Montag, 9. August 2010

launing kapitel 1/3

Vor zwei Jahren hatte sie Gefallen an dunklen Sachen gefunden, worauf ihre Eltern Angst bekamen sie würde zu einer Gothic- Anhängerin.
Aber die Wahrheit war viel nüchterner; es sah wundervoll klassisch aus und hatte immer Schick.
Der Spiegel vibrierte etwas. Max hatte seine Musikanlage an derselben Wand und hörte jetzt seine Guten Morgen Musik, die hauptsächlich aus den Pogues und den Ärzten bestand. Sie bürstete sich noch schnell die Haare und macht sich dann auf den Weg nach unten.

In der Küche waren die Plätze für die Kinder des Hauses schon gedeckt. Ihr Vater war nicht mehr da, er hatte einen ziemlich weiten Weg in die Stadt, was sie zu der Frage führte, warum sie in dieses Dorf am Rand gezogen waren. Nicht dass es hier nicht gefiel, aber es wurde immer auffälliger, dass hier nicht gerade die Party am Start war.
Es gab Eierkuchen zum Frühstück.
In den letzten zwei Monaten war ein bisschen Luxus eingezogen. Grund dafür war, dass ihre Mutter im Schichtdienst arbeitete und dabei immer wieder Überstunden ansammelte. Als sie die hundert überschritten hatte redete sie mit ihrem Chef Tacheles um wieder auf eine etwas erträglichere Zahl herunterzukommen. Deswegen hatte sie jetzt einmal im  Monat ein extra langes Wochenende.
 Sie bemerkte einmal mit einem trockenen Lächeln, dass die Überstunden trotz dessen eher langsam sanken.
Ohne sich lange aufzuhalten schlang sie fünf Stück herunter und machte sich zur Tür.
„Denkst du bitte noch an den Müll?“
„Warum immer ich?“
Die Frage war eher entnervt gemeint, doch die sowohl grundsätzliche als auch trockene Antwort kam sofort.
„Weil du noch nicht arbeiten gehst und kein Geld nach Hause bringst.“
„Du sollst deine Kinder nicht belügen. Du gehst doch selber arbeiten und machst noch Hausarbeiten.“
„Was habe ich nur für eine kluge Tochter.“
Sie ging zurück in die Küche, nestelte die Müllsäcke aus den Eimern und ging denselben Weg noch einmal. Dass sie sich diesen extra Weg hätte sparen können war ihr klar, aber man konnte es ja mal probieren.
Bevor sie aus der Tür ging hört sie noch ihre Mutter routiniert rufen: „Maxi, denkst du bitte noch an die Katzen?“
„Ja Mama!“, kam es in einem entnervt verschlafenen Ton, dessen Sender es nicht leiden konnte Maxi genannt zu werden.
Der Kronprinz war gestern etwas später zu Hause angekommen und deshalb noch etwas zivilisationsfeindlich.
Die Mülltonnen waren neben dem Haus unter dem Carport. Wie erwartet stand nur noch der Kleinwagen ihrer Mutter dort, der breite Platz für den Kombi ihres Vaters war seit ein paar Stunden schon leer.
 Vor den Mülltonnen standen die Fahrräder, eines davon silbergrün, sie hatte es selber gestaltet, nach den Farben von Slytherin.
Auch so eine Sache die ihre Eltern eher mit Skepsis verfolgt hatten. Ein bisschen hatte sie es auch aus Trotz getan, aber sie würde sich hüten das den beiden zu erzählen. Dann wäre der Spaß ja ganz umsonst gewesen.
Aber sie war nie aufgefallen mit irgendwelchen schlimmeren Sachen, weder hatte sie irgendwelche Essstörungen, noch hatte sie sich geritzt. Beides gab es bei ihren Mitschülerinnen. Die eine oder andere hatte auch schon stolz von irgendwelchen Drogenerfahrungen oder Sex erzählt.
Aber da wusste man nie ob es sich dabei um Erfindungen handelte. Wenn man keinen Charakter hatte musste man halt mit anderen Sachen auffallen.
Jedes Mal wenn ihre Eltern davon Wind bekamen, gab es ein besorgtes Nachfragen, ob denn auch alles in Ordnung, worauf sie nur immer wieder versuchte beruhigend auf die beiden einzuwirken.

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