Scheidung auf
ökologisch.
Wenn du deine
Freundin los werden willst, dann nimm sie mit auf den Jakobsweg.
Journalistin Lena
Gleich vorweg: ich
habe das Buch nicht gelesen.
Ich weiß, dass es
ein Bestseller war, aber dadurch, dass ich es mir nicht zu Gemüt
geführt habe, weiß ich auch nicht, wie viel nun mit diesem Film
übereinstimmt.
Das kommt mir
jetzt auch ganz zupass, da man bei einer Verfilmung der Geschichte
auch folgen können sollte, ohne vorher irgendwelche Hausaufgaben
gemacht zu haben.
Für jene die das
Buch gelesen oder selber den Jakobsweg bewältigt haben, gibt es
sicher das eine oder andere Aha – Erlebnis geben oder eine
Abweichung vom Buch, die es zu bemängeln gilt.
Dadurch dürfen
sich dann diese Zuschauer auch ein bisschen schlauer fühlen als
Personen wie meiner einer.
Hier wird nun die
Geschichte von Hans – Peter – Wilhelm Kerkeling, besser bekannt
unter seinem Künstlernamen Hape, der sich nach einem Hörsturz dazu entschließt den Jakobsweg entlang zu pilgern.
Dieser Entschluss
wird eher aus der Not heraus getroffen, da ihm sein Arzt nach seinem
Zusammenbruch Ruhe verordnet hat und irgendwann fällt dem
umtriebigen Fernsehmenschen einfach die Decke auf dem Kopf.
Der Sündenerlass,
der am Ende dieses Weges jeden Pilger erwartet, ist für ihn dabei
eher Beiwerk.
Ihm geht es dabei
auch nicht unbedingt darum Gott zu finden oder eine Antwort auf eine
Frage.
Erst einmal möchte
er die Frage finden und dann vielleicht noch sich selbst und wenn er
dabei ein paar Pfunde abnimmt, dann ist das ein willkommener
Nebeneffekt.
Neben zwei sehr
willkommenen Wegbegleitern und orakelnden Einwohnern trifft er dabei
auch auf Bewunderer seiner Kunst, die ihm nach einem gemeinsamen Foto
auch einfach küssen.
Frei nach dem
Motto: der ist ja prominent, der muss sich dafür herhalten.
Dabei wird nicht
nur einer der Gründe für seinen Zusammenbruch klar auf den Punkt
gebracht, in den Rückblenden auf seine Kindheit wird auch
herausgeschält, dass sein Ruhm so etwas wie die Erfüllung seines
Traums war.
Und wohin geht man
eigentlich wenn alle Träume erfüllt sind?
Hat dieser Film
durchaus rührige Momente, so kommen diese unaufgeregt und in
wohldosierten Mengen zum Einsatz.
Zusammen mit
„Alki, Alki“ lässt sich hier nicht nur erahnen, sondern auch sehen
wozu Kino und dabei auch das deutsche, in der Lage ist.
Auch ein Til
Schweiger konzentriert sich neben seinen Tatorten zuletzt mit „Honig
im Kopf“ auf eine kleine Geschichte über allzu menschliche
Charaktere.
Es ist durchaus
wünschenswert, dass dieser Trend weiter anhält und eine
Gegenbewegung zu den großen Blockbuster bildet, die in immer
größeren Mengen die Bildschirme fluten.
Natürlich habe
ich auch den neuen „Star Wars“ gesehen und freue mich auf den
neuen Film mit Batman und Superman, aber daneben gibt es noch eine
Unmenge an anderen Filmen dieser Art, die sich alle gegenseitig die
Butter vom Brot nehmen wollen und dabei das Publikum schlicht
überfordern.
Eine Prise neues
„New Hollywood“, wo kleinere Geschichten mit umso größeren
Charakteren dargebracht werden, ist dabei sicher nicht falsch,
sondern ein logischer Schritt in die richtige Richtung.
Fazit: Schön
erzählte Geschichte einer Sinnsuche.
Nutzloses
Klugscheißen: Auch wenn sich die Maske alle Mühe gegeben hat, man
kann das künstliche Fett auf den Rippen des Schauspielers am Anfang
klar erkennen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen