Der Frachter "Anton" wurde durch ein unbekanntes Ereignis aus seiner Flugbahn katapultiert.
Seine Mannschaft, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebewesen, findet sich in einem Asteroidenfeld am anderen Ende vom Universum wieder.
Der Kapitän und seine Offiziere dachten schon alles gesehen zu haben was das Weltall zu bieten hat. Da hatten sie wohl unrecht.
„Was
gäbe ich jetzt für ein Kissen, um es dir ins Gesicht zu schmeißen.“
Stattdessen
küsste sie ihn kurz auf die Nase.
Verdrießlich
registrierte sie wie er peinlich berührt zurück zuckte
Nachdem
sie ihn ein „Stockbrot“ genannt hatte, fragte sie in die Runde:
„Hat jemand gesehen wie ich den großen Kapitän geküsst habe?“
„Nein.“
antworteten Mikel und Thomas gleichmütig.
„Aber
ihr habt mitbekommen wie ich ihn platt gemacht habe?“
„Ja,“
kam es im selben Ton.
Triumphierend
schnappte sie sich die Flasche von Thomas, nur um enttäuscht
festzustellen, dass sie wirklich alle war.
Für
ihn war es nur recht, so konnte er sich seinem Schiffsarzt zuwenden
und endlich mal über was dienstliches zu sprechen.
„Also
Thomas, gib mir mal einen kurzen Bericht von der Gesamtlage, am
besten von der letzten Leitungsrunde.“
Es
folgte eine längere Pause und das Gesicht seines Arztes gefiel ihm
gar nicht und das hatte weder mit dem Alkohol, noch mit der
Gesundheit zu tun.
Er
wusste auch, das sein eigenes Gesicht nun keinen netten Ausdruck
präsentierten, aufgrund der Art der Pause mit der er konfrontiert
wurde.
Es
bildeten sich die Art von Falten zwischen seinen Augen, von denen
seine Mutter immer behauptete, dass sie wie kleine Hörner aussahen.
„Wann
war denn die letzte Leitungsrunde? Oder generell große Besprechung?“
Die
Pause vom sonst so wortgewaltigen Thomas wurde länger und länger.
Kurz versuchte er nach der Flasche zu greifen, aber er drückte
seinen Arm nieder und Ella zuckte nur mit den Schultern und sah nicht
wirklich so aus als ob es ihr leid täte.
Die
Hörner zwischen seinen Augen wurden tiefer und größer.
„Thomas,
WANN war denn die letzte Leitungsrunde oder große Besprechung?“
„Naja,“
stotterte Thomas und versuchte sich beiläufig eine Sträne aus dem
Gesicht zu pusten, was gar nicht da war, „die letzte war kurz
nachdem du verschwunden warst.“
„WILLST
DU MICH VERARSCHEN?“ explodierten seine Hörner lauthals „KEIN
WUNDER DASS GARFIELD AM RAD DREHT! IHR HOCKT HIER SUBJEKTIV EIN
HALBES JAHR UND DER MUSS DEN LADEN DA OBEN ALLEINE SCHMEIßEN!“
„Ganz
ruhig Robert, ganz ruhig,“ versuchte Ella ihn zu beruhigen. Dabei
legte sie ihm ihre Hand auf die Schulter, die dort aber nicht lange
blieb.
„FANG
MIR JETZT NICHT MIT ROBERT AN!“ brüllte er weiter und sprang auf.
Schnurstracks
stakste er zur Gegensprechanlage, atmete einmal tief durch und
sendete dann auf allen Kanälen.
„Achtung
an alle, hier spricht der Kapitän, ich wiederhole, hier spricht der
Kapitän, ich wiederhole, hier spricht der Kapitän. Leitungsrunde in
einer Stunde in der Mensa, große Besprechung in fünf Stunden in der
Mensa, ich wiederhole, Leitungsrunde in einer Stunde in der Mensa,
große Besprechung in fünf Stunden in der Mensa, ich wiederhole,
Leitungsrunde in einer Stunde in der Mensa, große Besprechung in
fünf Stunden in der Mensa.“
Nachdem
er geendet hatte, geschah etwas im Schiff.
Es
war fast nicht zu merken, aber man konnte fast meinen, dass das
Schiff und auch die Besatzung erleichtert aufseufzte.
„Das
kannst du doch nicht machen, ich kann die Brücke nicht verlassen,“
kam es aus der Gegensprechanlage meckernd.
Zuerst
vergewisserte er sich, dass nur ein Kanal offen war und dann
antwortete er.
„Die
Brücke ist momentan nutzlos und auch sonst wenn nur einer auf Deck
ist und wenn du nicht tust was ich sage, komme ich mit Ella und
Bonnie zu dir da hoch und übergebe dich an Thomas als
Versuchskaninchen.“
„Ich
weiß, dass hast du in einer der Quantenprojektionen getan.“
„Schön
dass wir uns verstehen.“
Er
schloss den Kanal und wandte sich an Thomas.
„Sobald
die Leitungsrunde vorbei ist, pumpst du ihn mit Beruhigungsmitteln
voll, der Typ hat doch mindestens eine Woche nicht geschlafen.“
Thomas
salutierte knapp und machte sich auf den Weg zu seiner Station um
alles für die kommenden Besprechungen vorzubereiten.
Mikel
war selig vom Alkohol eingeschlafen.
Er
schaute seine Teilzeitgeliebte an.
Eine
Stunde hatten sie ja noch zu füllen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen