Die einsetzende Stille
war eine einzige Erlösung.
Nachdem unerlässlichen
Redeschwall der riesigen Spinne genossen seine Ohren, das Fernbleiben
von Worten mit einem wohligen warmen Klingeln.
Die nächste
Erleichterung war das Ablegen der Raumanzüge.
Knapp zwanzig Stunden
hatten sie in diesen unförmigen Dingern gesteckt, ohne die
Möglichkeit sich selber die Nase zu kratzen oder sich Schweiß von
der Haut zu wischen.
Ein jeder ließ einen
kleinen Stoßseufzer los, spätestens nachdem der jeweilige Helm sich
endlich von den Schultern löste.
Die sonst so verhasste
Luft, die wieder und wieder aufbereitet worden war und sonst so
schwer auf der Zunge lag umfing sie endlich wohlig warm und
willkommen.
Der Raum in dem sie
sich befanden war knapp zwanzig Quadratmeter groß, mit einem
angeschlossenen Bad, für die nötigste Grundhygiene.
„Dibs!“ sagte seine
und stupste sich selber auf die Nase.
Mit einer
Schnelligkeit, die ihresgleichen suchte hatte sie ihren Raumanzug
schon abgelegt.
Ohne ein weiteres Wort
zu verlieren begab sie sich ins Bad und machte sich daran, sich so
gut wie möglich zu reinigen.
Vielleicht brauchte sie
nach dem langen Marsch auch einfach Zeit für sich alleine.
Bei ihrer kleinen
Einlage ließ sie jede Leichtigkeit oder Anzeichen von Spaß
vermissen.
Es wirkte vielmehr wie
ein Automatismus den sie für genau solche Zwecke einstudiert hatte.
Der Kapitän und er
pellten sich aus ihren Raumanzügen und begannen sich sofort lauthals
zu strecken.
Als sein Kapitän seine
Dehnungsübungen war ging er zu der Tür und aktivierte die
Gegensprechanlage.
Ganz genau konnte Mikel
sehen wie er die Zahlenkombination für die Brücke eingab.
„Miez, miez, miez.“
„Geh schlafen,
Robert.“
Die Stimme die
antwortete, gehörte irgendjemanden, den er nicht kannte.
Sie klang alles andere
als freundlich, vielmehr wirkte sie aggressiv.
„Thomas meinte es gab
ein paar chronale Verzerrungen und andere Spielereien?“
„Ich sage Thomas
gleich, dass er dich als alternative Nahrungsquelle benutzen darf,
wenn du nicht schlafen gehst.“
„Macht er ganz
bestimmt nicht, dafür habe ich zu wenig Eiweis, dass hat er selber
auf dem Weg hierher gesagt.“
Es schien als ob der
Kapitän locker und entspannt wirken wollte, aber er war mehr müde
und ausgelaugt.
Seine Worte dehnten
sich in die Länge und er machte Pausen zwischen Silben, die keinen
Sinn ergaben.
Dabei lehnte er gegen
die Wand und schien kurz davor zu stehen auf seine Knie zu rutschen.
„Du herzloser
Bastard, legst dich jetzt hin und schläfst, alles andere können wir
später besprechen.“
„Wo ist denn deine
geschätzte Fachlichkeit hin, du Stubenkater? Wie viel Zeit ist für
dich bis jetzt vergangen?“
„Schlaf, Ende und
aus.“
Damit war die
Unterhaltung beendet.
Der Kapitän stützte
sich mit beiden Händen an der Wand ab und starrte sie mit einem
durchdringenden Blick an.
Immer wieder wog er
seinen Kopf von links nach rechts, wie eine Schlange, die versuchte
jemanden zu hypnotisieren.
Dann ließ er seinen
Kopf nach oben wandern und wieder nach unten.
Immer wieder.
Schließlich stieß er
sich von der Wand ab, drehte sich mit einem Sprung um 45 Grad, sodass
er mit seiner Schulter auf die Gegensprechanlage zeigte und begann
auf und ab zu hüpfen.
Dabei behielt er die
Gegensprechanlage aus der die unbekannte Stimme kam fest im Blick.
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