Samstag, 15. November 2014

Nebelkönigin - Alter Streit

Es wird von altem Streit erzählt,
Und wer wie was warum gewählt.

Zwei Brüder stritten um des toten Vater Land.
Dabei nutzten sie des Krieges können allerhand.

Alte Liebe war verflossen
manches Blut wurde schnell vergossen

Wort gab Wort, Tat folgte Tat,
Niemand wusste wirklich rat

Der Streit zerstörte Ort um Ort
Der schwarze Mann nahm viele fort.


Egal ob Mann, ob Frau, ob Kind
Ein jeder wurde Teil des Streits geschwind.

Felder brannten, Städte verlassen
Weil Brüder sich konnten nur noch hassen.

Und als am größten der Schaden
Begann der ätere zum Treffen zu laden.

Auf dem Feld des alten Krüger
Trafen sich die ungleichen Brüder.

An diesem zerstörten Ort
Fand der jüngere folgendes Wort:

"Wenn dir wirklich nach Frieden steht der Sinn,
Schwör auf die Nebelkönigen."

Der ältere lies seine Schwerter fallen,
Und begann seine Finger zur Faust zu ballen.

"Ich schwöre auf jene, die man nicht fangen kann,
Ich schwöre auf die Schwester vom schwarzen Mann."

Erfüllt von ihrem kalten Willen,
Standen die Brüder im eisernen Stillen.

Die Luft nahm an ihre eigne Gestalt,
Wasser formte sich mit dunkler Gewalt,
Es erschallte ein Ton, wie klirrend Zinn,
Die Zeit vergaß ihren eigenen Sinn,
Ein trat die Nebelkönigin

Mit ewigen Augen, tief und leer,
Schaute sie im menschlichen Elend umher.

"Was wollt ihr Mörder, Schlächter, Totengräber?
Geben eure Soldaten nichts mehr her?
Das Land ist schon lange rot wie Blut.
Euer kleiner Streit nichts gutes tut."

Verzagt wie ein kleiner Junge,
Formte de ältere Worte mit seiner Zunge.

"Dieser Streit hat langgenug gedauert,
So viele Länder werden bedauert."

Der jüngere ließ seine Blicke schweifen
Und versuchte mit Sprache zu begreifen.

"Ehre ist billig und Stolz ist fad,
Doch beides lenkt hier die Tat."

Der Wind war schon längst vergangen,
Die beiden Brüder hatten das Land gefangen.

"Wenn wir die Waffen für nichts lassen fallen,
Lässt ein anderer das Kriegshorn erschallen."

So sprach der ältere mit Händen wund und leer,
Er hatte keine Schwerter mehr.

Rot vom Blut in der Luft,
Besah sie sich der Brüder Kluft.

Mit einer kleinen Geste der Hand,
Teilte sie des toten Vater Land.

"Ein Teil dem Großen, ein Teil dem kleinen,
dass sollte die kleinen doch gut vereinen."

Darauf konzentrierte sich das Wasser in der Luft,
Und ein roter Fluss fiel in die teilende Kluft.

"Jetzt schaut euch in die Augen,
Das wird schon etwas taugen.
Euer Gehabe ist klein und nichtig.
Dieser Streit war nie ganz wichtig.
Wenn ihr streiten wollt, prägt euch ein,
Wälder und Berge bleiben mein."

Mit diesen Worten war sie nicht mehr,
Das Feld mit dem Fluss blieb rot und leer.

Jeder Bruder stand auf seinem Land.
Doch konnten sie sich nicht reichen die Hand.




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