Donnerstag, 3. September 2015

Mobbing ist was für Mädchen




Die moderne Menschheit hat zwei Arten von Moral: eine die sie predigt, aber nicht nutzt, und eine andere, die sie anwendet, aber nicht anwendet.
Bertrand Russel

Echte Männer werden nicht gemobbt.
Sie stehen lachend um einen Grill herum, jeder trinkt einen Kasten Bier aus und dann schwingen sie sich auf ihre Jagdhunde um ein Wildschwein für das nächste Abendessen zu erlegen.
Die Frauen stehen daneben und lästern und tratschen und zerreißen sich den Mund zwischen Trennkost und Schminktipps.
Mobbing, so wie man es allgemein versteht, also jemanden schlecht machen und sich darüber freuen, muss daher doch ein ganz klar weibliches Problem sein.
Ich konnte mit den klassischen Geschlechterrollen nie was anfangen, genauso wenig wie mit den klassischen politischen Richtungen (als ich das erste mal gefragt wurde ob ich links oder rechts sei, antwortete ich mit Rechtshänder)
In meinen Kreisen gibt es genügend Beispiele die sich mit den sogenannten traditionellen Bildern von Mann und Frau nicht entsprechen und genügend Rückgrat haben sich ebenjenen zu widersetzen.
Und nur weil eine Frau blond ist und auf rosa steht, heißt das noch lange nicht, dass sie keine Haare auf den Zähnen.
Die Praxis englische Fachbegriffe unreflektiert zu übernehmen empfand ich immer mehr als unpraktisch und ich bin der Meinung, warum sich so viele Leute gegen das Gender- Mainstreaming sperren, liegt an der unbedachten Nutzung des englischen Wortmonsters.
(Nein, es will niemand irgendjemand den Penis abschneiden, bis auf die kannibalistischen Emanzenlesben, die auf dem Grund eines jeden Sees leben.)
Genauso verhält es sich meiner Ansicht nach auch mit mobbing.
Wie wäre es denn stattdessen mit Sündenbock, Pflaumenaugust, Arsch vom Dienst oder Prügelknabe?
Das sind doch schöne kernige und klare deutsche Begriffe, die in der Grundtendenz genau das selbe aussagen wie das ominöse Mobbing.
Eine einzelne Person wird dazu verdammt die Last und die Fehler aller anderen zu tragen, bis zum erbrechen. Sollte sich dieser Sündenbock vermessener weise über diese Behandlung beschweren wird er noch mal getreten, damit er auch seinen Platz kennt. 
Fast so wie im Märchen vom Aschenputtel, wo die Hauptperson sich den Buckel krum schuftet, während ihre Stiefschwestern debil meckernd hinter ihr stehen und die ganze positive Aufmerksamkeit abbekommen, da ihr Vater nicht dazu in der Lage ist ihnen Einhalt zu gebieten.
Interessanterweise gibt es auch ein sogenanntes Aschenputtel- Syndrom, das unter anderem die Angst und Probleme von Frauen beschreibt, sich aus disfunktionalen Beziehungen zu lösen.
Den Begriff Beziehungen jetzt mal unabhängig von der Romantik benutzt, wie heißt das eigentlich bei Männern? Schließlich gibt es ja auch eine weibliche Version vom Ödipus- Komplex, genannt Elektra- Komplex.
Aber Männer haben keine Ängste und Probleme, erst recht nicht in Beziehungen.
Sie werden auch nicht gemobbt.
Sie reiten auf ihren Jagdhunden mit dem frisch erlegten Wildschwein auf den Grill zu und freuen sich auf den nächsten Kasten Bier.

 Und hier der weiterführende Artikel zum Thema:
12 Strategien gegen Mobbing 

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