Montag, 5. November 2012

Die fünf Phasen der Invasion

Manche Sachen begreift man erst wenn man sie am eigenen Leib erfahren hat.
Die Nachrichten waren voll mit den riesigen Raumschiffen die seit knapp einem Monat über der Erde schwebten.
Egal welchen Sender man einschaltete, man wurde immer wieder damit konfrontiert, dass sie über uns schwebten, ohne etwas zu unternehmen.
Es gab keine Explosionen, keine großen Schlachten.
Nur stumme Bilder ohne Informationen.
Die Besucher von außerhalb machten keine Anstalten uns zu kontaktieren.
Vielleicht wollten sie einfach ein paar Bilder machen und dann weiterziehen.
Unsere Sonden machten ja auch nichts anderes
Nach drei tagen wurde es einfach ermüdend, da es nichts neues gab.
Die Außerirdischen existierten, aber sie waren langweilig.
Vor vier Wochen wurde es dann ernst und wir begannen zu begreifen, was diese riesigen Dinger von der Größe einer Stadt bedeuteten.
Dicker schwarzer Regen fiel auf uns nieder.
In den Nachrichten erfuhren wir nichts anderes als das was wir schon am eigenen Leib erfuhren.
Das Zeug war hartnäckig, schwer aus den Klamotten heraus zu bekommen und verursachte bei manchen Leuten Hautausschlag, die sowieso schon Probleme mit der Haut hatten.
Die einzige wirkliche Information die wir bekamen, war, dass sich in dem dunklen Wasser neue Arten von Bakterien befanden, aber das half uns auch nicht weiter.
Beruhigend war zu hören, dass diese schmierige Pampe keine Auswirkungen auf unser Trinkwasser hatte.
Trotzdem tranken wir zur Sicherheit nur noch aus Flaschen.
Langzeitfolgen konnte keiner vorhersehen.
Verschreckt zogen wir uns in unsere Häuser zurück und verdauten unseren Schock.
Dumpf hofften wir darauf, dass alles wieder so werden würde wie wir es kannten.
Kurz sah es so aus als ob alles wieder
Dann fiel die Technik aus.
Zuerst gab es einen großen Blitz am Himmel, dann war alles dunkel.
Kein Licht, keine Wärme, kein Strom, kein Radio, kein Fernsehen, kein Internet.
Genau eine Woche nach dem dunklen Regen.
Kalt dämmerte uns, dass es sich um .einen Angriff handelte, der in mehrere Wellen eingeteilt war.
Zuerst hatten sie uns observiert, wahrscheinlich die Signale unserer Satelliten abgefangen, dekodiert und ausgewertet.
Der schwarze Regen war wahrscheinlich dafür gedacht unsere Flora und Fauna zu untersuchen.
Es herrschte Krieg.
Das waren keine dummen Monster aus den Filmen.
Diese Angreifer gingen sachlich und methodisch.
Jeder konnte sich zusammenreimen wie sie die Technik eliminiert hatten. Wir hatten alle schon einmal etwas von einem Elektromagnetischen Impuls gehört.
Unruhen blieben aus.
Wir befanden uns kurz in einer Schockstarre, die vielleicht eine Stunde, vielleicht einen Tag anhielt.
Dann organisierten wir uns.
Aus den Supermärkten sammelten wir alles was wir brauchen konnten.
Wenn jemand auf dumme Ideen kam, wurde er zur Besinnung gebracht.
Sollte dieser jemand nicht zur Besinnung kommen, wurde er verbannt.
Im Falle dass er die Verbannung nicht akzeptierte, wurde er unter die Erde gebracht.
Das alles basierte auf einer kalten Logik, aber sie war auch klar und nötig um unser Überleben zu sichern.
Nach ein paar Tagen kam der Strom in Stücken wieder zurück.
Die Elektrizität war unzuverlässig, aber unsere Motoren liefen und wir konnten Feuer machen.
Wir hatten uns selbst zu genügen und uns selber zu unterhalten.
In der dritten Woche erreichten uns Nachrichten, dass die Angreifer riesige Kugeln in die Meere um die Küsten anzugreifen und auszulöschen.
Versteinert waren wir alle dankbar dafür im Inneren des Landes zu leben.
Unsere Taktik war simpel.
Die Angreifer mochten uns technologisch überlegen sein, doch kannten sie diesen Planeten nicht so gut wie wir ihn kannten.
Die bruchstückhaften Informationen die zu uns gelangten erzählten uns die unterschiedlichsten Geschichten.
Mal wurden welche von den Invasoren überrannt, mal konnten sie sich mit ihnen arrangierten und ergaben sich dazu ihnen zu dienen.
Stück für Stück erfuhren wir den Grund des Angriffs.
Sie wollten unsere Bäume und unser Wasser.
War ja auch logisch, da wir beides im Überfluss hatten.
Also hielten wir uns von den Wäldern und vom Wasser fern und schlugen unser Quartier in der Stadt auf, wo wir größtenteils unbehelligt blieben.
Ihr Aussehen konnten wir nur erahnen.
Ab und zu sahen wir eine Kralle.
Manchmal konnten wir schuppige Haut mit Federn erkennen.
Das war auch alles und am Ende unwichtig.
Nach drei Monaten war alles vorbei.
Unsere Wälder waren abgeholzt und unsere Wasserreserven um die Hälfte reduziert.
Ob wir mit diesem Planeten überleben konnten wussten wir nicht.
Es blieb uns nichts anderes übrig als es zu versuchen.


Launing
die Geschichte einer Verwandlung

Hier zu kaufen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

Beliebte Posts