS DEN LADEN DA OBEN ALLEINE SCHMEIßEN!“
Ganz ruhig Robert, ganz ruhig,“ versuchte Ella ihn zu beruhigen. Dabei legte sie ihm ihre Hand auf die Schulter, die dort aber nicht lange blieb.
FANG MIR JETZT NICHT MIT ROBERT AN!“ brüllte er weiter und sprang auf.
Schnurstracks stakste er zur Gegensprechanlage, atmete einmal tief durch und sendete dann auf allen Kanälen.
Achtung an alle, hier spricht der Kapitän, ich wiederhole, hier spricht der Kapitän, ich wiederhole, hier spricht der Kapitän. Leitungsrunde in einer Stunde in der Mensa, große Besprechung in fünf Stunden in der Mensa, ich wiederhole, Leitungsrunde in einer Stunde in der Mensa, große Besprechung in fünf Stunden in der Mensa, ich wiederhole, Leitungsrunde in einer Stunde in der Mensa, große Besprechung in fünf Stunden in der Mensa.“
Nachdem er geendet hatte, geschah etwas im Schiff.
Es war fast nicht zu merken, aber man konnte fast meinen, dass das Schiff und auch die Besatzung erleichtert aufseufzte.
Das kannst du doch nicht machen, ich kann die Brücke nicht verlassen,“ kam es aus der Gegensprechanlage meckernd.
Zuerst vergewisserte er sich, dass nur ein Kanal offen war und dann antwortete er.
Die Brücke ist momentan nutzlos und auch sonst wenn nur einer auf Deck ist und wenn du nicht tust was ich sage, komme ich mit Ella und Bonnie zu dir da hoch und übergebe dich an Thomas als Versuchskaninchen.“
Ich weiß, dass hast du in einer der Quantenprojektionen getan.“
Schön dass wir uns verstehen.“
Er schloss den Kanal und wandte sich an Thomas.
Sobald die Leitungsrunde vorbei ist, pumpst du ihn mit Beruhigungsmitteln voll, der Typ hat doch mindestens eine Woche nicht geschlafen.“
Thomas salutierte knapp und machte sich auf den Weg zu seiner Station um alles für die kommenden Besprechungen vorzubereiten.
Mikel war selig vom Alkohol eingeschlafen.
Er schaute seine Teilzeitgeliebte an.
Eine Stunde hatten sie ja noch zu füllen.

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