Mittwoch, 10. Februar 2016

Im Ring des Grauens: Die Sache mit den Hirnmaden III

Was bisher geschah:
Der Frachter "Anton" wurde durch ein unbekanntes Ereignis aus seiner Flugbahn katapultiert.
Seine Mannschaft, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebewesen, findet sich in einem Asteroidenfeld am anderen Ende vom Universum wieder. 
Der Kapitän und seine Offiziere dachten schon alles gesehen zu haben was das Weltall zu bieten hat. Da hatten sie wohl unrecht.

Was genau mit ihm geschah, konnte keiner sagen.
Er hatte die Verriegelung von innen vorgenommen und als sie dann den Maschinenraum schließlich befreiten, waren von seiner Uniform nur noch Fetzen übrig.
Sonja konnte sich an nichts mehr erinnern, ebenso wie alle anderen Infizierten, nach ihrer Genesung.
Sechs Wochen nach dem Absturz kam Thomas endlich dem Erreger auf die erlösende Spur.

Es war ein Ungleichgewicht im Mineralhaushalt im Blut, das die Seuche begünstigte.
Um genau zu sein, fehlte es den Infizierten an Natriumchlorid.
Ein kleiner Teelöffel Salz unterschied die mit Verstand von den Schwachsinnigen.
Während er das Gegenmittel heran braute, schalt sich Thomas immer wieder selbst, da auf seiner Heimatwelt sich alle möglichen Mineralien selbst zu riesigen Kolossen heranzüchteten um dann gegeneinander Krieg zu führen, was immer wieder zu erstaunlichen Lichtbrechungen führte.
Die ersten, die geimpft wurden, waren die, die eigentlich keine Anzeichen zeigten.
Als sie nach dem Warum fragte, bemerkte er mit einem Achselzucken, „Vielleicht sind wir ja infiziert, aber unsere fixe Idee ist die Sicherheit des Schiffes und nach Hause zu kommen.“
Bonnie mochte die Idee nicht, dass das was sie als klaren Zustand erlebte und ihr leidenschaftlicher Einsatz mit dem sie ihre Aufgabe erfüllte eigentlich nichts anderes als eine Variation einer geistigen Umnachtung war, aber sie ließ die Injektion über sich ergehen.
Erleichtert stellte sie danach fest, dass sich ihr Kopf weder entkrampfte, noch zusammenzog.
Dann erfolgte Stück für Stück die selbe Prozedur für alle Infizierten, die mittlerweile überall im Schiff fixiert und fest geschnallt waren um sie davon abzuhalten sich selbst oder andere zu schädigen.
Neun Wochen nach dem Absturz verfügten Leber, Nieren und vegetatives Nervensystem wieder über etwas, das man als eine gesunde Funktionsweise bezeichnen konnte.
Als erstes verlegte Bonnie darauf die Steuerung von der Brücke auf ein anderes Deck.
Garfield war zwar durch und durch mit den Durchbrüchen beschäftigt und war nach eigener Aussage nicht befallen, aber warum ein Risiko eingehen.
Es brauchte zwei weitere Wochen bis sich die Lage einigermaßen normalisiert hatte und sie sich auf ein weiteres vorgehen einigen konnten
Zusammen mit Mussa und Thomas stellte sie eine Angriffsmannschaft zusammen um den Maschinenraum zurück zu erobern.
Die Rückeroberung verlief zugleich leichter als sie eingangs erwartet hatten, aber gleichzeitig bot sich bei ihrem Einfallen ein Bild von geradezu einfacher Scheußligkeit.
Ausgehungerte und dehydrierte Mitglieder von dem Kult der sich dort unten gebildet hatte lagen überall in ihren eigenen Ausscheidungen herum.
Knapp ein drittel war selbst zugefügten Verletzungen erlegen und vor der Singularität kniete Sonja und summte ein Lied mit Blut auf den Lippen. Sie hatte sich in der Zeit zwei Mal gehäutet und ihre leeren alten Hüllen neben sich in abstrusen Posen aufgestellt.
Sowohl Tote als auch Überlebende wiesen Bissspuren auf, aber die waren nicht nur von einer Echse.
Jeder der verbliebenen Infizierten wurde mit kurzen und schnellen Salven betäubt und darauf geimpft.
Die Leichen, oder das was von ihnen übrig war, wurden in die Wiederaufbereitungsanlagen geworfen.

Mussa übernahm diese undankbare Aufgabe. Zusammen mit ein paar Helfern hielt er für jeden einzelnen eine kleine Messe ab, bevor ihre sterblichen Überreste einem neuen Verwertungskreislauf zugeführt wurden.

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