Leichtfüßig
sprang sie zu ihrem großen Kapitän in den Krater.
Eigentlich
hatte es ihr immer Spaß gemacht die geringe Gravitation auszunutzen.
Aber
da kam anscheinend ein neues Problem auf sie zu und das ballte sich
gerade mit allen anderen Problemen auf ihrem Rücken.
„Der
Junge wird nicht laufen können.“
„Und?“
Robert
stand wie fest gemeißelt vor dem Kern und drückte immer wieder die
selben Knöpfe.
Es
war immer wieder dieselbe Reihenfolge: Scanner in der Hand justieren,
Anzeige am Kern überprüfen, Sicherheit des Kerns feststellen.
„Na,
denk mal nach.“
Robert
justierte den Scanner in seiner Hand, um darauf die Anzeige am Kern
zu überprüfen und abschließend stellte er die Sicherheit fest um
dann den Scanner in seiner Hand zu justieren.
Fast
konnte sie sein verkniffenes Gesicht, durch das undurchlässige
Visier seines Helms sehen, mit dem er darüber nachdachte, wie er am
besten in dieser verfahrenen und aussichtslosen Situation agieren
sollte.
Schließlich
war er der Kapitän.
Ein
kleiner Junge, gefangen in seiner Rolle und seinem Raumanzug in den
weitesten Ausläufern von Gottes Schöpfung.
Dort
wo noch nie ein Mensch gewesen war, abgeschnitten von jeder
Zivilisation.
Eigentlich
war er genau da wo er immer sein wollte.
Oft
genug hatte er ihr davon abends vorgeschwärmt.
Und
jetzt wusste er,
wie es sich
anfühlte an einem Ort, der im wahrsten Sinne des Wortes
gottverlassen und
gottverdammt
war.
Aber
wenn er der Kapitän war, dann war sie sein erster Offizier.
Garfield
mochte irgendwo sein, nur halt nicht bei ihnen.
Sie
hatte sich nicht nur um den verletzten kleinen Jungen zu kümmern,
sondern auch den verstörten großen Jungen aufzufangen.
„Spanngurte,
Kleiner.“
Ihr
fiel auf, wie klein der Krater eigentlich war.
Vor
gerade mal einer knappen Stunde schien er die ganze Welt einzunehmen.
An
den Rändern lagen die toten Überreste der riesigen Ungetümer, die
sie abgehalten hatten.
In
ihren Augenwinkeln konnte sie sehen wie sich die kleinen Steine
unendlich langsam auf die riesigen Fleischstücke zubewegten.
Waren
das die Kinder der Monster, die noch nicht ihren Eiern entschlüpft
waren und nun um ihre Eltern trauerten?
Oder
waren es Aasfresser die nun mit dem Aufräumen anfingen?
Schließlich
gab es in Gottes großer Schöpfung nie etwas, das für umsonst da
war.
Alles
hatte einen Sinn und alles wurde verwertet.
Und
da war die verdammte Sicherheit, die sie immer hatte und brauchte.
Vielleicht
hatte sogar ihr elender Absturz irgendeinen weiteren Sinn.
Ein
Kitzeln machte sich in ihrem Hinterkopf breit.
„Sehr
wohl, Vorgesetzte.“
Am
liebsten hätte
sie ihren beiden Begleiten links und rechts einen trockenen Schlag
zur Vernunft gegeben.
Aber
das war zum einen wegen der Helme nicht möglich und zum anderen war
es im Moment nicht förderlich für die Situation.
Nur
zu gerne würde sie sich über die schwachen Männer aufregen, aber
sie hatte selber einen lustigen kleinen Zusammenbruch nach dem
Absturz gehabt.
Kenne
deine Schwächen, dann weist du wer du bist.
Jetzt
galt es das Pack zusammen zu halten und auf den Weg zu kommen.
„Robert,
wir justieren jetzt die Spanngurte an dem verdammten Kern. Mikel,
freu' dich, du hast einen Sitzplatz für den Rückweg.“
Sie
würden einen Weg nach Hause finden.
Und
wenn nicht, waren ihr Gott und Teufel eine verdammte Rechtfertigung
schuldig.
Sie
war sich ziemlich sicher, dass keiner von beiden ihr gerade begegnen
wollte,
Also
war sie sicher und alle die mit ihr waren.
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