Mittwoch, 9. Dezember 2015

Im Ring des Grauens: Anschauungsunterricht

 Was bisher geschah:
Der Frachter "Anton" wurde durch ein unbekanntes Ereignis aus seiner Flugbahn katapultiert.
Seine Mannschaft, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebewesen, findet sich in einem Asteroidenfeld am anderen Ende vom Universum wieder.
Der Kapitän und seine Offiziere dachten schon alles gesehen zu haben was das Weltall zu bieten hat. Da hatten sie wohl unrecht.

Er konnte nicht anders. Seine viel gescholtene Arroganz verführte ihn gerade dazu, einfach mal vom Leder zu ziehen.
Außerdem half es ihm, das was geschah laut zu erklären.
So konnte er die Situation besser erfassen.
Na dann“ meinte der Junge, jetzt noch verwirrter.
Du hängst zuviel mit Garfield und Thomas rum.“, meldete sich eine verschlafene Ella, die dazu auch noch gelangweilt klang.
Mit einem Schwung saß sie aufrecht auf ihrer Koje und erklärt mit Blick zu Mikel schon viel wacher: „Phantome aus Dimension X.“
Ahhhhh.....“, nickte der Junge begreifend.
Triumphierend grinste Ella ihn an.
Das ist nicht wissenschaftlich,“ sagte er bockiger als er wollte.
Das ist nicht wissenschaftlich,“ äffte ihn Ella nach und verschränkte zur Untermalung die Hände vor der Brust und wog sich von links nach rechts.
Natürlich ist das nicht wissenschaftlich, aber es ist verständlich.“
Und was passiert wenn die hier ganz und gar Gestalt annehmen?“
Fasziniert betrachtete Mikel nun eine Version von sich selbst, die ihn auch betrachtete und wie ein geisterhaftes Spiegelbild jede seiner Bewegungen nachahmte.
Infolge des kompletten Durchbruchs müsste ein erheblicher Anteil dunkler Materie inklusive Strahlung und Vibration freigesetzt werden, wodurch es zu einer thermonuklearen...“
Es macht einmal ganz laut Bumm und wir sind dann alle tot.“ unterbrach ihn Ella, die den verzweifelten Gesichtsausdruck von Mikel richtig deutete.
Ahhhhh.....“
Wie soll der Junge denn etwas lernen, wenn du ihm wissenschaftliche Vorgänge wie einem Idioten nahebringst?“
Wie soll der Junge denn etwas verstehen, wenn du nur Kauderwelsch redest?“
Der Druck senkte sich merklich und dadurch wurden sie beschwingter, es war als ob sie einen Sauerstoffflash hatten und dabei fühlten sie sich federleicht.
Die Phantome verblassten mehr und mehr und Mikel reichte seinem weißen Spiegelbild aus Energie die Hand zu Abschied.
NICHT anfassen,“ schrie er den Jungen an
Ganz schlechte Idee.“ pflichtete Ella ihm bei.
Mikel zuckte zusammen, ebenso das Phantom, von dem er sich verabschieden wollte, da es gerade von einer wahrscheinlich männlichen Version von Bonnie zurück gepfiffen wurde.
Warum?“
Dann was es nett dich kennengelernt zu haben, genieße den Anblick, dafür wird man schließlich Raumfahrer.“
Ellas Erklärung war so salopp wie erwartet, doch er hatte eine bessere Idee.
Er nahm Mikel bei der Schulter und drehte ihn so, dass er zwei Versionen von ihm, Robert Lampe sehen konnte, die sich gerade gönnerhaft in die Hand schlugen.
Von den beiden Händen, die sich eigentlich nicht hätten berühren dürfen ging ein kurzer Blitz aus, der ihre jeweiligen Besitzer fraß und größer wurde.
Der Druck wurde wieder stärker und die anderen Geister, Möglichkeiten und Phantome gewannen wieder an Substanz und erstarrten vor Schreck.
Wesen, die aus Alternativen von Ella, Bonnie, Thomas und anderen geschlüpft waren irrten ohne Augen umher.
Andere und viel größere und schrecklichere Lebensformen, wenn man sie denn so nennen durfte und die er im Augenwinkel immer gut beobachtete peitschten wild mit etwas herum, das man vielleicht Tentakel nennen konnte.
Die anderen Phantome, die zu den Bekannten der Handbesitzer gehörten, schienen zu schreien, doch der Blitz fraß auch sie.
Das Phänomen war da und doch nicht.

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