Mittwoch, 28. Juli 2010

launing kapitel 1/2

Sie ließ sich noch ein bisschen Schaum um den Mund wachsen, knurrte und bellte den Spiegel an und nachdem sie den Schaum wieder abgespült hatte ging sie in ihr Zimmer um sich umzuziehen.
Maximilian kam ihr zerzaust entgegen und knurrte dabei etwas davon, dass der menschliche Körper nicht dafür geschaffen war um diese Uhrzeit aufzustehen.
„Guten Morgen“, trällerte sie ihm übertrieben fröhlich entgegen, worauf sie einen Blick erntete der nichts von geschwisterlicher Liebe in sich hatte.

Es war ein Rätsel wie sie als Kinder, die überhaupt keine Frühaufsteher waren, Eltern haben konnten, die Gerüchten zufolge schon um Vier aufstanden.
Das Zimmer war etwas länglich, hatte hellgrüne Wände und schaute wie das von ihrem Bruder zum Osten raus. Draußen war es noch dunkel, aber nach der ersten Stunde würden schon die Strahlen der Frühlingssonne den Tag erhellen.
Mittlerweile war es nicht mehr so, dass man nur die Nacht sah, wenn man auf dem Schulweg war.
Man konnte auf dem Rückweg entspannt durch die Sonne schlendern und sehen wie alles zu blühen anfing.
Das machte sich auch in der Schule bemerkbar. Ein paar Mädchen hatten sich bei den ersten Temperaturen über zehn Grad gleich wieder luftiger gekleidet. Folgedessen waren dann auch viele ein paar Tage später krank.
Das war schon ein kleiner Grund zur Schadenfreude, denn sie selber würde nie auf die idiotische Idee kommen sich bei den ersten Sonnenstrahlen in etwas Bauchfreies zu werfen, wenn überhaupt. So viel gesunden Menschenverstand hatten ihr ihre Eltern beigebracht.
Dazu kam dann auch noch, dass nicht alle den Grundsatz befolgten, dass man für bauchfreie Kleidung auch bauchfrei sein sollte.
 Vielleicht hatte dieses Verhalten ja auch mit den vielbeschriebenen Frühlingsgefühlen zu tun die einen ganz kribbelig machen sollten. Bei ihr kribbelte bis jetzt noch nichts. Es gab zwar den einen oder andere der ganz nett aussah, aber mehr auch nicht.
Ein paar Mädels waren so aufgeputscht von ihren Hormonen, dass sie sich nicht mehr halten konnten vor Kichern, sobald irgendein Bubi in ihre Richtung schaute. Bei ihr gab es nichts zu kichern.
Das waren alles irgendwelche kleinen Milchbärte, die ganz stolz ihren ersten Flaum zur Schau stellten. Es wollte ihr nicht einleuchten, warum sie sich in irgendeiner Weise anpreisen sollte. Sie sah auch so ganz ansehnlich aus.
Das etwas längliche Gesicht wurde von schulterlangen hellbraunen Haaren umrandet. Die Nase war nicht zu groß und auch keine süße kleine Stupsnase.
Nichts würde sie mehr nerven, wenn sie so ein Ding mit sich herumtragen müsste. Die armen Mädels die mit so etwas geschlagen waren, würden den Rest ihres Lebens klein und niedlich rüberkommen.
Eine schreckliche Vorstellung.
Der Mund war schmal, die hellbraunen Augen groß und aufmerksam.  Nicht zu dick und auch kein Hungerhaken. Ihren Körperbau konnte man als sportlich bezeichnen. Also insgesamt etwas schmal und eine flache Brust.
 Wenn sie sich in ihrer Familie umsah, dann brauchte sie sich keine Sorgen über eine zu große Oberweite zu machen. Letztes Jahr hatte eine ihrer Klassenkameradinnen eine Brustverkleinerung gehabt, was auch dringend nötig war.
 Sie hatte davor einen Umfang wie eine dreißigjährige zugelegt, bei einer Körpergröße von einem Meter fünfzig und die idiotischen Bubis hatten nichts anderes zu tun als geifernde Witze zu reißen die unter aller Würde waren.
Jungs halt.
Viel grausamer war aber, dass sie echte Rückenprobleme gehabt hatte wegen diesen Dingern und das wäre noch schlimmer geworden über die Zeit.
Ihr Bruder hatte einen wunderbaren Spruch für so etwas auf Lager: „Das sind Dinge über die wir uns im Alter von zehn Jahren nie Gedanken gemacht hätten.
Aus dem Schrank holte sie sich alle Sachen die sie für den Tag brauchte.
Die heutige Kombination bestand aus einer schwarzen Hose und einem weißen Hemd, einem Männerhemd. Sie stand auf Männerhemden. Diesen Geschmack hatte sie von ihrer Mutter, die nur in der Männerabteilung einkaufen ging. Dazu kam dann noch eine praktische braune Jacke, mit reflektierenden Streifen.

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Launing
die  Geschichte einer Verwandlung
hier erhältlich



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