Montag, 17. September 2012

Die Folgen der Jagd

Das Schwein explodierte.
Ewigkeiten hatten wir auf der Pirsch gelegen, bis sich schließlich Wild mit Geraschel aus dem Gebüsch ankündigte.
Die schneeweiße Wildsau erschien auf der Lichtung und wir drückten ab in dem Wissen, dass wir heute wieder Fleisch zu essen hatten.
Drei Wochen waren wir nun schon auf Erkundung auf diesem Planeten.
Jeder von uns wusste wie man ein Schiff zu steuern hatte oder Sternenkarten zu deuten hatte.
Essen war ja immer da.
Selber eine Waffe in die Hand zu nehmen und sein Essen selber zu erlegen war für die meisten von uns etwas völlig neues.
Es war schlicht jakob zu verdanken, dass wir keine Erde fressen mussten.Jakob hatte Ahnung vom jagen und Jakob erklärte uns wie wir zu Essen kamen.
Katja drückte ab und das Schwein explodierte. der Wind ließ Rupert und Daniel das meiste abbekommen.
Als sich der Staub legte mussten wir verbittert fest stellen, dass nichts verwertbares gab und somit auch nichts zu Essen. nur die blanken Knochen lagen nutzlos im Gras.
wir hatten uns seit langem mal wieder mit Trockennahrung zu begnügen.
glücklich war darüber niemand. wir diskutierten lange und dabei brachen alte Vorbehalte auf.
unser medizinischer Gutachter bestand darauf jeden einzelnen von uns zu untersuchen.
er war etwas penibler als andere seiner Zunft.
aber mir war es so lieber Als anders.
es gab genügend Beispiele von Mannschaften, die wegen Fahrlässigkeit zugrunde gegangen waren.
Wir ließen ihn etwas entnervt gewähren und nach allen seinen Tests fand er nichts.
das auch der große Robert Lampe falsch liegen konnte erfuhren wir knapp drei Tage später.
Daniel traf es als ersten.
Stück für Stück und Tag für Tag färbten sich seine Haare weiß.
Auf dem Kopf, auf den Armen, sein ganzer Körper bis zum Bart in seinem Gesicht.
Wir reagierten viel zu langsam auf seine Veränderung.
Mit jedem neuen Haar an seinem Körper, dass sich weiß verfärbte schien er aggressiver zu werden.
Wer auch immer ihm im Weg stand wurde angerempelt.
Zum Schluß war er praktisch tot und trotzdem konnte er gehen und Töne von sich geben.
Seine abstoßende Metamorphose war irgendwann nicht mehr zu leugnen.
Er lief zum Schluss nachts durch die Kajüte und versuchte jeden aufzuwecken oder stand einfach schwer atmend neben dem Bett.
Seine Haare hatten sich in dicke, sich ewig windende Tentaktel verwandelt die wild um sich schlugen.
Am Ende kam er Katja eindeutig zu nahe und sie schlug ihm den Kopf ab.
Wir waren alle in der Kantine als es geschah.
Ich hatte nicht viel mit ihm zu tun. Wir spielten ab und zu Schach. Nichtsdestotrotz, waren wir beide Kameraden auf dem selben Schiff.
Nachdem sein Kopf ab war, lief er trotzdem weiter.
Auch sein Kopf machte sich selbstständig. An den Bruchstellen die sie einst verbanden krochen weiße Tentakel heraus die um sich schlugen, bzw. die den Kopf herum trugen.
Lampe war so geistesgegenwärtig und griff sich einen Flammenwerfer und pulverisierte das was einmal Daniel war.
Wir wiegten uns kurz in künstlicher Dummheit und hofften der Spuk war nun vorbei.
Aber am nächsten Tag entdeckte Rupert, dass sich seine Haare am Bein weiß verfärbt hatten.
Lampe ließ keine Diskussionen zu und handelte umgehend.
Mit der Anweisung an die verbliebenen drei von uns, die bei der Jagd mit dabei gewesen waren, die eigenen Körper gründlich zu inspizieren, zog er sich in sein Labor zurück um seine Daten unserer ersten Untersuchung noch einmal auszuwerten.
Keine halbe Stunde später bat er uns einzeln zu sich.
Vor unseren Schlafräumen postierten sich alle anderen die nicht mit auf der Jagd waren mit Flammenwerfern.
Lampe hatte ebenfalls einen griffbereit neben sich zu stehen in klärte mich in seinem Labor seelenruhig darüber auf, dass wir es mit einer Art von Pilz zu tun hatten.
Dieser verbreitete sich mittels Sporen und übernahm langsam aber sicher den Wirtskörper.
Im fortgeschrittenen Stadium steuerte dieser Pils seinen Wirt mit dem vegetativem Nervensystem in eine Situation, wo der alte Wirt zerstört wird und er einen oder mehrere neue Lebensformen übernehmen konnte.
In seiner kalten, sachlichen Art und Weise forderte er mich auf die infizierte Stelle zu zeigen.
Rupert wurde bereits das Bein amputiert.
Dumpf zeigte ich ihm meinen rechten Arm, aus dem ein kleiner, dicker, weißer Wurm heraus wuchs, der nervös zuckte.
Der Schock der Entdeckung steckte mir noch in den Gliedern.
Lampe nickte geschäftig und hob die Augenbraue, wie er es so oft tat.
Nüchtern fragte er mich ob er nur am Ellenbogen oder an der Schulter ansetzen sollte.
Daniels dumpfes Gesicht vor Augen wie er nachts neben den Betten stand, entschied ich mich dafür den ganzen Arm los zu werden.
Lampe nickte noch einmal kurz und machte sich an die Arbeit.
Mit bestimmten Dingen setzt man sich erst auseinander wenn man keine andere Wahl mehr hat.
Es gibt genügend Leute, die sich Gliedmaßen nachzüchten lassen. Erst recht in unserem Geschäft.
Wir haben sogar eine entsprechende Klausel in unserem Vertrag.

Launing
die Geschichte einer Verwandlung

Hier zu kaufen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

Beliebte Posts