Montag, 16. April 2012

Hausbesuch


Sehr geehrter Herr Sobald

Hier nun wie besprochen eine kurze Zusammenfassung bezüglich der Mitarbeiterintervention mit Frau Donstag, die bei unserer Firma als Mechanikerin arbeitet.
Nachdem wir in den letzten zwei Monaten bei Maria Donstag erbrechen am frühen Morgen und schnell Erschöpfung beobachten konnten, füllten wir Mitte letzter Woche den Familienschutzschutzbogen aus. Dabei sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen, dass eine Schwangerschaft vorliegen kann.
Laut  Aussage von Frau Donstag, hatte sie sich von einer Arzthelferin diagnostizieren lassen, dass die Übelkeit von einer Waschmittelallergie kommt.
Um unserer geachteten Arbeitskraft die Ernsthaftigkeit der Situation zu demonstrieren, wurde am späten Samstag Nachmittag in Abstimmung mit dem zuständigen Betriebsarzt ein unangekündigter Hausbesuch durchgeführt.
Frau Donstag reagierte verwundert auf den Besuch und reagierte reserviert.
Kernelemente der Unterweisung waren:
Die Diagnose einer Arzthelferin reicht nicht aus, da diese dazu nicht ausreichend qualifiziert ist.
Wir empfahlen dringend eine richtige Untersuchung um sicherzugehen, dass es ihr als Arbeiterin und Frau gut geht und keine Vermutungen im Raum schweben, die zu falschen Schlussfolgerungen führen.
Frau Donstag verwies auf ihre Abneigung gegenüber Ärzten und dass die Erschöpfung von ihren Schlafstörungen kam, die auch ihren Vorgesetzten bekannt sei.
Um ihre Abneigung zu umgehen wurde von mir vorgeschlagen sie am nächsten Tag zum Betriebsarzt Herrn Doktor Lenga zu begleiten.
Frau Donstag zeigte sich im Gespräch kooperativ und verunsichert. Den Vorschlag des Arztbesuches stimmte sie zu.
Zum Schluss belehrte ich sie noch einmal gewollt formal, dass Schwangerschaften meldepflichtig sind und dass eine Partnerschaftslizenz mit dem Kindsvater empfehlenswert wäre, da dies das gesellschaftliche Leben erleichterte und ihr als möglicher Mutter die nötige Stabilität geben würde.
Hier wurden von mir alle möglichen bürokratischen Hürden und Auflagen aufgezählt und erläutert.
Ich konnte es mir hier nicht verkneifen den einen oder anderen Seitenhieb auf die Venus zu landen, wo die Kinder regelrecht gezüchtet werden, und auf den Mars, wo Neugeborene im wahrsten Sinne der Gesellschaft übergeben werden und ohne erkennbare Eltern erzogen werden.
Unsere geschätzte Mitarbeiterin nahm alle Belehrungen und intersolare Spitzen aufmerksam und ernst auf.
Der gemeinsame Arztbesuches erübrigte sich, da Frau Donstag  sich am nächsten Tag an ihrer Maschine den Arm verletzte, worauf sie sich direkt ohne Begleitung zum Betriebsarzt begab.
Sie verwies mir gegenüber trocken auf den Dienstweg der eingehalten werden musste.
Dieser maß der Übelkeit und den Erschöpfungserscheinungen keine weitere Bedeutung bei und bestimmte sie als nicht ansteckend.
Die Bluttests ergaben keine Auffälligkeiten und der Arm war nur leicht verletzt.
Frau Donstag wird die nächste Woche im Büro aushelfen um ihre Arbeitskraft trotz ihrer Verletzung zur Verfügung zu stellen.
Um eine saubere und transparente Arbeitsweise und Dokumentation zu ermöglichen wurde vor und nach dem Hausbesuch Rücksprache mit meiner Kollegin Frau Lennertz, die mit mir gemeinsam den Familienschutzschutzbogen ausgefüllt hatte und dem Betriebsarzt gehalten, der den ganzen Vorgang für möglicherweise übertrieben aber dennoch für angebracht hielt um eben Missverständnisse zu vermeiden.


Mit freundlichen Grüßen
Thomas Bruß
Abteilungsleiter Mitarbeiterkoordination


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