Freitag, 10. September 2010

Launing Kapitel 1/9

In der Küche wurde sie mit folgenden Worten begrüßt: „Ah wie schön das du kommst, du kannst mir gleich helfen. Du lernst jetzt wie man aus Kartoffeln und Zwiebeln eine magische Mischung zaubert aus der Kartoffelpuffer entstehen.“
„Kann ich schon. Papa hat gesagt ich soll mit dir wegen morgen reden.“
„Das ist schön Kleines, holst du bitte die Reibe raus.“

Ohne einen Finger zu rühren blieb sie dort stehen wo sie war und schaute ihre Mutter erwartungsvoll an.  Als keine Reibe ankommen wollte, drehte sich die Dame des Hauses ihrem jüngsten Kind zu, das immer noch die Kaffeetasse in der Hand hielt und tief Luft holte um seinen Standpunkt klar zu machen.
„ Seit ich in der 1. Klasse bin schickt ihr mich zu irgendwelchen Selbstvereidigungskursen. Ich habe jetzt den roten Gürtel im Judo und Taekwondo und das ist besser als irgendjemand anders den ich kenne.
Und ich bin jetzt sechzehn. Nicht zwölf oder vierzehn. Sechzehn! Jugendweihe und Grundschule sind vorbei. Ich mache in diesem Jahr meinen Realschulabschluss. Laut Jugendschutzgesetz darf ich jeden Abend bis vierundzwanzig Uhr ausgehen, bin aber immer um acht Uhr da, ganz wie ihr es für richtig haltet. Heute Abend wird jeder meiner Freunde da sein und ehrlich gesagt gehen mir die ganze Filmabende, Pyjamaabende und erst recht diese Kiddieparties zu denen mich Papa immer wieder hinschleppt echt auf die Nerven.“
„Er hat dich nur einmal „hingeschleppt“,“ entgegnete ihre Mutter mit entwaffnendem sachlichem Ton „und du bist spätestens um zwölf wieder zu hause. Zu Hause und nicht losgehen von der Disco. Klar?“
„Klar wie Kloßbrühe.“
„Und dass du zehnte Klasse bist, heißt nicht, dass danach die Schule zu Ende ist. Klar?“
„Jawohl Mutter.“
„Jetzt hohl die Reibe aus dem Schrank.“
Der Rest des Abends war vertraute Routine. Um sechs aßen sie Abendbrot, danach spielte sie mit Maxi noch ein wenig an der Konsole und nach den Nachrichten zog sie sich in ihr Zimmer zurück.
Die anderen schauten sich noch die neueste Folge einer Serie über übernatürliches Zeug an, wofür sie nicht zu haben war.
Sie las noch eine Stunde in der Analyse zu Nathan, wobei sie immer wieder auf die Uhr schaute um zu wissen wann denn die Stunde endlich vorbei war die sie sich vorgenommen hatte und legte sich dann schlafen. 
Johnny lag die ganze Zeit neben ihr und döste schon lange bevor sie überhaupt mit dem Buch angefangen hatte.
Manchmal beneidete sie ihren Kater.

weiterlesen

Launing
die Geschichte einer Verwandlung

Hier zu kaufen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

Beliebte Posts