Dienstag, 10. Februar 2015

Im Ring des Grauens: Ein Durchbruch

„Achtung an alle Decks: Bereitmachen für erneuten Durchbruch!“
Garfields Stimme hallte Mark erschütternd durch alle Lautsprecher.
Seine sonst so ruhige, fast zarte Stimme hatte einen rauen Ton an sich, den Robert nicht wieder erkannte.
Routiniert stellte er den Kanal zur Brücke her.
„Hallo Brücke, was für ein Durchbruch bitte schön?“
„Hallo Robert, willkommen zurück, wie ist die Lage?“
Seine elende Blockadehaltung hatte er jedenfalls nicht verloren.
„Alle noch am Leben und keine Tentakel. Was für ein Durchbruch kommt da?“
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
„Lass dich überraschen, es soll einen geradewegs umhauen, wenn man es zum ersten Mal sieht.“
Das war keine gerade sachliche Antwort von seinem ersten Offizier.
Der sonst gewohnte Hochmut des eitlen Katers hatte sich zu einem durch und durch schnippischen Ton geändert.
Das war kein gutes Zeichen.
Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
Druck baute sich auf. In seinen Ohren fing es an zu knistern. Die Luft bekam ein statisches Aroma.
Das war auch kein gutes Zeichen.
Beides kannte er nur zu gut.
Das letztere hatte er für ein einmaliges Naturphänomen gehalten.
Anscheinend hatte er sich da geirrt.
Dem ersteren hatte er in der Vergangenheit immer wieder einen Riegel vorschieben können, aber wenn Thomas recht hatte, dann hatte Garfield subjektiv ein halbes Jahr allein auf der Brücke verbracht.
Ohne Unterstützung und ohne Korrektiv.
„Hast du um geräumt Garfield?“
Er merkte wie er die Gegensprechanlage regelrecht strafend anstarrte.
Wenn sich seine Befürchtungen bewahrheiteten, dann hatte ihr Intelligenzbolzen sich in seinen Gedanken verrannt und der Brücke seinen persönlichen Anstrich verpasst.
„Vielleicht ein bisschen....“
Jetzt klang fast wie ein kleines Kind, dass dabei ertappt wurde wie es das Werkzeug seines Vaters Zweck entfremdet hatte.
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
„Wann hast du das letzte mal die Brücke verlassen Garfield?“
„Keine Ahnung, vor ein paar Wochen vielleicht?“
„Vor wie viel Wochen?“
„Keine Ahnung Mann, das ist jetzt auch gar nicht das Thema, wir haben hier gleich wieder einen Durchbruch, die Konsistenz des Schiffes hat sich schon wieder geändert und das Ding das uns getroffen hat spielt wieder verrückt und wer weiß schon, wann die Würmer wieder angreifen.“
„Alles klar Brücke, melde mich wieder.“
Das war alles kein gutes Zeichen.
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
Der Druck verstärkte sich und ließ jedes kleine Geräusch dumpf und unwirklich erscheinen.
Garfield war gerade mit sich selber beschäftigt, also musst der Vater vom Schiff mit der Mutter desselben reden, auch wenn sie sich in der Regel ignorierten.
„Mannschaftsoffizier, bitte melden.“
Die Gegensprechanlage knisterte hypnotisch. Seine Umgebung schien sich zu drehen und seine Knochen schienen immer schwerer zu werden.
„Gelobt seist du oh großer Kapitän, der du wieder zu uns zurück gekehrt bist.“
„Hi Bonnie.“
„Ich will es nicht zugeben, aber ich habe dich vermisst.“
„Wie ist der Status?“
„Theoretisch ist alles klar, praktisch ist alles eine Katastrophe.“
„Wie schlimm?“
„Das Schiff ist einsatzbereit. Nachdem Garfield sich auf der Brücke verschanzt hat, habe ich die Steuerung ein Deck tiefer gelegt. Er macht jetzt nur noch die wissenschaftlichen Messungen.
Wenn wir den Kern wieder angeschlossen haben, können wir starten und uns von hier verpissen.
Und wie war es bei dir?“
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
Und dann kamen die Geister.

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