Montag, 26. August 2013

Im Ring des Grauens: Der Lauf der Dinge

Such dir ein Jahrhundert aus.
Es ist egal welches du nimmst.
Vor Christus, nach Christus. Alte Zeitrechnung, neue Zeitrechnung, aktualisierte Zeitrechnung.
Es macht keinen Unterschied.
Du wirst immer wieder auf Geschichten von Schiffen und Expeditionen stoßen die einfach verschwunden sind.
Es fing schon damals an, als sich die ersten Menschen aus ihrem Tal in Afrika aufmachten um zu sehen was hinter dem großen Berg verbarg.
Dasselbe gilt für die alten Ägypter, die in ihren Strohbarkassen den großen Ozean überquerten um zu sehen ob da noch etwas anderes ist.
Weiter ging es mit den ersten Schritten auf dem Mond, die den Weg durch das Sonnensystem ebneten und darüber hinaus.
Und immer wieder gab es Verluste.
Egal ob bei den Erkundungen oder im Krieg.
Und immer wieder gibt es einen offenbar einleuchtenden Grund für diese Verluste.
Der Feind war klüger als wir.
Die Götter waren uns nicht gewogen.
Das Ungeheuer aus den Tiefen der See hat sie verschlungen.
Der Kapitän war wahnsinnig geworden.
Die elektromagnetischen Verwerfungen in diesem Gebiet sind halt sehr gefährlich.
Das Schiff war nicht auf dem aktuellsten technischen Stand.
Alles fadenscheinige Rechtfertigungen.
Der eigentliche Grund bleibt immer derselbe.
Und es ist nicht die Tatsache, dass man für einen echten Erfolg mehrere Fehlschläge braucht.
Das kleine Menschlein wurde schlicht und ergreifend von der Natur von seinem hohen Ross herunter geholt.
Aber diese Natur, die uns umgibt und beheimatet ist zu groß um von uns verstanden zu werden. Also werden ihr kleine Namen gegeben um sie greifbar zu machen.
Man nennt sie Riesenkrake, Poseidon, Thor, Gravitation, elektromagnetische Verwerfungen.
Und dann gibt man diesen Namen die Schuld.
Wenn das nicht ausreicht, dann wird Schiff und Mannschaft das Versagen in die Schuhe geschoben.
Wer soll sie denn noch befragen?
Sie sind doch alle verschollen und verloren.
Denn jemand muss doch schuld sein.
Und nichts ist schwieriger als sich seine eigene Schuld einzugestehen.
Der kleine Stein im Sprungkanal hat uns vom Weg abgeworfen, aber weder wurde er gelenkt, noch hatte er einen eigenen Willen.
Er war einfach da.
Vielleicht war es einfach eine Frage der Zeit bis es mich trifft.
Wenn man dreißig Jahre bei der Raumfahrt ist, fordert man sein Glück irgendwann heraus ohne es zu wollen.
Das kleine Menschlein hat genauso wie das Universum den Drang sich auszubreiten.
Genauso wie das Wasser, das auf den Boden trifft oder die Luft, die sich im Vakuum verbreitet.
Wir können nicht anders.
So ist der Lauf der Dinge.
Die Afrikaner wussten nichts von den Schluchten in den Bergen oder dem grausamen Wetter, was einen auf dem Gipfel erwartet.
Die Ägypter unterschätzten die Winde und Strömungen auf dem Ozean.
Und wir, die hier draußen im Nichts uns bewegen, wissen doch noch nicht einmal wie die Gravitation, die alles zusammenhält eigentlich funktioniert, geschweige denn wo die ganze Energie herkommt, die die Sterne brennen lässt.
Aber trotzdem geben wir dem Drang, der uns allen inne wohnt nach und schwärmen aus in das Unbekannte.
Und wenn wir an eine Grenze stoßen, versuchen wir alles in unserer Macht stehende um sie niederzureißen.

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