Samstag, 5. Dezember 2015

Filmbesprechung: Pauly Shore is dead


Es gibt verschiedene Wege mit dem Erlöschen des eigenen Ruhms umzugehen.
Selbstmord ist eine davon.

Beim anschauen dieses Films habe ich eine Gemeinsamkeit zwischen mir und Britney Spears festgestellt, die einen der vielen Kurzauftritte von echten und halben Prominenten absolviert.
Ich habe keine Ahnung, wer Pauly Shore ist.
Bei der anfänglichen Rekapitulation der Karriere desselben konnte ich mich dunkel daran erinnern, dass ich vor Ewigkeiten mal den genannten „Steinzeit Junior“ kurz gesehen habe, aber da hörte es auch auf.
 Herr Shore war anscheinend Anfang der 90er Jahre ein erfolgreicher und bekannter Moderator bei MTV, der dann dazu überging seine Karriere in Film und Fernsehen auszubauen.
Wenn ich den Kern seines Schaffens richtig verstanden habe, gehört er zu den Wegbereitern des Toilettenhumors, wo Pipi und Kacka voll lustig sind.
Nur dummerweise blieb der lang anhaltende Erfolg aus und er verschwand in der Versenkung der elenden Z – Prominenz.
Und genau davon handelt dieser wunderbar groteske Film, bei dem gewollt schlecht geschauspielert wird und Dramaturgie eher Nebensache ist.
Anstatt sich immer weiter von den Demütigungen des andauernden Abstiegs fertig machen zu lassen oder eine Reality Soap zu starten, entschließt sich Pauly auf Anraten seines Schutzengels dazu, seinen Tod vorzutäuschen.
Frei nach dem Motto: nur ein toter Künstler verkauft sich gut.
Man bedenke hier das Tupac Shakur immer noch erfolgreich Alben heraus bringt und der ist nun auch schon über zehn Jahre in echt tot. Von Elvis ganz zu schweigen.
Der Plan geht auf, das aber nur für kurze Zeit, aber das ist hier nicht das wichtige.
Interessanter ist vielmehr, dass alle Prominenten, die hier mal kurz durch das Bild laufen und ihren Senf entweder in lobhudelnder oder schmähender Weise über den Hauptdarsteller dazugeben, alle Erfahrung mit den extremen Höhen und Tiefen des Showbusiness haben.
Sei es die bereits genannte Britney Spears oder das enfant terrible Charlie Cheen, welches gleich zu Anfang seinen Auftritt hat.
Jeder war schon mal am Boden und weiß mit welch einer Gier sich die Medien auf einen stürzen können, wenn man mal einen schlechten Tag hat oder vielleicht einen schlechten Lebensabschnitt.
Sehr köstlich ist auch der Auftritt von Adam Sandler, bei dem festgestellt wird, dass es eigentlich keine großen Unterschiede zwischen ihm und Shore gibt.
Es war schlicht eine Laune der Natur, die den einen Brachialhumoristen nach ganz oben katapultiert hat und den anderen im Bodensatz der Unterhaltungsbranche hat versauern lassen.
So ist dieser Film eine sehr kluge Selbstreflexion auf die Industrie an sich und allen die darin mitwirken.
Es ist eine groteske Karikatur auf alles was diesen ganzen überblähten Medienzirkus und seinen Personenkult betrifft und zwar aus der Sicht eines Betroffenen, der sich selber zum Opfer gemacht hat.
Diese Selbstreflexion findet jedoch nicht mit erhobenen Zeigefinger statt, sondern in einer Form in der alle Beteiligten ihren Spaß dran haben.

FSK 12 Jahre

Fazit: Das ist das was man Kunst nennt. Entweder kann man was damit anfangen oder nicht.

Nutzloses Klugscheißen: Besonders interessant wird dieser Film, wenn man sich mit dem Schaffen des Komikers/Performance – Künstlers Andy Kaufman beschäftigt, von dem behauptet wird, dass selbst sein Tod nur eine Revue – Nummer war und er jeden Moment wieder auf der Bühne erscheinen könnte.
Dagegen kann selbst ein Elvis einpacken.

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