Wir mögen die Welt kennenlernen, wie wir wollen, sie wird immer eine Tag- und eine Nachtseite behalten.
Johann Wolfgang von Goethe
Im
September letzten Jahres entschloss ich mich dazu, mich von allem zu
trennen, dass mich in irgendeiner Form behindert.
Zu
diesem Zeitpunkt zeichnete sich bereits ab, dass der Verein dem ich
12 Jahre meines Lebens gewidmet hatte viel lieber beim Mobbing durch
Vorstandsmitglieder mitmachte und von mir erwartete, dass ich ohne
wirkliches entgegen kommen weiter meine Zeit und Kraft investierte.
Dass
ich nach der finalen Trennung im Dezember dann in eine depressive
Phase verfalle war nicht geplant.
So
etwas plant man nun mal nicht, das ist dem Prozess geschuldet und der
Art und Weise wie mit mir umgegangen wurde.
Dabei
hatte mir mein Körper ziemlich klare Warnsignale gegeben, neben
Panikattacken hatte ich mich im Dezember übergeben und ich übergebe
mich sonst nie.
Weder
von Alkohol, noch von Essen, auch nicht von Kotze oder Exkrementen
anderer Leute und auch nicht von schlechten Filmen.
Wenn,
dann habe ich mich immer vor Aufregung übergeben.
Als
Kind reichte dazu eine Fahrt zu Oma, die ich alleine unternehmen
sollte.
Mittlerweile
bin ich ganz gut in Sachen Stress trainiert und es braucht einiges um
mich zum Kotzen zu bringen.
Natürlich
nimmt ein Dickkopf wie ich es bin solche Hinweise zuerst nicht war,
wischt sie zur Seite und macht einfach weiter.
Nur
dummerweise war der angerichtete Schaden so groß, dass er sich zu
einem Krankheitsbild verdichtete, dass allgemein als depressive Phase
bekannt ist.
Die
letzten Wochen haben etwas vom Aufwachen aus einem schrecklichen
Albtraum für mich.
Selbstverständlich
gab es auch positive Episoden, aber die konnte man nicht genießen
aufgrund der Erkrankung, da mir eingeredet wurde, dass ich ja nichts
wert bin.
Ich
habe jetzt meine Medikamente und werde ambulant von Fachärzten
versorgt.
Dazu
lebe gerade abstinent vom Alkohol. Wie lange das anhalten wird, weiß
ich nicht. Ich steuere nicht verzweifelt die nächste Flasche an.
Mein Kopf ist mir da wichtiger.
Auf
meiner Seele sind immer noch Narben die nicht komplett verheilt sind,
weshalb sie wie verrückt jucken.
Am
liebsten würde ich dem Impuls nachgeben und mich da mental kratzen,
aber dann würden sie wieder anfangen meine Gedanken voll zu bluten
und die Heilung würde wieder verhindert werden und ich würde meinen
Zielen nicht näher kommen.
Also
starte ich lieber den Tag mit einer kalten Dusche, weil das den Kopf
frei machen soll, gleichzeitig soll es auch den Testosteronspiegel
heben, aber das ist dann wenn überhaupt eine nette Nebenerscheinung.
Ich
habe mir einen kleinen täglichen Trainingsplan zurecht gelegt, den
ich befolge.
Beides
bringt das Blut in Wallung und beides dient dazu kleine
Erfolgserlebnisse zu schaffen.
Ich
habe ein Küchenbuffet, das endlich nach Jahren gestaltet wird.
Und
ich lese und schreibe.
Jetzt
nicht in dem Umfang, wie ich es gewohnt bin, aber trotzdem ist das
doch schon mal was.
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