Montag, 19. März 2012

Von den Sternen kommen wir zu den Sternen gehen wir.

Die Anzeichen waren da, aber niemand wollte es wahrhaben.
Wir hätten uns vorbereiten können aber es erschien einfach zu unglaublich
Wann es genau anfing weiß keiner. Der Untergang schlich sich an. Klein, leise, unbemerkt, aber beständig.
Spezialisten analysierten das Geschehen. Theorien flogen herum, ohne dass irgendjemand wirklich wusste was geschah.
Es geschah einfach.
Spalten im Boden taten sich auf. Wo man sie zuerst bemerkte wurden sie als einfache Straßenschäden abgetan und als sie sich über Tage und Wochen erweiterten wurden sie einfach notdürftig gekittet.
Verwunderung machte sich langsam breit als sich dieselben Spalten und Risse an denselben Stellen wieder auftaten und sich ungehindert weiter verbreiterten.
Dann sank der Meeresspiegel. Langsam aber beständig.
Zu der Zeit bemerkten wir auch, dass sich der Sand in den Wüsten verringerte.
Untersuchungen mit Tiefenschall ergaben, dass sich bereit viel größere Spalten unter den Meeren aus Sand und Wasser breit gemacht hatten und ungehindert verschlang was in sie fiel.
Aus Gründen die wir nicht erfassen konnten blieb unsere Atmosphäre stabil.
Die spalte wurden aber mit jeden Tag länger, bis sie sich schließlich verbanden und der erste Brocken sich aus der Erde löste und ins Weltall trieb.
Über sie verschiedenen Satelliten konnten wir dieses quälend langsame Schauspiel am heimischen Bildschirm verfolgen.
Es dauerte drei Tage bis es vorbei war.
Was mich am meisten verwunderte, es brach nirgendwo Panik aus.
Als klar war was genau geschah legte sich ein dünner schwerer Mantel von alles erdrückender Panik über die gesamte Bevölkerung.
Aber jeder ging wie gewohnt seinem Tagesgeschäft nach.
Vereinzelt begingen welche Selbstmord, aber der Großteil ließ sich vordergründig nicht beeindrucken.
Was leichter wurde, war die Möglichkeit mit jemanden zu schlafen. Da Verlangen nach Nähe wurde größer. Es hatte etwas Beruhigendes neben dem warmen Körper eines anderen einzuschlafen und wieder aufzuwachen.
Aber nicht nur das, es schien als ob sich alle zusammenrotten würden um so viel zeit wie möglich mit anderen zu verbringen.
Öffentliche Lesungen von allen möglichen Büchern wurden abgehalten.
Jeder hörte zu wenn man eine Geschichte zu erzählen hatte und sei sie noch so trivial.
Immer wieder lösten sich Brocken aus der Welt.
Mal von der Größe einer Stadt, mal so groß wie ein kleines Land.
Aus den Löchern und Schluchten die sich auftaten kam nichts. Es ertönte nicht einmal ein Laut. Nur eine Ohren betäubende Totenstille.
Als hätte auch unser sterbender Planet nichts mehr zu sagen.
Wer hätte gedacht, dass unsere Welt auseinanderfällt. Einfach so.
War vielleicht einfach das Verfallsdatum unseres Planeten überschritten?
Geschah das irgendwann mit jedem Planeten?
Jetzt sitzen wir auf einem der riesigen Brocken der Erde und treiben in die ewige Dunkelheit. Die Luft wird mit jedem Tag und jeder Stunde dünner.
Wir wissen nicht wie viel Zeit wir noch haben.
Feuer machen können wir nicht, dadurch würde den kostbaren Sauerstoff zu schnell verbrauchen. Wir helfen uns mit Decken und den letzten Stromreserven die wir noch haben um die paar Heizungen notdürftig zu betreiben.
Über uns sind die Sterne, die immer klarer werden.
Eine alte Freundin hat mir mal gesagt, dass wir alle aus Sternenstaub geschaffen sind.
Nun kehren wir zurück.

Launing
die Geschichte einer Verwandlung

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