Donnerstag, 22. Oktober 2015

Lebensmathe

Eine mathematische Wahrheit ist an sich weder einfach noch kompliziert, sie ist.
Émile Lemoine

Mir ist langweilig. Also lasst uns was spielen.
Am besten irgendwas experimentelles.
Ich habe gerade keine Kleintiere zu Hause, die Nachbarn passen auf ihre Katzen sehr gut auf und Experimente am Menschen sind in einem gewissen Rahmen immer noch illegal.
(Obwohl ich immer noch echt tierisch Bock hätte bestimmte Personen …. aber lassen wir das.)
Wie wäre es also mit einem kleinen Mathespielchen.
Ich liebe Mathe und Formeln, sie sind so herrlich berechenbar und erst recht liebe ich Gedankenspielchen.
Das ist in sich ein Paradoxon, da ich in der Schule nie wirklich ein großes Interesse am viel gescholtenen M hatte, ich tobte mich lieber in Physik und Chemie aus, da diese auch weitaus praktischer orientiert sind.

Nehmen wir für unser kleines Experiment nun einmal die Zahl 4.
Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Zahl oder Ziffer, sondern auch um eine Summe und somit um ein potentielles Ergebnis.
Warum ausgerechnet die 4? Keine Ahnung, sie ist mir halt als erstes eingefallen und das hier ist mein Blog und mein therapeutisches Tagebuch und wenn ich will, kann ich einfach anfangen auf englisch zu schreiben.
So don't bother me with useless questions, I don't want to loose my track of thought.
Außerdem wäre es mir zu langweilig nur mit 1 und 0 zu hantieren wie ein Informatiker.
Setzen wir das potentielle Ergebnis der 4 nun mit einem alkoholfreien Leben gleich.
Die wahrscheinlichste Gleichung um zum Ergebnis zu kommen ist unter anderem 2 + 2.
Wenn sich jetzt jemand zu einem alkoholfreien Leben entschließt und dieses kundtut ist es wahrscheinlich, dass die meisten vermuten oder wissen, dass dieser jemand zu viel getrunken hat.
Ergo kann man die Gleichung 2 + 2 = 4 mit Alkoholiker + Einsicht in seine Krankheit = Verzicht auf Alkohol gleichsetzen.
Ein anderes Beispiel wäre die Gleichung 1 + 1 + 1 + 1 = 4
Hier haben wir vier Faktoren, die zu dem gewünschten Ergebnis führen.
Wie wäre es zum Beispiel mit Mobbing + Burn Out + Depression + Einsicht in die katalysierende Wirkung des Alkohols = Verzicht auf Alkohol.
Ich gebe zu, dass ich hier ein wenig schummele, da ich einzelne Zahlen mit unterschiedlichen Funktionen besetze, aber das ist dann der Länge des Textes geschuldet und dem Umstand, dass hier soziale Wissenschaften auf Naturwissenschaften treffen, was zu Verständnisschwierigkeiten zwischen den beiden führen kann.
Was ist jetzt aber, wenn wir es mit dem Schummeln ein wenig zu weit treiben?
Hier kommt uns die sogenannte orwellsche Gleichung zugute oder anders gesagt, eine Gleichung, die unmöglich stimmen kann zum Beispiel 2 + 2 = 5, wobei wir hier die 5 mit kontrolliertem Trinken gleichsetzen.
Ein echter Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken.
Jemand, der gerade in einer depressiven Phase steckt kann auch nicht kontrolliert trinken ohne sich weiter in das Tief hinein zu begeben in dem er sich gerade befindet.
Man würde sich dabei ganz klar in den Minusbereich begeben und die eigentliche Gleichung müsste dann beispielsweise 2 – 3 oder 1 + 1 + 1 – 5 lauten.

Einen anderer Vorteil von diesem kleinen Lebensmathe ist, dass es de facto unendliche Wege zum gewünschten Ergebnis gibt.
Multiplikation und Division haben wir komplett ausgelassen ebenso wie den Weg sich der erwünschten 4 nur mittels Subtraktion zu nähern.
Das veranschaulicht kurz, knapp und klar, das jeder seinen eigenen Weg zum gewünschten Ziel haben kann und das man niemanden über einen Kamm scheren kann.

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